Bericht: Hacker haben Webseiten deutscher Politiker angegriffen
2.45 Uhr: Prorussische Hacker haben einem Medienbericht zufolge die Websites deutscher Sicherheitsbehörden, Ministerien und Politiker angegriffen. Betroffen gewesen seien unter anderem die Bundespolizei, mehrere Landespolizeibehörden, der Bundestag, das Bundesverteidigungsministerium und die SPD-Website von Bundeskanzler Olaf Scholz, berichtete der “Der Spiegel” am Freitag unter Verweis auf einen internen Behördenbericht. Einige der Internetauftritte waren wegen der Angriffe demnach vorübergehend nicht aufrufbar.
BKA hilft bei Aufklärung von Kriegsverbrechen
2.20 Uhr: Bei der Aufklärung mutmaßlicher Kriegsverbrechen an Zivilisten helfen nun auch Spezialisten des Bundeskriminalamts (BKA) mit Know-how und Ausrüstung. Das Bundesinnenministerium bestätigt auf Anfrage der “Bild”-Zeitung einem Vorabbericht zufolge, dass erste Forensik-Materialien unterwegs in Richtung Ukraine seien. BKA-Forensiker sollen bei der Untersuchung von Leichen helfen und Schulungen für Tatortarbeiten anbieten. Dies soll zunächst aus Sicherheitsgründen “in Deutschland oder in einem Nachbarland der Ukraine” erfolgen.
Cherson soll abgespalten werden
1.30 Uhr: Die russische Besatzung im Süden der Ukraine unternimmt Schritte zu einer Abspaltung des Gebietes Cherson. Einwohner von Cherson sollten das Recht auf russische Pässe bekommen, sagte ein moskautreuer Regionalpolitiker am Freitag. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti bezeichnete Kirill Stremoussow als stellvertretenden Leiter der militärisch-zivilen Gebietsverwaltung von Cherson. “Wir werden uns maximal in den Aufbau der Russischen Föderation integrieren”, kündigte dieser an. Lesen Sie hier mehr dazu.Russische Soldaten bereiten ein Banner vor, das sie in Cherson aufhängen wollen (Archivbild): Die Stadt ist bereits unter russischer Kontrolle. (Quelle: Sputnik/imago-images-bilder)
Militär: Acht russische Angriffe zurückgeschlagen
1.10 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärs konnten am Freitag insgesamt acht russische Angriffe im Süden zurückgeschlagen werden. Dabei wurden mehrere Panzer und Artillerieeinrichtungen zerstört. Im Donbass wurde außerdem eine Drohne abgeschossen. Die Berichte können nicht in der Bank überprüft werden.
UN-Sicherheitsrat zeigt sich “besorgt”
0.45 Uhr: Der UN-Sicherheitsrat hat sich mehr als zwei Monate nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine erstmals auf eine gemeinsame Stellungnahme geeinigt. Das mächtigste UN-Gremium erklärte am Freitag einstimmig – also auch mit Zustimmung von Aggressor Russland –, man sei “zutiefst besorgt” über den Konflikt in der Ukraine. Gleichzeitig begrüßte der Sicherheitsrat die Vermittlungsbemühungen von UN-Generalsekretär António Guterres.
Selenskyj: Wollen Soldaten aus Asowstal retten
0.20 Uhr: Die Ukraine sucht nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Wegen, um auch ihre Soldaten aus dem umkämpften Stahlwerk Azowstal in Mariupol zu retten. “Einflussreiche Vermittler, einflussreiche Staaten” seien daran beteiligt, sagte Selenskyj am Freitagabend in einer Videoansprache. Details nannte er nicht. “Wir arbeiten auch an diplomatischen Optionen, um unser Militär zu retten, das immer noch auf Azowstal verbleibt.”
Angebliche Super-Jacht von Putin festgesetzt
0.10 Uhr: In Italien ist die Super-Jacht “Scheherazade” von den Behörden festgesetzt worden. Angeblich soll sie Russlands Präsident Putin gehören, offiziell sind die Besitzverhältnisse aber ungeklärt. Das italienische Finanzministerium sprach davon, dass es wirtschaftliche und Geschäftsbeziehungen zu prominenten Mitgliedern der russischen Regierung und Personen, die auf den Sanktionslisten stehen, gebe. Lesen Sie hier mehr dazu.Massa Carrara, Die Scheherazade liegt in einem Hafen in Italien: Sie ist jetzt von italienischen Behörden beschlagnahmt worden. Scheherazade the presumed yacht of Vladimir Putin president of Russia moored in the shipyard of the (Quelle: Nick Zonna/imago-images-bilder)
Biden: Haben Mittel für Ukraine-Hilfe fast ausgeschöpft
23.15 Uhr: In einer Mitteilung hat der amerikanische Präsident weitere Hilfe für die Ukraine angekündigt, gleichzeitig aber auch Einschränkungen gemacht. “Mit der heutigen Ankündigung hat meine Regierung die Mittel fast erschöpft, die verwendet werden können, um Sicherheitshilfe durch die Abzugsbehörden für die Ukraine zu senden”, heißt es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Damit die Ukraine in der nächsten Kriegsphase erfolgreich sein könne, müssten ihre internationalen Partner, einschließlich der USA, weiterhin ihre Einigkeit und Entschlossenheit unter Beweis stellen, den Waffen- und Munitionsfluss in die Ukraine aufrechtzuerhalten, so Biden. Er habe beim Kongress weitere Mittel beantragt. Mit dem neuen Paket hat Biden 150 Millionen Dollar (etwa 142 Millionen Euro) für die Ukraine bewilligt, mit denen zusätzliche Artilleriemunition, Radar und andere Ausrüstungsgegenstände bereitgestellt werden sollen.Joe Biden vor seinem Abflug nach Ohio (Archivbild): Der US-Präsident kündigte neue Hilfen für die Ukraine an. (Quelle: Elizabeth Frantz/Reuters-bilder)
Russlands Einnahmen aus Öl und Gas erreichen Rekordhöhen
23.45 Uhr: Nach Angaben des russischen Finanzministeriums haben die Einnahmen aus dem Öl und Gasexport im April eine Rekordhöhe erreicht. Knapp 1,8 Billionen Rubel (etwa 25 Milliarden Euro) flossen in die Staatskasse – im Vorjahr waren es knapp 0,9 Billionen Rubel. Damit hat Moskau bereits nach vier Monaten etwa die Hälfte der für dieses Jahr geplanten Einnahmen erzielt. Gründe liegen aber nicht nur in höherem Absatz, sondern im Wert des Rubels und gestiegenen Preisen auf dem Weltmarkt.
50 Zivilisten aus Stahlwerk in Mariupol gerettet
21.20 Uhr: Aus dem belagerten Stahlwerk Azowstal in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind weitere 50 Zivilisten gerettet worden. Das teilten sowohl die ukrainische als auch die russische Seite am Freitagabend mit. Die Menschen, unter ihnen elf Kinder, seien Vertretern der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz übergeben worden, hieß es aus dem Verteidigungsministerium in Moskau. Zuvor hatten staatliche russische Nachrichtenagenturen bereits über die Evakuierung von Dutzenden Zivilisten aus Azowstal berichtet.
USA widersprechen Berichten über Geheimdienstinformationen
21.08 Uhr: Amerikanische Geheimdienstinformationen haben nach US-Medien der Ukraine beim Angriff auf die “Moskwa” geholfen. Das Weiße Haus bestreitet die Darstellung. An der Schiffsattacke habe man sich nicht beteiligt. Lesen Sie hier mehr.
Putin droht das nächste Schiff-Debakel
21 Uhr: Nächster Schlag für die russische Marine im Ukraine-Krieg: Die russische Fregatte “Admiral Makarow” ist das wichtigste verbliebene Schiff der Schwarzmeerflotte – nun soll es brennen. Das wäre für Putin eine Katastrophe. Mehr dazu lesen Sie hier.
Putins Schwarzmeerflotte nimmt neue Stadt ins Visier
20.21 Uhr: Bisher ist die Westukraine von Angriffen der russischen Bodentruppen verschont geblieben. Doch die ukrainische Armee befürchtet nun eine Invasion. Satellitenbilder und die Einschätzung von Analysten untermauern das. Sehen Sie hier das Video.
Bericht: Lindner will in die Ukraine reisen
19.15 Uhr: Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will einem Medienbericht zufolge in die Ukraine reisen, um seinen ukrainischen Amtskollegen zu besuchen. Laut einem Vorabbericht der Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben) sagte der FDP-Chef, er habe sich mit Finanzminister Sergej Martschenko ausgetauscht und ihm angeboten zu kommen, wenn ein Besuch hilfreich sei. Martschenko sei erfreut gewesen und habe erklärt, Lindners Visite wäre der erste Besuch eines G7-Finanzministers.Christian Lindner: Der Finanzminister will offenbar in die Ukraine reisen. (Quelle: photothek/imago-images-bilder)
Umfrage: Deutsche lehnen Kiew-Reisen von Merz und Scholz ab
18.29 Uhr: Die Deutschen lehnen Besuche ihres politischen Spitzenpersonals in der Ukraine derzeit mehrheitlich ab. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar für das Magazin “Focus”. Die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz, Kiew derzeit nicht zu besuchen, begrüßt demnach eine Mehrheit von 51 Prozent der Bundesbürger.Besonders hoch sei das Verständnis für das Zögern des Bundeskanzlers mit 70 Prozent unter SPD-Anhängern. Hingegen lehnten 47 Prozent der Bürger die Entscheidung von CDU-Chef Friedrich Merz ab, der diese Woche in die Ukraine gereist war. Befürwortet wurde die Merz-Reise lediglich von 37 Prozent der Befragten, allerdings fand sie bei 60 Prozent der Unionsanhänger Zustimmung.
Russischer Politiker: Cherson wird in russischer Hand bleiben
17.54 Uhr: Die südukrainische Stadt Cherson ist die einzige größere Stadt, die komplett unter russischer Kontrolle steht. Ein hochrangiger russischer Politiker äußerte nun, dass das für immer so bleiben soll. Hier lesen Sie mehr.Russische Soldaten in Cherson: Die Stadt ist komplett erobert worden. (Quelle: SNA/imago-images-bilder)
Ukraine gibt Gefangenenaustausch mit Russland bekannt
17.03 Uhr: Die Ukraine und Russland haben nach Angaben der Regierung in Kiew Gefangene ausgetauscht. Dabei seien 41 Menschen – darunter 28 Militärs – in die Ukraine zurückgekehrt, erklärt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk auf Telegram. Auch ein Vertreter der ukrainisch-orthodoxen Kirche sei dabei. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Angeblich weiteres russisches Schiff in Brand geschossen
16.48 Uhr: Ukrainischen Medienberichten zufolge ist eine russische Fregatte im Schwarzen Meer nach Raketenbeschuss in Brand geraten. Offiziell wurden die Berichte zunächst weder in Moskau noch in Kiew bestätigt. Bei dem Schiff soll es sich um die “Admiral Makarov” handeln. Der ukrainische Generalstab erhöhte die Zahl der vermeintlich versenkten russischen Schiffe bereits um ein weiteres auf nun insgesamt elf.”Die Explosion mit anschließendem Brand ereignete sich an Bord der Fregatte des Projekts 11356 vom Typ ‘Burewestnik’, die sich nahe der Schlangeninsel befindet”, berichtete das in Odessa beheimatete Medium Dumskaja.net. Nach Informationen der Journalisten wurde die Fregatte von einer Antischiffsrakete des Typs Neptun getroffen.Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte auf Nachfrage von Journalisten: “Wir haben keine Information dazu.” Erste Meldungen über den angeblichen Vorfall waren bereits am Donnerstag in sozialen Netzwerken aufgetaucht. Dumskaja.net präsentierte zur Bekräftigung seines Berichts ein Satellitenfoto aus der Nacht, das das Feuer auf dem Schiff nahe der Schlangeninsel zeigen soll. Unabhängig konnte die Echtheit des Bilds nicht überprüft werden.
Selenskyj lädt Scholz am 9. Mai nach Kiew ein
16.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lädt Bundeskanzler Olaf Scholz zum Tag des Sieges über Nazideutschland am 9. Mai nach Kiew ein. Lesen Sie hier mehr dazu.
Nato: Dauerhaft 30 Flugzeuge auf Patrouille
16 Uhr: Wegen des Krieges in der Ukraine sind jederzeit bis zu 30 Flugzeuge der Nato auf Patrouille, um die Ostgrenze des Verteidigungsbündnisses zu schützen. Dies teilte die Sprecherin der Vereinten Nationen, Oana Lungescu, auf Twitter mit. “Spanische Jets bewachen Litauens Luftraum und Frankreichs Überwachungsflugzeuge scannen den Himmel, während US-Bomber mit alliierten Streitkräften trainieren”, so Lungescu.
Ministerium: Ausbildung ukrainischer Soldaten beginnt bald
15.59 Uhr: Die Bundeswehr wird schon bald in Rheinland-Pfalz mit der Schulung von ukrainischen Soldaten für die Bedienung von schweren Artilleriegeschützen starten. “Die Ausbildung gemeinsam mit den Niederlanden soll nach Klärung letzter Details kommende Woche in Idar-Oberstein beginnen”, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Deutschland werde der Ukraine sieben Panzerhaubitzen 2000 liefern. Die Geschütze kämen nicht aus dem Bestand der aktiven Truppe. Zuvor hatten andere Medien über den Start der Ausbildung berichtet.Die Ausbildung werde etwa 40 Tage dauern, sagte der Sprecher. Die für die Ukraine vorgesehenen Panzerhaubitzen seien derzeit noch bei der Heeresinstandsetzungslogistik HIL GmbH. Die Bundeswehr hat insgesamt rund 100 Haubitzen, von denen etwa 40 einsatzbereit seien. Die Niederlande wollen den Ukrainern fünf Panzerhaubitzen 2000 zur Verfügung stellen. Bei den Panzerhaubitzen handelt es sich um schwere Artilleriegeschütze, die 40 Kilometer weit schießen können.
Ukrainische Kämpfer: Russen brechen erneut Waffenruhe in Mariupol
15.50 Uhr: Ukrainische Kämpfer haben Russland einen erneuten Bruch der Waffenruhe rund um das belagerte Stahlwerk Azovstal in der schwer umkämpften Stadt Mariupol vorgeworfen. Dabei sei ein Auto, mit dem eigentlich Zivilisten hätten evakuiert werden sollen, mit einer Panzerabwehrrakete beschossen worden, teilten die Kämpfer des Nationalgarderegiments “Asow” am Freitag im Nachrichtendienst Telegram mit. Einer ihrer Soldaten sei getötet und sechs verletzt worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.Das russische Militär hat bis einschließlich Samstag eine täglich mehrstündige Waffenruhe zur Evakuierung von auf dem Werksgelände verbliebenen Zivilisten angekündigt. Am Freitag sollte dafür eine von den Vereinten Nationen und dem Internationalen Roten Kreuz begleitete Buskolonne in Mariupol eintreffen.
Kind malt den Horror von Mariupol
15.16 Uhr: Der Krieg in der Ukraine hat besonders für die jüngste Generation massive Folgen: Auf fünf Tagebuchseiten beschreibt und malt ein achtjähriges Kind aus Mariupol Tod, Verletzungen – und ein Stück Normalität inmitten des Gefechts. Lesen Sie hier mehr dazu.
Alice Schwarzer hält Sieg der Ukraine für eine “Illusion”
14.05 Uhr: Die Publizistin Alice Schwarzer hält einen Sieg der Ukraine gegen Russland für unrealistisch. Deutschland dürfe die Ukraine nicht “in der Illusion wiegen, dass sie die größte Atommacht der Welt, Russland, final besiegen könnte”. Es wäre fatal, Kiew dies glauben zu lassen: “Denn dann hätten wir eine Mitverantwortung für die totale Zerstörung des Landes, das Leid und noch mehr Tote”, sagte Schwarzer dem “Spiegel” in einer Diskussionsrunde mit der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.Alice Schwarzer: Die Publizistin hatte mit einem offenen Brief zum Ukraine-Krieg für Aufsehen gesorgt. (Archivfoto) (Quelle: Klaus W. Schmidt/imago-images-bilder)Die Verteidigungspolitikerin entgegnete, dass die Ukraine aus ihrer Sicht eine Chance auf einen Sieg habe, “allerdings nur, wenn der Westen, auch wir, den nötigen Beistand leisten”. Strack-Zimmermann sagt, ein Kriegsziel sei es, Wladimir Putin in Den Haag vor Gericht zu stellen. Schwarzer zeigt sich davon entsetzt: “Bevor der sich in Den Haag vor Gericht stellen lässt, zöge er uns wohl eher mit in den Abgrund.” Die Chefredakteurin der Zeitschrift “Emma” hatte zuletzt mit einem offenen Brief an Bundeskanzler Scholz für Aufsehen gesorgt. Gemeinsam mit anderen Prominenten hatte sie in einem am Freitag veröffentlichten Brief an Scholz appelliert, weder direkt noch indirekt schwere Waffen an die Ukraine zu liefern, um dem russischen Präsidenten Wladimir Putin kein Motiv für eine Ausweitung des Krieges auf die Nato-Staaten zu geben. Sie forderten Anstrengungen für einen raschen Waffenstillstand und einen “Kompromiss, den beide Seiten akzeptieren können”. Der Brief fand digital Zehntausende Unterstützer, traf aber auch auf heftige Kritik.
Bulgarischer Präsident warnt vor “Selbstvernichtung Europas”
13.58 Uhr: Der bulgarische Präsident Rumen Radew hat vor schweren wirtschaftlichen Folgen eines langen Ukraine-Kriegs infolge fehlender Friedensgespräche gewarnt. “Das bedeutet eine wirtschaftliche Selbstvernichtung Europas und wir steuern wohl darauf hin”, sagte Radew am Freitag in Sofia nach einer Militärzeremonie zum Tag der Streitkräfte am orthodoxen Georgstag am 6. Mai.Bulgariens orthodoxes Kirchenoberhaupt, Patriarch Neofit, setzte sich am Georgstag für Friedensbemühungen ein: “Der Krieg ist und kann kein Mittel zur Lösung jeglichen Streits sein”, hieß es in seiner Ansprache. Als einen “gefährlichen Schritt zur Verwicklung Bulgariens in den Krieg” kritisierte der als russlandfreundlich geltende Staatschef Radew eine aktuelle Parlamentsentscheidung über “militärtechnische Hilfe” für die Ukraine. Diese sieht laut Regierungslager die Reparatur von Militärtechnik vor. Die Formulierung “militärtechnische Hilfe” sei recht “dehnbar und riskant”, meinte der frühere Kampfjet-Pilot Radew, der jetzt Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist. Er lehnt jegliche Waffenlieferungen an die Ukraine ab.Der prowestlich gesinnte Verteidigungsminister Dragomir Sakow sieht dagegen kein Risiko für Bulgarien: “Es ist übertrieben zu sagen, dass Bulgarien in einen konventionellen Krieg verwickelt sein wird”, sagte Sakow in einem Interview des Staatsradios.
Kreml: Militäreinsatz läuft “nach Plan”
13.55 Uhr: Entgegen vieler anderslautender Experteneinschätzungen hat sich der Kreml mehr als zehn Wochen nach Kriegsbeginn zufrieden mit den Leistungen des eigenen Militärs in der Ukraine gezeigt. “Die Operation läuft nach Plan”, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Der am 24. Februar von Russlands Präsident Wladimir Putin angeordnete Angriffskrieg gegen das Nachbarland wird in Moskau offiziell nur als “militärische Spezialoperation” bezeichnet.Internationale Beobachter hingegen sind der Auffassung, dass der Kreml am “Tag des Sieges” am 9. Mai gerne unter anderem die vollständige Eroberung der ostukrainischen Gebiete Luhansk und Donezk gefeiert hätte. Das scheint aufgrund des stockenden Vormarschs der russischen Truppen kaum noch realistisch zu sein.Mit Spannung wird deshalb erwartet, was Putin bei der traditionellen Militärparade am 77. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland am kommenden Montag für den weiteren Kriegsverlauf ankündigen wird. Spekulationen, Putin könnte eine Generalmobilmachung in Russland anordnen, dementierte der Kreml bereits vor einigen Tagen.
Peskow: Polen mögliche Bedrohung
13.07 Uhr: Der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow wirft Polen eine feindliche Rhetorik vor und erklärt, die Regierung in Warschau könne sich zu einer Quelle der Bedrohung entwickeln. Polen gehört zu den westlichen Ländern, die sich besonders entschieden für Sanktionen gegen Russland einsetzen. “Polen ist stolz darauf, auf Putins Liste der unfreundlichen Länder zu stehen”, hatte die Umweltministerin Anna Moskwa am Montag erklärt.
G7-Länder wollen sich am Sonntag mit Selenskyj beraten
12.36 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) berät sich am Sonntag per Videokonferenz mit den anderen Staats- und Regierungschefs der G7. Es gehe um aktuelle Themen, insbesondere um den Krieg in der Ukraine, sagte Vizeregierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag in Berlin. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj werde teilnehmen und über die Lage in seinem Land berichten.Hoffmann wies auf das besondere Datum der Videokonferenz hin. Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa durch die Kapitulation der deutschen Wehrmacht zu Ende gegangen. Der Zweite Weltkrieg habe in Europa “nie dagewesenen Schrecken, Tod und Zerstörung” verursacht, betonte Hoffmann. Vor diesem Hintergrund sei der Zusammenhalt der G7 “so wichtig wie nie zuvor”. Es handelt sich laut Hoffmann um den dritten Austausch der Staats- und Regierungschefs der sieben großen Industrienationen, seit Deutschland zum Jahreswechsel die G7-Präsidentschaft übernommen hat.
Moskau weist Spekulationen über Atomwaffeneinsatz in der Ukraine zurück
12.32 Uhr: Russlands Außenministerium hat Spekulationen über einen möglichen Atomwaffeneinsatz in der Ukraine zurückgewiesen. Für einen solchen Einsatz gebe es klare Richtlinien in der russischen Atomdoktrin, betonte Alexej Saizew, ein Sprecher des Ministeriums, am Freitag laut der Nachrichtenagentur Interfax. “Sie sind nicht anwendbar für die Verwirklichung der Ziele, die im Rahmen der militärischen Spezialoperation in der Ukraine gesetzt wurden”, fügte er hinzu. Russland nennt den Krieg in der Ukraine “Spezialoperation.” Die russische Atomdoktrin sieht einen Einsatz der Atomwaffen nur bei einer Gefährdung der Existenz des Landes selbst vor.Saizews Angaben nach hat Russland mehrfach Abkommen vorgeschlagen, die einen Atomkrieg unmöglich machen sollen. Dem Westen warf der Top-Diplomat eine bewusste Eskalation mithilfe der “erfundenen atomaren Bedrohung durch Russland” vor. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte im Februar, als er den Krieg gegen die Ukraine befahl, den Westen davor gewarnt, sich einzumischen. Andernfalls hätte das für die betreffenden Länder “Folgen, mit denen sie noch nie konfrontiert” gewesen seien. Gleichzeitig ließ der Kremlchef die eigenen Atomstreitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen.
UN: 25 Millionen Tonnen Getreide hängen in der Ukraine fest
12.28 Uhr: In der Ukraine stecken laut Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) knapp 25 Millionen Tonnen Getreide fest. “Es ist eine nahezu groteske Situation, die wir im Moment in der Ukraine sehen”, sagt FAO-Experte Josef Schmidhuber bei einer Pressekonferenz in Genf. Die Getreidemenge könne eigentlich exportiert werde, “kann aber das Land nicht verlassen, einfach wegen der fehlenden Infrastruktur und der Blockade der Häfen”.
Moskau: Russisches Militär hat ukrainisches Munitionsdepot in Donezk zerstört
11.40 Uhr: Das russische Militär hat laut eigenen Angaben ein großes Munitionsdepot in der ukrainischen Großstadt Kramatorsk im Gebiet Donezk zerstört. “Mit luftbasierten Hochpräzisionsraketen wurde ein großes Munitionslager der ukrainischen Streitkräfte vernichtet, das auf dem Territorium der Fabrik Energomaschstal in der Stadt Kramatorsk angelegt war”, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Freitag. Ukrainische Behörden hatten am Vortag von einem massiven Raketenangriff auf die Stadt mit 25 Verletzten gesprochen.Arbeiter stehen neben einem Krater in Kramatorsk: Die ukrainische Stadt wurde wiederholt während des Kriegs getroffen. (Quelle: Andriy Andriyenko/AP/dpa-bilder)Nach Moskauer Angaben waren zudem in den vergangenen 24 Stunden die taktische Luftwaffe und die Artillerie wieder sehr aktiv. Demnach habe die Luftwaffe 24 Militärobjekte beschossen, die Artillerie über 200. Unter den getroffenen Zielen nannte Konaschenkow Munitionsdepots, Artilleriestellungen, Truppenansammlungen und Luftabwehrsysteme. Gesondert berichtete er über den Abschuss von zwei ukrainischen Kampfflugzeugen; eine Su-25 und eine MiG-29. Von unabhängiger Seite konnten diese Angaben nicht überprüft werden.
Ukraine: Knapp 500 Zivilisten aus Mariupol evakuiert
8.37 Uhr: Laut Angaben der Ukraine konnten im Zuge der jüngsten Evakuierung des Stahlwerks Asowstal in der belagerten Hafenstadt Mariupol bisher 500 Zivilisten befreit werden. “Wir haben es geschafft, 500 Zivilisten herauszuholen”, teilte der Leiter des ukrainischen Präsidialamts Andrij Jermak am Freitag auf seinem Telegram-Kanal mit. Er sprach von einer “weiteren Etappe der Evakuierung”, die in den nächsten Tagen fortgesetzt werden solle, und dankte der UN für ihre Hilfe bei der Organisation der Flüchtlingskorridore.Zuvor hatte schon UN-Generalsekretär António Guterres von 500 Zivilisten gesprochen, die dank der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes aus der bis auf das Stahlwerk weitestgehend eingenommenen südostukrainischen Stadt fliehen konnten. Guterres betonte, er hoffe auf weitere Flüchtlingskorridore. Immer noch sollen im Stahlwerk bis zu 200 Zivilisten und eine unbekannte Anzahl an ukrainischen Kämpfern ausharren. Für Freitag und Samstag sind mehrstündige Feuerpausen vereinbart worden.Moskau hatte den Zivilisten freien Abzug zugesichert. Von den ukrainischen Soldaten fordert der Kreml, die Waffen niederzulegen und sich zu ergeben. Dann werde ihnen das Leben und medizinische Behandlung garantiert.
Lambrecht: Deutschland liefert Panzerhaubitzen an Ukraine
7.58 Uhr: Deutschland wird der Ukraine sieben Panzerhaubitzen 2000 liefern. Dazu sei eine Übereinkunft erzielt worden, sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am Freitag in Sliac in der Slowakei. Mehr dazu lesen Sie hier.Christine Lambrecht (SPD): Die Verteidigungsministerin hat die Lieferung von sieben Panzerhaubitzen 2000 an die Ukraine angekündigt. (Quelle: Laura Hasani/Reuters-bilder)
“Leberwurst”-Äußerung: Melnyk will sich nicht entschuldigen
7.55 Uhr: Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, lehnt eine Entschuldigung wegen seiner umstrittenen Äußerungen gegenüber Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ab. Melnyk hatte Scholz als beleidigte Leberwurst bezeichnet, nachdem dieser wegen des Umgangs mit dem Bundespräsidenten zunächst eine Kiew-Reise abgelehnt hatte. Der Diplomat hatte Steinmeier wegen dessen früherer Russland-Politik massiv kritisiert. Mehr zu Melnyks Begründung lesen Sie hier.
Großbritannien: Russen setzen Angriff auf Asowstal fort
7.32 Uhr: Russische Truppen haben nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes den zweiten Tag in Folge ihren Bodenangriff auf das Stahlwerk Asowstal in Mariupol fortgesetzt. In dem Werk harren nach ukrainischen Angaben nach wie vor Zivilisten und Soldaten aus.
Warten auf weitere Evakuierung aus Mariupol – die Nacht im Überblick
Kiew: Russen wollen Asowstal bis zum 9. Mai erobern
1.10 Uhr: Russland will nach Einschätzung der ukrainischen Regierung das belagerte Stahlwerk in der Hafenstadt Mariupol bis Montag erobern. Präsident Wolodymyr Selenskyjs Berater Olexij Arestowytsch sagte am Donnerstagabend, das Asowstal-Werk solle zum 77. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland am 9. Mai erobert werden.Rauch über dem Werk von Asowstal in Mariupol: Russische Soldaten sollen offenbar erneut versucht haben, das Stahlwerk zu stürmen. (Archivfoto) (Quelle: Alexei Alexandrov/AP/dpa-bilder)”Das schönste Geschenk an einen Herrscher ist der Kopf seines Gegners. Ich erkenne klar das Bestreben, Asowstal zu erobern und Putin zum 9. Mai den “Sieg” zu schenken”, wurde er von der Agentur Unian zitiert. “Sie wollen das unbedingt, aber mal sehen, ob ihnen das gelingt”, sagte Arestowytsch.Zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs, der in Russland am 9. Mai gefeiert wird, ist in Moskau am Montag eine große Militärparade geplant. Präsident Wladimir Putin wird eine Rede halten. Hier lesen Sie mehr.
Selenskyj bekräftigt Forderung nach Marshall-Plan für die Ukraine
00.10 Uhr: Ungeachtet der massiven finanziellen Unterstützung des Westens für die Ukraine hält Präsident Wolodymyr Selenskyj an seinen Gedanken über eine Art Marshall-Plan für sein Land nach dem Krieg fest. Die internationale Geberkonferenz in Warschau, die wenige Stunden zuvor etwas über sechs Milliarden Euro Unterstützung für Kiew zusammengebracht hatte, sei “ein Element unseres Schutzes, ein Element des Schutzes für ganz Europa”, sagte Selenskyj in der Nacht zum Freitag in seiner täglichen Videoansprache. Das Schicksal der Ukraine und Europas entscheide sich jetzt “nicht nur auf dem Schlachtfeld”, sondern auch im wirtschaftlichen Bereich, beim Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg.Die in Warschau zugesagten Milliarden seien jedoch “nur ein Teil dessen, was wirklich notwendig ist, um das normale Leben in dem gesamten Gebiet wiederherzustellen, in das Russland den Krieg gebracht hat”. Dafür sei eine noch stärkere Beteiligung der freien Welt und internationaler Institutionen erforderlich. “Deshalb brauchen wir ein modernes Analogon des Marshall-Plans für die Ukraine.”
Sanitäter aus Mariupol bittet Erdogan um Unterstützung
23.57 Uhr: Ein Sanitäter aus dem von russischen Truppen belagerten Werk Asowstal in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol bittet den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan um Unterstützung.”Beenden Sie diesen Alptraum”, bat der Mann, der sich als muslimischer Krim-Tatare mit dem Namen Hassan zu erkennen gab, in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Videobotschaft. “Hier sterben Menschen, die einen durch Kugeln, die anderen vor Hunger, die Verwundeten aus Mangel an Medikamenten, unter schrecklichen Bedingungen.Er bat den türkischen Staatschef um Vermittlung in dem Konflikt, um Überwachung der Evakuierung der Menschen aus dem Werk, auch von ukrainischen Militärs. “Uns bleibt keine Zeit, ich weiß nicht, ob es noch ein morgen gibt”, sagte der Mann, der vor dem Krieg Medizin studiert hatte und nun im Lazarett des Stahlwerks, in dem sich die letzten Verteidiger von Mariupol verschanzt haben, im Einsatz ist. Er habe vor dem Krieg als Sanitäter gearbeitet, aber noch nie den Tod gesehen, sagte Hassan. “Aber heute, im Jahr 2022, schmerzt es mich, wenn mir Menschen unter den Händen an eitrigen Wunden sterben, einfach weil es keine Antibiotika gibt.”
Prorussischer Blogger aus Ukraine in Spanien festgenommen
23.56 Uhr: In Spanien ist der prorussische Videoblogger Anatolij Scharij aus der Ukraine festgenommen worden, der mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde. Dies teilte die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Donnerstag mit. Sie begründete die Festnahme damit, dass der 43-Jährige gegen ukrainische Gesetze verstoßen habe. Die Generalstaatsanwaltschaft verfolge niemanden, “nur weil die politischen Ansichten einer Person unangemessen sind”. Einzelheiten zu den Vorwürfen nannte sie nicht.Medienberichten zufolge kam Scharij gegen Meldeauflagen wieder auf freien Fuß. Kiew muss nun innerhalb von 40 Tagen seine Auslieferung beantragen. Bei einer Verurteilung drohen ihm in seiner Heimat bis zu 15 Jahren Gefängnis.Scharij lebt seit 2012 als anerkannter politischer Flüchtling in der EU. Bekannt wurde der Ex-Journalist über einen seit 2014 geführten Videoblog, in dem er auch Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte. Die von ihm betriebene Nachrichtenseite ist inzwischen verboten, ebenso wie eine eine nach Scharij benannte Partei.
Selenskyj: Evakuierung aus Mariupol hält an
23.55 Uhr: Die Evakuierung von Zivilisten aus der Hafenstadt Mariupol hält nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an. In seiner Videoansprache sagt Selenskyj jedoch nicht, wie viele Menschen die belagerte Stadt am Donnerstag verlassen konnten. Die russischen Streitkräfte griffen weiterhin das Stahlwerk Asowstal in Mariupol an, wo sich ukrainische Zivilisten und Soldaten aufhielten. Man werde alles unternehmen, um eine Lösung zu finden und die eingekesselten Soldaten dort zu retten.
S&P drückt Belarus tiefer in den Ramschbereich
23.45 Uhr: Die Ratingagentur S&P drückt ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit von Belarus noch tiefer in den Ramsch-Bereich. Die Bonitätsnote für die langfristigen Fremdwährungsanleihen werde auf “CC” von zuvor “CCC” bei weiterhin negativem Ausblick zurückgenommen, teilte S&P mit. Es bestehe die Gefahr, dass die Papiere nicht bedient würden. Eine weitere Herabstufung auf “SD” (Selective Default/teilweiser Zahlungsausfall) in den nächsten Monaten sei möglich. Das Land ist von Sanktionen des Westens im Zusammenhang mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine betroffen.
Ukraine kündigt Mariupol-Evakuierungen für Freitag an
22.24 Uhr: Die ukrainische Regierung kündigt für morgen Evakuierungen aus der belagerten Küstenstadt Mariupol an. Vize-Ministerpräsidenten Iryna Wereschtschuk nennt als Termin 11.00 Uhr MESZ.
Ukrainer halten russische Landungsoperation bei Odessa für möglich
22.27 Uhr: Das ukrainische Militär hält eine russische Landungsoperation an der Schwarzmeerküste in der Umgebung der Hafenstadt Odessa für möglich. Nach einer Mitteilung der regionalen Militärführung werde das Gebiet verstärkt von russischen Aufklärungsdrohnen überflogen, berichtete die Zeitung “Ukrajinska Prawda” am Donnerstagabend. Zudem sei die russische Marine vor dem von ukrainischer Seite kontrollierten Küstenabschnitt weiterhin stark präsent.Die Bewohner wurden gebeten, sich von den Stränden und Sicherheitszonen an der Küste fernzuhalten. Auch sollten sie auf Fahrten mit kleinen Booten verzichten. Gleichzeitig wurde die Bevölkerung aufgerufen, verdächtige Aktivitäten zu melden.
Berichte: Separatisten verschleppen Ukrainer und schicken sie ins Gefecht
20.19 Uhr: Im Donbass sollen prorussische Separatisten Ukrainer entführen und zum Kampf zwingen – gegen ihr eigenes Land. Ehefrauen und Mütter sind besorgt, ihre Männer nie wiederzusehen. Sie berichten Erschreckendes. Hier lesen Sie mehr.Separatisten der “Volksrepublik” Donezk tragen die Leiche eines Kameraden: Frauen bangen um das Leben ihrer Männer. (Quelle: Itar-Tass/imago-images-bilder)
Deutschland und Tschechien planen Ringtausch schwerer Waffen
19.53 Uhr: Deutschland und Tschechien arbeiten an einem Ringtausch schwerer Waffen für die Ukraine. Bundeskanzler Olaf Scholz und der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala bestätigten entsprechende Planungen. Dabei soll Tschechien schwere Waffen russischer Bauart an die Ukraine liefern, während es von Deutschland Hilfe beim Ersatz mit modernen westlichen Waffen bekomme, sagte Scholz. Fiala erklärte, der Ringtausch sei vorteilhaft sowohl für die Ukraine als auch für Tschechien. Dem Vernehmen nach handelt es sich etwa um die Lieferung von Panzern an die Ukraine.
Deutschland und USA wollen keine russischen Gebietsgewinne anerkennen
19.34 Uhr: US-Präsident Joe Biden und Kanzler Olaf Scholz haben betont, dass sie keine Gebietsgewinne Russland in der Ukraine anerkennen werden. Russland müsse die Kampfhandlungen in der Ukraine beenden und die Truppen aus dem Land zurückziehen. Jüngste Äußerungen der russischen Führung, die demokratisch legitimierte ukrainische Führung zu verurteilen, verurteile man gemeinsam, teilt ein Regierungssprecher in Berlin mit.Zuvor hatte das Weiße Haus mitgeteilt, dass Biden am Donnerstag per Telefon erneut mit Scholz über das weitere Vorgehen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beraten hat. Biden hatte am Mittwoch angekündigt, in den kommenden Tagen mit den G7-Partnern über weitere Sanktionen gegen Moskau zu sprechen.
Reise in die Ukraine? Scholz weicht Frage aus
19.31 Uhr: Kanzler Scholz wollte bei einer Pressekonferenz nicht direkt auf die Frage eingehen, ob und wann er und der Bundespräsident in die Ukraine reisen. Stattdessen verwies er auf die Pläne von Außenministerin Baerbock. Mehr dazu lesen Sie hier.Olaf Scholz (Archivbild): Der Bundeskanzler ist der Frage, ob er in die Ukraine reisen wird, ausgewichen. (Quelle: Christian Spicker/imago-images-bilder)
Putin entschuldigt sich bei Israel für Lawrow-Äußerung
18.35 Uhr: Nach der internationalen Empörung über Äußerungen des russischen Außenministers Sergej Lawrow über Adolf Hitler haben sich Kreml-Chef Wladimir Putin und Israels Ministerpräsident Naftali Bennett zum historischen Gedenken an den Zweiten Weltkrieg ausgetauscht. In einem Telefonat der beiden Politiker sei es am Donnerstag um die Bedeutung des 9. Mai als Tag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland sowie um “alle Opfer” des Zweiten Weltkrieges gegangen, darunter “die Holocaust-Opfer”, erklärte der Kreml.Naftali Bennett (l) und Wladimir Putin (r): Die Staatschefs von Israel und Russland haben über die Äußerungen Lawrows zum Holocaust gesprochen. (Quelle: Evgeny Biyatov/imago-images-bilder)Putin und Bennett hätten ihren “ausgiebigen Meinungsaustausch zur Situation in der Ukraine fortgesetzt”, hieß es in der Kreml-Mitteilung. Weiteres Thema sei das “historische Gedächtnis” gewesen. Putin habe unter anderem hervorgehoben, dass “40 Prozent” der während des Holocaust ermordeten Juden “Bürger der UdSSR” gewesen seien. Bennett seinerseits habe auf den “entscheidenden Beitrag der Roten Armee zum Sieg über den Nazismus” hingewiesen.
Russland: Ukraine soll Kämpfern im Stahlwerk befehlen aufzugeben
18.09 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin fordert die Ukraine dazu auf, den im Asowstal-Stahlwerk verschanzten Kämpfern die Aufgabe zu befehlen. Russland sei weiter bereit, den eingeschlossenen Zivilisten auf dem Gelände in Mariupol einen sicheren Abzug zu ermöglichen, heißt es in einer Erklärung des Präsidialamts in Moskau. Dies habe Putin Israels Ministerpräsidenten Naftali Bennett in einem Telefonat mitgeteilt.
Johnson spricht mit Selenskyj über Langstreckenwaffen
17.59 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson hat nach Angaben seines Büros mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über etwaige Lieferungen von Waffen mit längerer Reichweite gesprochen. Diese sollten “die Bombardierung von Zivilisten verhindern”, heißt es nach einem Telefonat. Zudem sei der Kriegsverlauf diskutiert worden.
Lukaschenko zeigt sich von Verlauf des Ukraine-Krieges überrascht
16.52 Uhr: Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko gelten als enge Verbündete – dennoch fordert der belarussische Machthaber das Ende des Krieges in der Ukraine. Zudem positioniert er sich zu einem möglichen Atomangriff. Lesen Sie hier mehr dazu.
Ukrainische Kämpfer: Russen verletzen Waffenruhe in Mariupol
16.19 Uhr: Ukrainische Kämpfer haben russischen Truppen einen Bruch der vereinbarten Waffenruhe zur Evakuierung von Zivilisten aus dem Stahlwerk Asowstal in der Hafenstadt Mariupol vorgeworfen. “Wieder einmal haben die Russen das Waffenstillstandsversprechen gebrochen und die Evakuierung von Zivilisten, die sich weiterhin in Kellern des Werks verstecken, nicht erlaubt”, sagte der Vizekommandeur des ukrainischen Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, am Donnerstag in einer auf Telegram veröffentlichten Videobotschaft.Zuvor bekräftigte der Kreml in Moskau, dass Fluchtkorridore für die eingeschlossenen Menschen in der südukrainischen Großstadt geöffnet seien. Russlands Militär hatte am Mittwoch angekündigt, bis einschließlich Samstag mehrere Stunden täglich jegliche Kampfhandlungen einzustellen. Unklar blieb zunächst, ob Zivilisten am Donnerstag die Flucht gelang oder nicht.
Merz kritisiert Bundesregierung für Ukraine-Politik: “Wir stehen nie vorn”
16 Uhr: Zu Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine wurden mehrere Botschaften in Kiew geschlossen. Nun fordert CDU-Chef Merz die Wiedereröffnung des deutschen Büros – als Zeichen der Solidarität. Hier lesen Sie mehr.
Ukraine hat über elf Milliarden Euro Hilfe erhalten
15.15 Uhr: Die Ukraine hat seit dem Beginn der russischen Invasion Rüstungsgüter und finanzielle Hilfen im Volumen von über zwölf Milliarden Dollar (11,4 Milliarden Euro) aus dem Ausland erhalten. Das erklärt Ministerpräsident Denys Schmyhal bei der Geberkonferenz. Mehr zu dem Treffen in Warschau lesen Sie hier. Er dankt für die unerschütterliche Hilfe während des gesamtes Krieges.Polens Ministerpräsident Morawiecki und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Sie trafen sich für eine Geberkonferenz in Warschau. (Quelle: Rafal Guz/PAP/dpa-bilder)
Ukrainischer Generalstabchef: Brauchen Raketenwerfer
13.55 Uhr: Der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj dringt auf die Lieferung bestimmter Waffen zur Verteidigung gegen russische Angriffe mit Marschflugkörpern. Sein Land brauche Mehrfachraketenwerfer-Systeme (MLRS) wie die des Typs M270 oder M142 Himars, sagt Saluschnyj nach einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des US-Generalstabs, Mark Milley, über die militärische Lage. Russland habe seine Angriffe mit Marschflugkörpern wieder aufgenommen. Deshalb sei es entscheidend, dass die Raketenwerfer zur Verfügung gestellt würden.
Lindner: Ukraine braucht eindeutig schwere Waffen
13.51 Uhr: Die Ukraine brauche eindeutig schwere Waffen, sagt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) in Hannover. In der Ukraine würden Werte angegriffen, die Deutschland teile. Die Möglichkeiten militärischer Hilfen seien leider begrenzt. “Die Situation der Bundeswehr ist aber begrenzt.” Deswegen würden jetzt 100 Milliarden Euro in die Modernisierung fließen.
Selenskyj appelliert an Geberkonferenz: Brauchen neuen Marshallplan
13.24 Uhr: Die Ukraine braucht für ihren Wiederaufbau nach Ansicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine moderne Version des Marshallplans. Für die Rückkehr zu einem sicheren Leben werde sein Land Geld, Technologie, Fachleute und Wachstumsperspektiven benötigen, sagte Selenskyj am Donnerstag per Videoschalte vor den Teilnehmern der internationalen Geberkonferenz in Warschau. “Das wird eine Investition in die Stabilität von ganz Mittel- und Osteuropa sein.”Die von Polen und Schweden gemeinsam organisierte Geberkonferenz soll Geld für humanitäre Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine sammeln. Partner der Konferenz sind die Präsidenten der Europäischen Kommission und des Europäischen Rates. Auch die Vereinten Nationen beteiligen sich.
Ukraine: Keine große Gegenoffensive vor Mitte Juni
13.22 Uhr: Die Ukraine dürfte nach Einschätzungen aus dem Umfeld von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit einer Gegenoffensive bis Mitte Juni warten. Dann werde die Ukraine hoffentlich mehr Waffen aus dem Ausland erhalten haben, sagt Präsidentenberater Olexij Arestowytsch. Ein früherer Zeitpunkt sei unwahrscheinlich. Er rechne zudem nicht damit, dass die russische Offensive vor dem 9. Mai irgendwelche “bedeutenden Ergebnisse” bringe. An dem Tag feiert Russland den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Es war zuletzt immer wieder darüber spekuliert worden, dass Russlands Präsident Wladimir Putin dann über aus seiner Sicht erreichte Erfolge in der Ukraine berichten wolle. Arestowytsch erklärt weiter, rund um das Stahlwerk Asowstal in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol werde weiter gekämpft. Einzelheiten nannte er nicht.
Soldat berichtet aus Stahlwerk: “Sie wollen uns in Käfigen auf der Parade zeigen”
12.55 Uhr: Um das Stahlwerk in Mariupol sollen entgegen den Behauptungen des Kremls heftige Kämpfe toben. Immer noch warten Dutzende Menschen auf eine Evakuierung. Ein ukrainischer Soldat, der seit Wochen auf dem Gelände ausharrt, rechnet in einem Interview mit der “Bild” mit dem Schlimmsten: “Ich glaube, dass sie es bis zum 9. Mai schaffen wollen, ein paar von uns lebend einzufangen, um uns in Käfigen auf die Parade zu schicken.”Der 9. Mai wird in Russland als “Tag des Sieges” gefeiert. Noch ist unklar, was der Kreml an dem Tag konkret plant. Der Soldat berichtet auch von starken Beschüssen und brutalen Kämpfen. “Drei meiner Freunde gibt es nicht mehr”, sagte er der Zeitung. “Von Tag zu Tag werden es immer weniger von uns.” Er gehe davon aus, dass er noch eine Woche dort aushalten könnte. “Aber in einer Woche wird niemand es schaffen, einen Korridor bis hierhin durchzuschlagen. Vergesst uns, wir werden hier nicht rauskommen”, so der Kämpfer. Für die kommenden Tage hat die russische Armee mehrere Feuerpausen angekündigt, um Zivilisten aus dem Stahlwerk in Sicherheit zu bringen. In den vergangenen Wochen waren dies jedoch mehrmals gescheitert. Rauch über dem Stahlwerk (Archivbild): Hunderte Menschen warten darauf, in Sicherheit gebracht zu werden. (Quelle: Itar-Tass/imago-images-bilder)
Gedenken in Lwiw
13.09 Uhr: Bild vom 26. April aus Lwiw: Blumen und Fotos von gefallenen Soldaten sind an einer Mauer befestigt. Lwiw (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)
Russland weist dänische Diplomaten aus
12.21 Uhr: Russland weist sieben dänische Diplomaten aus. Der Schritt sei eine Reaktion auf die Ausweisung von 15 russischen Diplomaten durch die Regierung in Kopenhagen im vorigen Monat und die dänische Militärhilfe für die Ukraine, teilt das Außenministerium mit. Die offen antirussische Politik Dänemarks beschädige die bilateralen Beziehungen. Russland behalte sich das Recht auf weitere Schritte vor.
Russland: Fluchtkorridore in Mariupol stehen
12.20 Uhr: Das russische Präsidialamt erklärt, die für heute geplanten humanitären Korridore zur Evakuierung der Zivilisten aus dem Asowstal-Gelände in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol seien eingerichtet. Auf die Frage, ob sich russische Soldaten auf dem Gelände befänden, wird auf die Anweisung von Präsident Wladimir Putin verwiesen, das Werk nicht zu stürmen.
Russland meldet erneut Beschuss von Ortschaften
11.06 Uhr: Beim Beschuss von zwei Ortschaften in der westrussischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind nach Behördenangaben ein Haus und eine Garage beschädigt worden. “Von ukrainischer Seite aus stehen Schurawljowka und Nechotejewka unter Beschuss”, teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, am Donnerstag in seinem Telegram-Kanal mit. Seinen Angaben nach gab es bislang keine Opfer, der Beschuss sei aber noch nicht eingestellt worden.Die Ortschaften Schurawljowka und Nechotejewka werden von den Behörden nicht das erste Mal als Ziel ukrainischer Angriffe genannt. Bereits am 14. und 25. April sollen beide Gemeinden beschossen worden sein. Damals wurden insgesamt drei Verletzte gemeldet. Insgesamt hat allein das Gebiet Belgorod seit dem von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine am 24. Februar sechs Angriffe gemeldet, darunter auch die Zerstörung großer Treibstofflager in der Stadt Belgorod selbst. Die Ukraine hat die Meldungen in der Vergangenheit nicht bestätigt.
Russland: 600 ukrainische Kämpfer getötet
10.22 Uhr: Bei Angriffen in der Nacht sollen 600 ukrainische Kämpfer getötet worden sein. Das teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Durch Raketenbeschuss seien auch Flugzeugteile auf dem Flugplatz Kanatowo in der zentralukrainischen Region Kirowohrad und ein großes Munitionsdepot in der südlichen Stadt Mykolajiw zerstört worden, hieß es.
Viele Tote und Verletzte im Donbass
10.21 Uhr: Nach dem massiven Beschuss mehrerer ukrainischer Städte im Donbass melden die örtlichen Behörden viele Tote und Verletzte unter der Zivilbevölkerung. “Nach einem Raketeneinschlag in Kramatorsk gibt es 25 Verletzte, beschädigt wurden neun Wohnhäuser, die Schule und Objekte der zivilen Infrastruktur”, teilte der Leiter der Militärverwaltung des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal mit.
Bärbel Bas will am Wochenende nach Kiew reisen
8.55 Uhr: Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) erwägt laut einem Bericht des Portals “The Pioneer” einen Besuch in der Ukraine am Wochenende. Bas könnte am 8. Mai in Kiew den ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk treffen, berichtete das Portal am Donnerstag unter Berufung auf Angaben aus ukrainischen Parlamentskreisen. Die Bundestagspräsidentin ist nach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier protokollarisch die zweithöchste Repräsentantin Deutschlands.Dem Bericht zufolge hat Bas schon seit einiger Zeit Pläne für einen Besuch in Kiew. Sie habe aber zunächst Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den Vortritt lassen wollen. Dieser hat nun jedoch mitgeteilt, dass er vorerst nicht in die Ukraine reisen will. Scholz begründete dies mit Verärgerung darüber, dass Steinmeier dort wegen seiner Russland-Politik in seiner Zeit als Außenminister nicht willkommen sei.Bärbel Bas (Quelle: Political-Moments/imago-images-bilder)
Flugverbot für südrussische Flughäfen verlängert
8.51 Uhr: Wegen des Kriegs in der Ukraine sind die Flugverbote im Süden des Landes zum zwölften Mal verlängert worden. Insgesamt elf Flughäfen bleiben bis zum 13. Mai gesperrt, wie die russische Luftfahrtbehörde Rosawijazija am Donnerstag mitteilte.Betroffen sind unter anderem die Millionenstädte Rostow-am-Don, Woronesch und Krasnodar sowie die Schwarzmeer-Kurorte Anapa und Gelendschik. Verbote gelten auch für die westrussischen Städte Belgorod und Brjansk, aus denen in den vergangenen Wochen ukrainische Angriffe auf Infrastrukturobjekte gemeldet wurden. Auch die seit 2014 von Russland annektierte Krim ist von den Einschränkungen betroffen. Der Flughafen in Simferopol darf nicht angeflogen werden.
Roth: Ukraine kann Krieg gewinnnen
8.36 Uhr: Politiker von SPD und CDU halten einen militärischen Sieg der Ukraine gegen Russland für möglich. “Es geht nicht darum, dass die Ukraine möglicherweise nicht verliert, sondern sie kann sogar diesen Krieg gewinnen”, sagt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), im ZDF. Russlands brutale Angriffe seien ein “Akt der Verzweiflung”. Ähnlich äußert sich der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter. “Die Ukraine darf den Krieg nicht verlieren. Wenn alles gutgeht, kann sie diesen Krieg sogar gewinnen”, sagt er im Deutschlandfunk.
Erneute Angriffe auf Asowstal
7.41 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärs haben die russischen Truppen erneut versucht, das Stahlwerk Asowstal in der Hafenstadt Mariupol zu erstürmen. “Mit Unterstützung der Luftwaffe hat der Gegner seinen Angriff mit dem Ziel erneuert, das Fabrikgelände unter seine Kontrolle zu bringen”, teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstagmorgen in seinem Lagebericht mit.
Gouverneur: Zivilisten in Luhansk getötet
7.30 Uhr: In der ostukrainischen Region Luhansk sind nach Angaben des dortigen Gouverneurs in den vergangenen 24 Stunden fünf Zivilisten durch russischen Beschuss getötet worden. Der Beschuss habe sich auf vier Ortschaften konzentriert, teilt Serhij Gaidai weiter mit.
Hoffnung auf Evakuierungen aus Mariupol
Bericht: USA unterstützen Ukraine bei Angriffen auf russische Generäle
3.01 Uhr: Die USA haben einem Zeitungsbericht zufolge mit nachrichtendienstlichen Erkenntnissen die Ukraine bei gezielten Anschlägen auf russische Generäle unterstützt. Die Regierung in Washington habe Einzelheiten über die erwarteten Truppenbewegungen sowie den Standort und Einzelheiten über Russlands mobile militärische Kommandoposten zur Verfügung gestellt, schreibt die “New York Times”.Die Ukraine habe die Informationen mit ihren eigenen kombiniert, um Angriffe durchzuführen, bei denen nach Angaben des Blattes etwa zwölf russische Offiziere getötet wurden. Das Pentagon und das Weiße Haus reagierten nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme von Reuters.
Selenskyj: Waffenstillstand in Mariupol gewährleisten
2.34 Uhr: Die Ukraine ist nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj bereit, einen Waffenstillstand in Mariupol zu gewährleisten. Es sei eine längere Feuerpause zur Evakuierung der Menschen nötig. “Es wird einige Zeit dauern, die Menschen aus den Kellern und unterirdischen Bunkern zu befreien. Unter den derzeitigen Umständen können wir keine schweren Geräte einsetzen, um den Schutt wegzuräumen. Es muss alles von Hand gemacht werden”, sagt Selenskyj. Das russische Militär hatte zuvor humanitäre Korridore aus dem Stahlwerk Asowstal in Mariupol von Donnerstag bis Samstag von 7 Uhr bis 17 Uhr (MESZ) zugesichert.
Russische Streitkräfte in Kaliningrad simulieren Atomangriff
1.35 Uhr: Die russischen Streitkräfte in Kaliningrad haben nach Angaben aus Moskau inmitten der Offensive in der Ukraine Angriffe mit nuklearwaffenfähigen Raketen simuliert. Im Rahmen einer Übung hätten rund hundert Soldaten den “elektronischen Start” von mobilen ballistischen Raketensystemen mit Atomwaffen vom Typ “Iskander” simuliert, erklärte das Verteidigungsministerium am Mittwoch. Die Streitkräfte übten demnach Angriffe auf militärische Ziele eines imaginären Feinds sowie die Reaktion auf einen Gegenschlag. Mehr dazu lesen Sie hier.Moskau: Gepanzerte Mannschaftstransporter vorne und taktische Raketensysteme “Iskander” hinten als Teil einer militärischen Kolonne. (Quelle: Anton Novoderezhkin/TASS PUBLICATION/Symbolbild)
Raketenangriffe auf Infrastruktur – Eisenbahnbrücke getroffen
1.20 Uhr: Die wiederholten russischen Raketenangriffe auf Eisenbahnanlagen in der Ukraine haben den Zugverkehr empfindlich gestört. Nach einem Überblick der staatlichen Bahngesellschaft Ukrsalisnyzja vom späten Mittwochabend waren etwa 20 Fernzüge mit Verspätungen von bis zu zwölf Stunden unterwegs.”Russland versucht, unsere Logistik zu ruinieren, weil sie uns im Felde nicht besiegen können”, schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, auf Telegram. Er bestätigte den Angriff auf ein Objekt der Eisenbahn mitten in der Stadt Dnipro.Nicht verifizierte Videos im Internet ließen vermuten, dass dort eine Eisenbahnbrücke über den breiten Strom Dnipro getroffen worden war. Der Zugverkehr an der Stelle sei eingestellt worden, teilten örtliche Behörden mit. Russland versucht mit den Angriffen auf die Bahn, den Nachschub an westlichen Waffen für die Ukraine zu unterbrechen.Angesichts der anfliegenden russischen Raketen herrschte fast in allen Teilen der Ukraine am Mittwochabend Luftalarm. Explosionen wurden aus den Gebieten Mykolajiw, Kiew, Tscherkassy und Saporischschja gemeldet.
Mehr als 600.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland
1.00 Uhr: Nach einer aktuellen Auswertung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sind seit Kriegsbeginn mehr als 600.000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Von Ende Februar bis Ende April sind bislang 610.103 Personen aus der Ukraine neu erfasst worden, berichtet die Funke Mediengruppe aus der Statistik des BAMF, die auf Daten des Ausländerzentralregisters (AZR) basiert.Demnach sind rund 69 Prozent Mädchen und Frauen und 31 Prozent Jungen und Männer. Unter den Erwachsenen beträgt laut Bericht der Anteil der Frauen sogar gut 80 Prozent. Viele sind zudem noch Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre: insgesamt 241.769. Das entspricht fast 40 Prozent. Unklar ist allerdings, wie viele nach der Erfassung in Deutschland in ein anderes europäisches Land weitergereist sind oder trotz der Kampfhandlungen bereits wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind.
Bericht: Deutschland will bis Ende Juni sieben Panzerhaubitzen an Kiew liefern
00.40 Uhr: Die Bundesregierung plant, sieben Panzerhaubitzen an die Ukraine zu liefern. Die Haubitzen befinden sich nach Angaben aus Regierungskreisen derzeit in der Instandsetzung und sollen bis Ende Juni intakt sein, berichtete die “Bild”. Zuvor hatte auch schon die “Welt” darüber berichtet. Unterdessen verzögert sich “Bild” zufolge der Ringtausch mit Slowenien. Die Slowenen sollten T-72-Kampfpanzer an Kiew liefern, dafür deutsche Marder-Schützenpanzer sowie Fuchs-Transportpanzer bekommen. Aber Sloweniens Regierung besteht offenbar auf die Lieferung modernerer Panzer. Hier lesen Sie mehr.Brennende Fahrzeuge in einem Öldepot nach dem Einschlag von Raketen in einem von den von Russland unterstützten Separatisten kontrollierten Gebiet in Makiivka. (Quelle: /dpa-bilder)
Schweden: USA sichert Schutz während Nato-Beitrittsprozess zu
00.30 Uhr: Schweden hat Regierungsangaben zufolge von den USA gewisse Sicherheitszusagen im Falle eines Beitrittsverfahrens zur Nato erhalten. “Sie würden bedeuten, dass Russland sich darüber im Klaren sein kann, bei irgendeiner Art von negativen Aktivitäten gegen Schweden, womit es gedroht hat, die USA dies nicht einfach so zulassen würden … ohne eine Reaktion”, sagte Außenministerin Ann Linde am Mittwoch dem schwedischen Fernsehen nach einem Treffen mit ihrem US-Amtskollegen Antony Blinken. Es seien “allerdings keine konkreten Sicherheitsgarantien, die kann man nur als Vollmitglied der Nato erhalten.” Sie lehnte es ab, weitere Details zu nennen.
Ranghoher Kremlbeamter besucht Mariupol
00.15 Uhr: Der Vizechef des russischen Präsidialamtes, Sergej Kirijenko, hat die fast vollständig eroberte ukrainische Hafenstadt Mariupol besucht. Das berichtete das Oberhaupt der Separatisten-Republik Donezk, Denis Puschilin, am Mittwoch auf Telegram. Der frühere russische Regierungschef Kirijenko organisiert im Kreml für Präsident Wladimir Putin die russische Innenpolitik. Den Angaben zufolge besuchte er in Mariupol das Ilitsch-Stahlwerk und den Hafen. Im anderen Stahlwerk Azowstal leisten immer noch ukrainische Verteidiger Widerstand gegen russische Angriffe.Kirijenko und der Generalsekretär der Kremlpartei Geeintes Russland, Andrej Turtschak, besuchten auch die Stadt Wolnowacha. Die Menschen in der Volksrepublik Donezk verstünden den Besuch des ranghohen Kremlbeamten als Symbol, “dass Russland für immer hierher zurückgekehrt ist”, schrieb Puschilin. Kurz vor dem Angriff auf die Ukraine hatte Russland die 2014 abgespaltenen sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine als unabhängig anerkannt.
344 Menschen aus Mariupol und Umgebung gerettet
23 Uhr: Aus der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol und Umgebung sind nach Kiewer Regierungsangaben am Mittwoch 344 Menschen auf ukrainisch kontrolliertes Gebiet gerettet worden. Die Frauen, Kinder und älteren Leute seien sicher in der Stadt Saprorischschja angekommen, teilte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Abend mit. “Das ist ein weiterer kleiner Sieg für uns”, schrieb sie auf Telegram. Wereschtschuk dankte Mitarbeitern der UN und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz für ihre Unterstützung.Die Flüchtlinge waren seit dem Morgen von Stationen in Mariupol, Manhusch, Berdjansk, Tokmak und Wasyliwka aufgesammelt worden. Es gab keine Angaben, wie viele von ihnen im Stahlwerk Azowstal ausgeharrt hatten, dem letzten Verteidigungsposten der Ukrainer in Mariupol. Die russische Armee hat auch für Donnerstag, Freitag und Samstag Feuerpausen im Kampf um Azowstal angekündigt, damit Zivilisten abziehen können. Deren Zahl wird immer noch auf etwa 200 Menschen geschätzt.
Putins “Weltuntergangsflugzeug” über Moskau gesichtet
22 Uhr: Will Wladimir Putin seine Macht demonstrieren – oder deutet er einen Atomangriff an? Über Moskau kreiste das “Weltuntergangsflugzeug” des Kremlchefs. Die Spezialkonstruktion dient als fliegender Gefechtsstand. Hier lesen Sie mehr.Das “Weltuntergangsflugzeug” über Moskau: Nutzt Putin den Flug über Moskau als Provokation? (Quelle: /imago-images-bilder)
Ukrainische Behörden: Raketenangriff auf Zentrum von Großstadt Dnipro
21.50 Uhr: Auf das Zentrum der ostukrainischen Großstadt Dnipro hat es Behördenangaben zufolge einen russischen Raketenangriff gegeben. Dabei sei die Eisenbahninfrastruktur getroffen worden, sagte Bahnchef Olexander Kamyschin am Mittwochabend. Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Explosionen – teils durch die Flugabwehr – wurden auch aus den Gebieten Kiew, Odessa, Tscherkassy, Kirowohrad und Saporischschja gemeldet. Am Abend gab es im gesamten von der ukrainischen Regierung kontrollierten Gebiet für längere Zeit Luftalarm.In der ostukrainischen Region Donezk wurden zudem Angaben der Gebietsverwaltung zufolge mindestens zwei Zivilisten getötet. Weitere elf seien infolge von russischen Angriffen verletzt worden. Zudem gab es Meldungen über Artilleriebeschuss auf die Großstädte Mykolajiw und Charkiw.
Großbritannien: Russland greift nicht-militärische Ziele an
20.55 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium wirft Russland vor, in der Ukraine nicht-militärische Ziele wie Wohngebiete und Transportzentren anzugreifen. Damit solle der Wille der Bevölkerung geschwächt werden, heißt es. Zu den Zielen gehörten auch Schulen und Krankenhäuser.Zerstörte Schule in der Ukraine: Großbritannien wirft Russland vor, nicht-militärische Ziele anzugreifen. (Quelle: Zuma Wire/imago-images-bilder)
Russland kündigt humanitäre Korridore in Mariupol an
20.40 Uhr: Das russische Militär kündigt die Einrichtung von humanitären Korridoren aus dem belagerten Stahlwerk Asowstal in Mariupol an. Diese würden von Donnerstag bis Samstag von 7 Uhr bis 17 Uhr (MESZ) gelten, um Zivilisten ein Verlassen des Geländes zu ermöglichen. Die russischen Truppen würden während dieser Zeit ihre militärischen Aktivitäten einstellen und sich in eine sichere Entfernung zurückziehen.
Bis zu 600 Tote bei Angriff auf Theater von Mariupol
19.54 Uhr: Der Angriff auf das Theater in Mariupol Mitte März dürfte mehr Todesopfer als bislang angenommen gekostet haben. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) zufolge starben an diesem Tag bis zu 600 Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs außerhalb und innerhalb der Theatermauern aufgehalten haben sollen. Ukrainische Behörden berichteten bislang von rund 300 Toten. Dem Bericht zufolge schätzen viele Überlebende die Zahl der Menschen, die zum Zeitpunkt des Luftangriffs in dem Gebäude waren, auf etwa 1.000. Medienberichten von Ende März zufolge verließen lediglich 150 Überlebende unmittelbar nach dem Bombardement die Trümmer des Theaters.Das zerstörte Theater in Mariupol: Hunderte Menschen sollen bei einem Angriff auf das Gebäude gestorben sein. (Quelle: SNA/imago-images-bilder)
Unterstützung für Putin? Was ihm jetzt in die Karten spielen könnte
19.30 Uhr: Trotz des Krieges in der Ukraine hat Putin in Russland großen Rückhalt. Wie Menschen in Deutschland mit sowjetischen Wurzeln zu ihm stehen – und wer stattdessen in den Fokus rücken könnte, erklärt ein Experte in diesem Videointerview.
Selenskyj: Russischer Truppenabzug Bedingung für Friedensabkommen
19.47 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat russischen Forderungen nach Gebietsabtretungen ein weiteres Mal eine klare Absage erteilt. “Das Ziel eines jeden Ukrainers ist die Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit in den internationalen Grenzen”, sagte Selenskyj bei einer Veranstaltung des “Wall Street Journals” laut einer Mitteilung vom Mittwoch.”Wir werden nicht auf einen eingefrorenen Konflikt eingehen”, betonte er. Die russischen Truppen müssten sich zurückziehen. Außerdem müsse Kremlchef Wladimir Putin einer Waffenruhe zustimmen. “Und das, wenn möglich, öffentlich”, forderte Selenskyj. Das wiederum sei die Voraussetzung für ein Friedensabkommen.Zugleich gestand der 44-Jährige ein, dass die Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit insbesondere mit Blick auf die seit 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim “schwierig” werde. Moskau hatte Ende Februar einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine begonnen und fordert unter anderem die Anerkennung der Krim als russisch sowie die Unabhängigkeit der ostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk.
Russische Soldaten auf dem Gelände des Stahlwerks Asowstal
19.05 Uhr: Russische Truppen sind nach Darstellung der Ukraine auf das Gelände des belagerten Asowstal-Stahlwerks in Mariupol vorgedrungen. Man stehe weiter in Kontakt mit den Verteidigern, sagt der Abgeordnete David Arachamia dem Sender Radio Free Europe/Radio Liberty.
Russischer Armeehubschrauber verletzt finnischen Luftraum
18.15 Uhr: Inmitten der Diskussionen um einen Nato-Beitritt Finnlands hat ein russischer Militär-Hubschrauber den Luftraum des skandinavischen Landes verletzt. Der Hubschrauber des Typs Mi-17 sei ersten Erkenntnissen zufolge am Mittwoch vier bis fünf Kilometer in den Luftraum eingedrungen, erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Helsinki. Bereits Anfang April war ein Transportflugzeug der russischen Armee kurz in den finnischen Luftraum eingedrungen.Finnland diskutiert – ebenso wie Schweden – derzeit, ob es der Nato beitreten will. Die öffentliche Meinung hat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine deutlich gewandelt. Die Mehrheit der Bevölkerung und auch der Abgeordneten ist inzwischen für einen Beitritt zum westlichen Militärbündnis. Präsident Sauli Niinistö will seine Meinung offiziell am 12. Mai äußern.
Bürgermeister von Mariupol berichtet von heftigen Kämpfen am Asow-Stahlwerk
15.33 Uhr: Um das von russischen Truppen eingekesselte Asow-Stahlwerk haben am Mittwoch nach ukrainischen Angaben heftige Kämpfe getobt. Der Kontakt zu den dort verschanzten ukrainischen Kämpfern sei “verloren gegangen”, sagte der Bürgermeister der südukrainischen Hafenstadt, Wadym Boitschenko, im Fernsehen.Russland hatte kurz zuvor einen Großangriff auf das Stahlwerk dementiert. “Es gibt keine Erstürmung”, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. “Der Oberbefehlshaber hat öffentlich den Befehl gegeben, alle Angriffe einzustellen”, sagte Peskow mit Blick auf eine Anordnung von Präsident Wladimir Putin vom 21. April. Putin hatte vor knapp drei Wochen angeordnet, das Werk weiter zu belagern – so engmaschig, dass “keine Fliege mehr heraus kann”.Asow-Stahlwerk in Mariupol (Archivbild): Der Kreml dementiert Berichte über heftige Kämpfe. (Quelle: Cover-Images/imago-images-bilder)Das ukrainische Militär hatte am Dienstag erklärt, die russischen Streitkräfte hätten eine groß angelegte Offensive mit Panzern auf das Stahlwerk gestartet, nachdem rund hundert Zivilisten aus den Tunneln unter dem Stahlwerk evakuiert worden waren.Nach ukrainischen Angaben sitzen noch zahlreiche Zivilisten in den Tunneln auf dem Werksgelände fest. Der Industriekomplex ist der letzte Rückzugsort ukrainischer Soldaten in Mariupol. Russland kontrolliert einen großen Teil der strategisch wichtigen Hafenstadt. Nach wochenlanger Belagerung ist Mariupol weitgehend zerstört. Lesen Sie hier mehr zur Schlacht ums Stahlwerk.
Friedensforscher: “Es ist bereits ein Krieg mit viel größeren Auswirkungen”
15.25 Uhr: Ist der Ukraine-Krieg ein schrecklicher Einzelfall oder das Ende des europäischen Friedens? Ian Anthony vom Friedensforschungsinstitut SIPRI erklärt in diesem Video, welche Folgen Putins Invasion für uns hat.
Ukrainische Behörden: Mehr als 1.200 Leichen rund um Kiew gefunden
15.22 Uhr: In der Umgebung der ukrainischen Hauptstadt Kiew werden auch mehr als einen Monat nach dem Abzug der russischen Truppen beinahe täglich weitere Leichen von Zivilisten gefunden. Bis Mittwoch seien insgesamt 1.235 ermordete Zivilisten entdeckt worden, teilte der Chef der Gebietsverwaltung, Olexander Pawljuk, am Mittwoch im Nachrichtendienst Telegram mit. Davon seien 282 immer noch nicht identifiziert. Erst am Dienstag seien 20 neue Todesopfer mit Folterspuren in Leichenhallen gebracht worden.Der russische Angriffskrieg auf das Nachbarland dauert bereits seit Ende Februar. Große Teile nördlich und nordwestlich der Hauptstadt waren einen Monat lang von russischen Truppen besetzt. Der Fund von Leichen in Städten wie Butscha – einige der Toten mit gefesselten Händen – sorgte weltweit für Entsetzen. Moskau dementiert, dafür verantwortlich zu sein. Die Vereinten Nationen beziffern nach mehr als zwei Monaten Krieg die Gesamtzahl der getöteten Zivilisten auf mehr als 3.200. Sie gehen aber von weitaus höheren Opferzahlen aus.
Klitschko kritisiert Melnyk – und wirbt für Steinmeier-Besuch in Kiew
15.08 Uhr: Die Ausladung von Bundespräsident Steinmeier belastet das Verhältnis zwischen Deutschland und der Ukraine. Kanzler Scholz will deshalb nicht nach Kiew reisen. Jetzt macht Wladimir Klitschko einen Vorschlag. Lesen Sie hier mehr.CDU-Chef Friedrich Merz (M.) mit Vitali (r.) und Wladimir Klitschko in Kiew: “Öl ins Feuer gegossen”. (Quelle: Efrem Lukatsky/dpa-bilder)
Kreml kritisiert fehlende “Dynamik” in Friedensgesprächen mit Ukraine
14.39 Uhr: Russland hat der Ukraine die Schuld an fehlender Bewegung in den Verhandlungen um eine Friedenslösung nach mehr als zwei Monaten Krieg gegeben. “Auf dem Verhandlungsweg kann man nach wie vor kaum von Dynamik sprechen, im Gegenteil”, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Das liege daran, dass die ukrainische Führung ständig ihren Standpunkt ändere. Zudem drohe sie immer wieder damit, aus den Gesprächen auszusteigen. “Das gibt kaum Zuversicht, dass der Verhandlungsprozess mit irgendeinem Ergebnis endet”, sagte Peskow.Nach dem vor zehn Wochen von Russlands Präsident Wladimir Putin befohlenen Angriff auf die Ukraine hat der Kreml der ukrainischen Führung schon mehrfach vorgeworfen, die Verhandlungen zu verzögern. Erst am Dienstag beklagte Putin in einem Telefonat mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine “inkonsequente Haltung” der ukrainischen Verhandlungsführer. Kiew wirft Moskau im Gegenzug vor, Verhandlungsangebote zu ignorieren.
Steinmeier zu Gespräch mit Selenskyj bereit
14.19 Uhr: Der Bundespräsident will die Wogen glätten – doch bislang stößt er beim ukrainischen Präsidenten Selenskyj auf Ignoranz. Bei seinem Besuch in Rumänien betonte Steinmeier dennoch seine Gesprächsbereitschaft. Lesen Sie hier mehr dazu.
Russland bestreitet Angriff auf Stahlwerk in Mariupol
13.20 Uhr: Russland hat ukrainische Angaben zu einem Großangriff auf das Asow-Stahlwerk in Mariupol dementiert. “Der Oberbefehlshaber hat öffentlich den Befehl gegeben, alle Angriffe einzustellen”, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch mit Blick auf eine Anordnung von Präsident Wladimir Putin vom 21. April. “Es gibt keine Erstürmung.”Nach Peskows Angaben belagert die russische Armee das Stahlwerk weiterhin und greift nur ein, um zu verhindern, dass ukrainische Kämpfer in “Schusspositionen” gelangen.Das ukrainische Militär hatte am Dienstag erklärt, die russischen Streitkräfte hätten eine groß angelegte Offensive mit Panzern auf das Stahlwerk gestartet, nachdem rund hundert Zivilisten aus den Tunneln unter dem Stahlwerk evakuiert worden waren.
Russland will bei Militärparade neue Raketenwerfer zeigen
13.08 Uhr: Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine will Russland bei der traditionellen Militärparade am 9. Mai auf dem Roten Platz auch in diesem Jahr neue Waffen präsentieren. “Erstmals werden in der motorisierten Kolonne moderne Mehrfach-Raketenwerfer vom Typ Tornado-G mit 122 Millimeter Kaliber und ausgestattet mit automatischen Steuerungs- und Feuerleitsystemen über den Roten Platz rollen”, kündigte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch nach einem Bericht der Agentur Interfax an.Insgesamt sind zum “Tag des Sieges” – dem Jahrestag des Siegs der Sowjetunion gegen Hitler-Deutschland 1945 – in 28 russischen Städten Militärparaden geplant. Beim landesweit größten Aufmarsch in Moskau sollen 11.000 Soldaten und 131 Militärfahrzeuge zu sehen sein. Außerdem sollen 77 Hubschrauber und Flugzeuge teilnehmen. Präsident Wladimir Putin wird eine Rede halten.
Scholz: Putin hat sich “vollständig verrechnet”
12.20 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine verhängnisvolle Fehlkalkulation beim Überfall auf die Ukraine attestiert. Inzwischen sei klar geworden, “dass Putin sich vollständig verrechnet hat mit seinem brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine”, sagte Scholz zum Abschluss der Klausurtagung des Bundeskabinetts am Mittwoch auf dem brandenburgischen Schloss Meseberg. Was Putin nun bekommen habe, sei “eine stärkere Nato, ist die stärkere Organisation von Sicherheit auch in den östlichen Staaten des Nato-Gebietes, was er bekommen hat, ist eine einige Europäische Union”. Mehr dazu lesen Sie hier.
Russland droht mit Zerstörung von Nato-Waffentransporten
11.23 Uhr: Russland will Waffenlieferungen des Westens an die die Ukraine ins Visier nehmen. Das russische Militär werde Nato-Waffentransporte in der Ukraine als zu zerstörende Ziele betrachten, zitiert die Nachrichtenagentur RIA den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
Habeck bekräftigt: Deutschland wird keine Kriegspartei
11.10 Uhr: Deutschland wird laut Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck keine Kriegspartei werden. “Die Ukraine wurde von Russland angegriffen und hat das Recht, sich selbst zu verteidigen. Ein Land, das Selbstverteidigungsrechte ausübt, darf unterstützt werden”, sagt der Grünen-Politiker der Wochenzeitung “Die Zeit” einem Vorabbericht zufolge. “Wenn wir Entscheidungen treffen, ist die Frage, ob wir dadurch Kriegspartei werden können, immer eine, die gewogen wird.”
Baerbock will nach Kiew reisen
10.07 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat ihren Wunsch nach einer Reise nach Kiew bekräftigt, aber mit Hinweis auf Sicherheitsvorkehrungen keinen Zeitpunkt genannt. “Solche Reisen werden genau vorbereitet”, sagte die Grünen-Politikerin am Rande der Kabinettsklausur in Meseberg. “Der Kanzler und ich haben bereits beide deutlich gemacht, dass es uns wichtig ist, vor Ort präsent zu sein.”Mit Blick auf die Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier müsse man “das, was ursprünglich geplant war, etwas umorganisieren”, fügte sie hinzu. “In solchen Situationen trägt man eine große Verantwortung, wie man die Ukraine am besten unterstützen kann.” Das werde im Kabinett beraten.
Russland: 40 militärische Ziele in der Ukraine getroffen
10 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums vom Mittwoch 40 militärische Ziele in der Ukraine einschließlich vier Munitionsdepots getroffen. Sechs Bahnstationen in der Ukraine zur Versorgung des ukrainischen Militärs mit ausländischen Waffen seien unbrauchbar gemacht worden, teilte das Ministerium mit.
Bürgermeister: 290 tote Zivilisten in Irpin entdeckt
8.16 Uhr: Mindestens 290 tote Zivilisten sind in Irpin, einem Vorort von Kiew, gefunden worden. Das berichtet CNN unter Berufung auf Oleksandr Markushin, den Bürgermeister der Stadt. In einer Erklärung auf Facebook sagte Markushin demnach, dass 185 der Toten identifiziert worden seien, die meisten von ihnen seien Männer. Die Todesursache seien Granatsplitter- und “Schusswunden”. Mindestens fünf der Toten hätten Hirnverletzungen erlitten oder waren verhungert. Fünf Bewohner seien im Hof eines Hochhauses und auf dem Gelände eines Kinderentwicklungszentrums erschossen worden. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Russland: Manöver in Belarus gestartet
7.07 Uhr: Die Streitkräfte von Belarus haben am Mittwoch laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass überraschend mit Manövern begonnen, um ihre Kampfbereitschaft zu testen. Die Agentur beruft sich auf das belarussische Verteidigungsministerium und zitiert dieses mit den Worten, dass die Übungen keine Bedrohung für die Nachbarstaaten oder die europäische Gemeinschaft im Allgemeinen darstelle.
Russland bombardiert gezielt Infrastruktur – die Nacht im Überblick
5 Uhr: Es war eine der schwersten Angriffswellen seit Beginn des Krieges: Russland schießt mit Raketen auf Bahnhöfe und Gleisanlagen. Der Nachschub westlicher Waffen läuft über die Eisenbahn. Den Überblick lesen Sie hier.
Kiew: Russland hat 400.000 Tonnen Getreide abtransportiert
2.30 Uhr: Russland hat aus den besetzten Gebieten der Ukraine nach Kiewer Angaben 400.000 Tonnen Getreide abtransportieren lassen. Das sei etwa ein Drittel der Getreidevorräte in den Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk, sagte Vizeagrarminister Taras Wyssozkyj im ukrainischen Fernsehen. Vor dem Krieg hätten dort etwa 1,3 Millionen Tonnen Getreide gelagert zur täglichen Versorgung, aber auch zur Aussaat. “Da gab es keine strategischen Reserven”, sagte Wyssozkyj nach Angaben aus der Nacht zum Mittwoch. Werde der Getreidebestand weiter reduziert, drohe in diesen Gebieten eine Hungersnot.Der zwangsweise Abtransport von Getreide ist zwischen Ukrainern und Russen historisch ein schmerzhaftes Thema. Als der Sowjetdiktator Josef Stalin die Bauern in die Kolchosen zwang und Getreide mit Gewalt beschlagnahmen ließ, verhungerten 1932/33 in der Ukraine etwa vier Millionen Menschen. Tote gab es auch im Süden Russlands und in Kasachstan. Die Ukraine betrachtet die künstlich erzeugte Hungersnot, den sogenannten Holodomor, als von Moskau befohlenen Völkermord.
Ukraine bereitet weitere Rettungsaktion für Mariupol vor
1.15 Uhr: Die Ukraine bereitet sich für Mittwoch auf eine weitere Evakuierung von Zivilisten aus der von Russland fast vollständig eroberten Hafenstadt Mariupol vor. Als Treffpunkt für den Transport nannte die Gebietsverwaltung von Saporischschja in der Nacht ein großes Einkaufszentrum im Westen von Mariupol. Es liegt aber mehrere Kilometer entfernt vom Stahlwerk Asowstal, in dem sich die letzten ukrainischen Verteidiger der Stadt und immer noch zahlreiche Zivilisten versteckt halten.”Die Evakuierung findet mit Unterstützung der UN und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz statt”, teilte Gouverneur Oleksandr Staruch auf Telegram mit. Am Dienstag waren 156 Flüchtlinge aus Mariupol und Umgebung in Saporischschja angekommen. Mariupol zählte vor dem russischen Angriffskrieg etwa 400.000 Einwohner. Nach Schätzungen harren noch 100.000 Menschen in der weitgehend zerstörten Stadt aus.Valentina aus Mariupol muss vor den Kämpfen fliehen. (Quelle: Ueslei Marcelino/Reuters-bilder)
Mindestens 21 Tote bei Angriffen in Donezk
0.21 Uhr: In der ostukrainischen Region Donezk starben nach Angaben des dortigen Gouverneurs 21 Zivilisten bei russischem Beschuss.Bei einem Angriff auf ein Koks-Werk in Awdijiwka wurden laut Pawlo Kyrylenko mindestens zehn Menschen getötet und 15 weitere verletzt. Fünf weitere Menschen wurden nach seinen Angaben durch Beschuss in der Stadt Lyman getötet, vier in Wugledar, je ein Todesopfer gab es demnach in den Dörfern Welyka Nowosilka und Schandrygolowe.Der Angriff auf das Koks-Werk sei erfolgt, als die Arbeiter gerade Schichtende hatten und an einer Bushaltestelle warteten. “Die Russen wussten, worauf sie zielen”, betonte Kyrylenko.Dies sei die höchste Zahl an Todesopfern in der Region innerhalb eines Tages seit einem Angriff auf einen Bahnhof in der Stadt Kramatorsk vergangenen Monat, bei dem mehr als 50 Menschen ums Leben kamen.
Russland greift mehrere Städte an
00.00 Uhr: Städte in mehreren Regionen der Ukraine sind am Dienstagabend Ziel russischer Raketenangriffe geworden. Teile der Stadt Lwiw im Westen des Landes waren nach Medienberichten ohne Strom, nachdem nach Angaben von Bürgermeister Andrij Sadowyj drei Kraftwerke durch Raketen beschädigt wurden. In der Folge kam es nach seinen Angaben auch zu Problemen mit der Wasserversorgung, weil die Pumpen mangels Elektrizität ausfielen.Raketenangriffe wurden außerdem aus Winnyzja im Zentrum, Odessa im Südwesten und Kirowograd im Zentrum des Landes gemeldet. Zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar wurde auch die Region Transkarpathien nahe der Grenze zu Ungarn mit einer Rakete angegriffen, wie Regionalgouverneur Viktor Mikita im Onlinedienst Telegram berichtete.Einsatzkräfte löschen einen Brand in Lwiw nach einem Raketeneinschlag: Russland hat erneut mehrere Städte angegriffen. (Quelle: Andrii Gorb/Reuters-bilder)
27 Tote bei schwerem Verkehrsunfall in der Westukraine
23.50 Uhr: Bei einem schweren Verkehrsunfall mit einem Tanklaster in der Westukraine sind 27 Menschen getötet worden. Weitere zwölf seien verletzt worden, teilte die Polizei des Gebiets Riwne am Dienstag mit. Bei dem Unfall stießen demnach ein Reisebus, ein Kleinbus und ein Tanklaster mit Benzin zusammen. Der Fahrer des Kleinbusses habe mutmaßlich den Unfall verursacht, schrieb der ukrainische Sicherheitsexperte Anton Heraschtschenko auf Telegram.Auch Präsident Wolodymyr Selenskyj erwähnte den Unfall in seiner abendlichen Videoansprache. Die Fernverkehrsstraße Kiew – Tschop musste bei der Ortschaft Sytne im Kreis Dubno komplett gesperrt werden. Der Unfallort liegt etwa 100 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt.
Selenskyj erleichtert über Rettung von Zivilisten aus Mariupol
23.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist erleichtert über die Rettung von 156 Zivilisten aus dem seit Wochen umkämpften Stahlwerk Asowstal und anderen Teilen von Mariupol. “Endlich sind diese Menschen in völliger Sicherheit”, sagte er in seiner Videobotschaft vom Dienstagabend in Kiew. Die Evakuierung sei unter großen Mühen, mit langen Verhandlungen und der Hilfe verschiedener Vermittler vorbereitet worden.Die Gruppe mit Frauen, Kindern und älteren Menschen wurde am Dienstag in die Stadt Saporischschja in ukrainische Obhut gebracht. Viele von ihnen waren am Wochenende mit Hilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz aus dem Fabrikgelände, dem letzten Stützpunkt der Ukrainer in Mariupol, herausgeholt worden. Andere Flüchtlinge stammten aus der Stadt oder der Umgebung.Selenskyj sagte, man bereite weitere Rettungsaktionen für die Eingeschlossenen vor. “Das ist kompliziert. Aber wir brauchen sie alle.” Die Hafenstadt Mariupol ist fast vollständig von russischen Truppen erobert worden, dabei wurde sie weitgehend in Schutt und Asche gelegt.
Kiew meldet neue russische Bodenangriffe im Donbass-Gebiet
21.10 Uhr: Die russischen Truppen haben nach ukrainischen Angaben versucht, weiter von Norden her auf das Donbass-Gebiet in der Ostukraine vorzustoßen, um die dort stationierten Truppen Kiews einzukesseln. Einzelne Einheiten aus Panzer- und Infanterietruppen sowie Fallschirmjäger führten entlang der Linie Isjum – Barwenkowe Angriffe durch, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. “Zur Unterstützung ihrer Aktivitäten haben die Okkupanten aus dem Gebiet Belgorod Batterien der schweren Tjulpan-Mörser mit 240 Millimeter Kaliber und Raketenwerfer vom Typ Smertsch in den Raum Isjum verlegt”, heißt es.Ein zerstörter russischer Panzer in der Ukraine: Im Osten des Landes hat Russland nun seine Angriffe intensiviert. (Quelle: /Reuters-bilder)Zudem habe das russische Militär Angriffe in Richtung Liman, Sjewjerodonezk, Popasna, Awdijiwka und Kurachowe konzentriert, um seine Offensive Richtung Liman Siwersk und Slowjansk voranzutreiben. Über Geländegewinne ist nichts bekannt. Der ukrainische Generalstab teilte lediglich mit, dass die russischen Angreifer Verluste erlitten hätten. Die russische Seite macht schon seit längerem keine Angaben zu Bewegungen von Bodentruppen.
Gouverneur: Mindestens zehn Tote bei Angriff auf Kokerei
19.15 Uhr: Bei einem Angriff russischer Streitkräfte auf eine Kokerei in der Stadt Awdijiwka in der Donezk-Region in der Ostukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien 15 Personen verletzt worden, sagt Gouverneur Pawlo Kyrylenko. “Die Russen wussten genau, worauf sie zielten. Die Arbeiter hatten gerade ihre Schicht beendet und an einer Bushaltestelle gewartet, um vom Werk nach Hause zu fahren”, ergänzt Kyrylenko.
Borrell: Neue EU-Sanktionen betreffen Ölindustrie und Banken
18.32 Uhr: Die neuen EU-Sanktionen gegen Russland werden nach Angaben des Außenbeauftragten Josep Borrell die Ölindustrie betreffen und weitere Banken des Landes. Zudem richteten sich die Strafmaßnahmen gegen Verantwortliche für Desinformation, teilt Borrell in einem Tweet mit. Der Vorschlag der EU-Kommission für das mittlerweile sechste Sanktionspaket gegen Russland werde den 27 Mitgliedstaaten zur Zustimmung vorgelegt.
Putins Krankenakte bleibt ein großes Geheimnis
17.01 Uhr: Seit Jahren wird über den Gesundheitszustand des russischen Präsidenten spekuliert. Nun macht sich ein neues Gerücht breit: Putin soll inmitten des Angriffskrieges gegen die Ukraine operiert werden. Lesen Sie hier mehr dazu.
Putin stellt Forderungen an den Westen
16.18 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat die westlichen Staaten aufgefordert, ihre Waffenlieferungen an die Ukraine einzustellen. In einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron warf Putin Kremlangaben zufolge den ukrainischen Streitkräften Kriegsverbrechen vor und sagte, “der Westen könnte dazu beitragen, diese Gräueltaten zu beenden”, indem er Druck auf Kiew ausübe “sowie die Waffenlieferungen an die Ukraine stoppt”.Der Regierung in Kiew warf der Kremlchef vor, nicht “ernsthaft” an Gesprächen zur Beendigung des Konflikts interessiert zu sein.
UN: 101 Menschen aus Stahlwerk in Mariupol evakuiert
15.21 Uhr: Aus dem von russischen Truppen belagerten Stahlwerk Asowstal in Mariupol sind nach Angaben der Vereinten Nationen etwa 101 Menschen evakuiert worden. Die meisten von diesen seien seien nun in Saporischschja, wo sie humanitäre Hilfe erhielten. “Dank der Operation konnten 101 Frauen, Männer, Kinder und ältere Menschen endlich die Bunker unter dem Asowstal-Stahlwerk verlassen und nach zwei Monaten das Tageslicht erblicken”, sagt Osnat Lubrani, humanitärer Koordinator der Vereinten Nationen für die Ukraine. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes, das ebenfalls an der Aktion beteiligt war, sprach von rund 100 Menschen, die am Dienstag Saporischschja aus dem Werksgebiet von Mariupol erreicht hätten. Unter ihnen seien einige Verwundete gewesen.
Sturm auf Stahlwerk in Mariupol hat begonnen
13.51 Uhr: In der heftig umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol haben russische Truppen Medienberichten zufolge mit der Erstürmung des belagerten Stahlwerks Asowstal begonnen. “Die ganze Nacht haben sie uns aus der Luft bombardiert (…) und jetzt wird Asowstal gestürmt”, zitierte etwa die Zeitung “Ukrajinska Prawda” am Dienstag den Vizekommandeur des ukrainischen Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar. Bei den jüngsten russischen Angriffen seien auch zwei Zivilisten getötet worden, sagte Palamar demnach. Mehr dazu lesen Sie hier. Mariupol: Der Kampf um das Stahlwerk hat begonnen. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)
Scholz: Putin drohte in Telefonat nicht mit Atomkrieg
13.49 Uhr: Kanzler Olaf Scholz hat dementiert, dass Russlands Präsident Wladimir Putin ihm in einem Telefonat mit einem atomaren Angriff auf Deutschland gedroht haben soll. “Das ist Unfug. Fakt ist: Russland ist eine hochgerüstete Nuklearmacht”, sagt Scholz in einem “Stern”-Interview. Man müsse aber russische Drohungen angesichts des Krieges generell ernst nehmen. “Unsere Aufgabe ist es zu verhindern, dass solche Waffen eingesetzt werden”, sagt er auf eine Nachfrage zum Einsatz von Atombomben durch Russland. Deshalb brauche man bei all den Entscheidungen, die getroffen werden müssten, “einen wachen Verstand” und dürfe nicht überstürzt handeln. “Es geht buchstäblich um Leben und Tod.”
Interview: “Scholz hat recht – das war ein Fehler der Ukraine”
Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Mitte Februar in Kiew: Seit Beginn des Krieges ist Scholz nicht mehr in die Ukraine gereist – und steht unter Druck. (Quelle: ITAR-TASS/imago-images-bilder)
Scholz bezeichnet Waffendebatte als “skurill”
13.34 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat die deutsche Debatte über Waffenlieferungen an die Ukraine als “etwas skurril” bezeichnet. “Wir Deutschen neigen dazu, vor allem auf uns zu gucken. Dabei handeln die USA, Frankreich, die Briten, die Spanier und viele andere Länder ziemlich genauso wie wir – und aus guten Gründen”, wehrt er im “Stern”-Interview den Vorwurf ab, Deutschland handele zu zögerlich bei Waffenlieferungen. “Alle unterstützen die Ukraine nach Kräften und wollen gleichzeitig nicht, dass es zu einer direkten Konfrontation kommt zwischen der Nato und Russland.”
Strack-Zimmermann fordert Entschuldigung von Ukraine für Steinmeier
13.31 Uhr: Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert die Ukraine auf, sich bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu entschuldigen und Bundeskanzler Olaf Scholz nach Kiew einzuladen. An die Adresse des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk sagt die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag der Funke-Mediengruppe: “Vielleicht, lieber Herr Melnyk, entschuldigt man sich einfach mal beim Präsidenten und lädt dann den Kanzler höflich ein zu kommen.”
Scholz sagt Schweden und Finnland Unterstützung zu
13.17 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Schweden und Finnland die Unterstützung Deutschlands für einen Beitritt zur Nato zugesagt. “Wenn sich diese beiden Länder entscheiden sollten, dass sie zur Nato-Allianz dazugehören wollen, dann können sie auf unsere Unterstützung rechnen”, sagte Scholz am Mittwoch bei der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg. Als Gäste nahmen die Ministerpräsidentinnen von Schweden und Finnland, Magdalena Andersson und Sanna Marin, an der Tagung teil.Der Kanzler machte zugleich klar, dass die Entscheidung über einen Nato-Beitritt den beiden Ländern selbst vorbehalten sei und dass die “Entscheidungen und Diskussionen dort vor Ort stattfinden müssen”.Marin und Andersson betonten, dass der russische Angriff auf die Ukraine ihre Länder zu einer Neubewertung in der Frage der Nato-Mitgliedschaft zwinge. Der Angriff habe “unser Sicherheitsumfeld stark verändert”, sagte Marin. Russland, mit dem Finnland eine rund 1300 lange Grenze teilt, habe in der Frage der Bündniswahl keine Mitsprache: “Russland hat keinerlei Recht, anderen zu diktieren, welche Wahl sie treffen”, sagte Marin.
Johnson räumt Schwächen bei Flüchtlingsaufnahme ein
13.07 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson hat Schwächen bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine eingeräumt. “Hätten wir schneller handeln können? Ja, vermutlich hätten wir das”, antwortete Johnson am Dienstag in einem Interview des Senders ITV auf die Frage nach Großbritanniens Aufnahme von Schutzsuchenden aus der Ukraine. Bislang habe sein Land 86 000 Visa ausgestellt und 27 000 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen.Die britische Regierung setzt in ihrem Programm auf die Unterstützung von Privatleuten, die freiwillig Menschen für mehrere Monate gegen eine kleine Aufwandsentschädigung bei sich aufnehmen. Johnson betonte, sein Land habe bereits “sehr viel getan für ukrainische Frauen und Kinder”. Verglichen mit Ländern wie Polen, aber auch Deutschland, wo die Flüchtlinge aus der Ukraine keine Visa brauchen, sind die britischen Zahlen jedoch sehr niedrig. Johnson betonte jedoch, die Visa seien wichtig, um “das System” vor jenen zu schützen, die es missbrauchen wollten.
Putin unterzeichnet Dekret für Sanktionen gegen den Westen
12.44 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Dekret für wirtschaftliche Vergeltungssanktionen gegen den Westen unterzeichnet. Der Erlass sei eine Reaktion auf “unfreundliche Handlungen bestimmter ausländischer Staaten und internationaler Organisationen”, teilt das Präsidialamt in Moskau mit.Dem Dekret zufolge verbietet Russland die Ausfuhr von Produkten und Rohstoffen an Personen und Organisationen, gegen die es Sanktionen verhängt hat. Es verbietet auch Geschäfte mit ausländischen Personen und Unternehmen, die von Russlands Vergeltungssanktionen betroffen sind, und erlaubt es russischen Geschäftspartnern, Verpflichtungen ihnen gegenüber zu verweigern. Details wurden nicht genannt. Die Regierung hat den Angaben zufolge nun zehn Tage Zeit, um eine Sanktionsliste mit Namen betroffener Personen und Unternehmen zu erstellen.
Macron will erneut mit Putin telefonieren
12.05 Uhr: Der französische Präsident Emmanuel Macron will am Mittag (MESZ) erneut mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin telefonieren. Wie das Präsidialamt in Paris weiter mitteilte, geht die Initiative für das Gespräch auf Macron zurück, nachdem er sich am Samstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ausgetauscht hatte. In den ersten Wochen nach der russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar hatte es noch regelmäßig Unterredungen zwischen Putin und Macron gegeben. Ihr letztes Gespräch liegt jetzt aber schon genau fünf Wochen zurück.
Bericht: Panzerhaubitzen 2000 sollen in die Ukraine geliefert werden
11.03 Uhr: Die Bundesregierung will offenbar Panzerhaubitzen 2000 in die Ukraine liefern. Das berichtet die “Welt”. Dem Bericht zufolge soll es um sieben Systeme des gepanzerten Artilleriegeschützes gehen. Die ukrainische Armee soll in Deutschland an den Waffen ausgebildet werden.
400.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland registriert
10.56 Uhr: Die Zahl der in Deutschland registrierten Geflüchteten aus der Ukraine hat die Marke von 400.000 überschritten. Dies teilte das Bundesinnenministerium am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter unter Berufung auf die Bundespolizei mit. Die Zahl lag demnach bei 400.632. “Überwiegend sind es Frauen, Kinder und alte Menschen”, erklärte das Ministerium.Weil nicht alle Menschen aus der Ukraine in Deutschland registriert sind, dürfte die tatsächliche Zahl deutlich höher liegen. Die Geflüchteten aus der Ukraine erhalten in Deutschland vorübergehenden Schutz als Kriegsflüchtlinge und dürfen hier arbeiten. Künftig erhalten sie zudem die reguläre Grundsicherung – das ist etwas mehr als die bislang gewährte Zahlung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Drei Menschen in Donezk getötet
10 Uhr: In der Stadt Wuhledar im der Region Donezk im Osten der Ukraine sterben nach Angaben des Präsidialamtes mindestens drei Zivilisten bei russischem Beschuss. Andere Gebiete in Donezk stünden unter konstantem Beschuss und die örtlichen Behörden würden versuchen, Zivilisten aus den Frontgebieten zu bringen, heißt es weiter.
Italien strebt Unabhängigkeit von russischem Gas bis Mitte 2024 an
9.12 Uhr: Italien strebt Umweltminister Roberto Cingolani zufolge bis Mitte 2024 eine vollständige Unabhängigkeit von russischem Gas an. “Wir sollten bis zur zweiten Hälfte 2024 autonom sein, wir könnten ohne Importe von russischem Gas auskommen”, sagt er der Zeitung “La Repubblica”. Der Minister hatte sich erst kürzlich zu den Planungen geäußert und erklärt, sein Land werde bis Ende 2023 fast vollständig unabhängig von Gaslieferungen aus Russland sein.Derzeit bezieht Italien rund 40 Prozent seines Gasbedarfs aus Russland. Zu dem von Russland vorgeschlagenen, umstrittenen Rubel-Bezahlsystem für Gasimporte sagt Cingolani, die EU-Kommission müsse klare und unzweideutige Entscheidungen treffen. Es gelte zu verhindern, dass die Verantwortung auf einzelne Regierungen und Energiekonzerne abgewälzt werde.
Noch 100.000 Zivilisten in Mariupol
9 Uhr: In der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol, die inzwischen von Russland eingenommen ist, harren nach Angaben des Bürgermeisters noch rund 100.000 Zivilisten aus. In dem Stahlwerkskomplex Asowstal hielten sich neben ukrainischen Kämpfern noch mehr als 200 Zivilisten auf, sagt Bürgermeister Wadym Bojtschenko. Am Montag hatte es weitere Evakuierungen in der Stadt gegeben.
Papst will Putin treffen
8.30 Uhr: Papst Franziskus hat nach eigenen Angaben um ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau gebeten, um sich für ein Ende des Krieges einzusetzen. Er habe aber keine Antwort erhalten, sagt das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche der italienischen Zeitung “Corriere Della Sera”.Der Papst äußert sich auch zur Rolle des Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill: Dieser könne “nicht Putins Messdiener werden”. Der Patriarch hat Putins Vorgehen in der Ukraine öffentlich unterstützt und damit Irritationen auch in Teilen der orthodoxen Kirchen ausgelöst. Der Papst kritisiert Russlands Angriff auf die Ukraine und hat unlängst ein geplantes Treffen mit Kyrill abgesagt.
Russisches Flugzeug sorgte für Alarm bei deutscher Luftwaffe
5.30 Uhr: Ein über der Ostsee anfliegendes russisches Aufklärungsflugzeug hat am Wochenende die deutsche Luftwaffe alarmiert. Als Reaktion stiegen bereits am Samstag zwei Eurofighter vom Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern zu einem sogenannten Alarmstart auf, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Die russische Maschine sei im internationalen Luftraum vor der Insel Rügen identifiziert worden. Die “Alarmrotte” aus den zwei deutschen Maschinen begleitete das russische Flugzeug im internationalen Luftraum weg von Deutschland. Mehr dazu lesen Sie hier.
Bericht: Ungarn und Slowakei könnten von Ölembargo befreit werden
4.45 Uhr: Die Europäische Kommission könnte Ungarn und die Slowakei von einem Ölembargo ausschließen. Entsprechende Vorschläge seien in Brüssel gemacht worden, berichtet “The Guardian” unter Berufung auf EU-Kreise. Heute soll ein sechstes Paket an Sanktionen beschlossen werden, zu dem auch ein Importstopp von russischem Öl gehören soll. Deutschland hat sich dafür ausgesprochen.Ein Stromumspanner mit Versorgungsleitungen (Symbolbild): Die EU wird heute wahrscheinlich ein Ölembargo gegen Russland beschließen. (Quelle: /imago-images-bilder)
Deutschland hat Rüstungsgüter im Wert von 191,9 Millionen Euro geliefert
4 Uhr: Die Bundesregierung hat in den ersten acht Kriegswochen Waffen und andere Rüstungsgüter im Wert von mindestens 191,9 Millionen Euro in die Ukraine geliefert. Das geht aus einer Antwort des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen hervor. Vom ersten Kriegstag, dem 24. Februar, bis zum 19. April genehmigte die Regierung demnach die Lieferung von Kriegswaffen für 120,5 Millionen Euro und für sonstige Rüstungsgüter im Wert von 71,4 Millionen Euro.
Borell zuversichtlich bei Ölembargo
3.10 Uhr: Der Außenbeauftragte der Europäischen Union (EU), Josep Borrell, erwartet bei der anstehenden Sanktionsrunde des Staatenbundes ein Ölembargo gegen Russland. Er hoffe, dass die EU in der Lage sein werde, Russlands Energieexporte deutlich zu begrenzen, sagt Borrell. Bisher gebe es noch keine Einigung zwischen allen Mitgliedern. “Ich bin jedoch zuversichtlich, dass zumindest in Bezug auf die Ölimporte bis zur nächsten Ratssitzung eine Einigung möglich sein wird.” Die EU-Kommission wird am Mittwoch Vorschläge für ein sechstes Sanktionspaket vorlegen.
Botschafter Melnyk: Scholz spielt “beleidigte Leberwurst”
3 Uhr: Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat das vorläufige Nein von Bundeskanzler Olaf Scholz zu einer Kiew-Reise scharf kritisiert. “Eine beleidigte Leberwurst zu spielen klingt nicht sehr staatsmännisch”, sagte Melnyk der Nachrichtenagentur dpa. “Es geht um den brutalsten Vernichtungskrieg seit dem Nazi-Überfall auf die Ukraine, es ist kein Kindergarten.” Mehr dazu lesen Sie hier.Andrij Melnyk: Der Ukraine-Botschafter kritisierte den Bundeskanzler scharf. (Quelle: Eventpress/imago-images-bilder)
Berichte über neue Explosionen in Belgorod
2.45 Uhr: In der russischen Stadt Belgorod soll es in der Nacht erneut Explosionen gegeben haben. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur Ria unter Berufung auf örtliche Quellen. Auf Telegram wurden Videos geteilt, auf denen ein lauter Knall zu hören ist. Andere Beiträge berichten von mehreren lauten Detonationen. Unmittelbar nach dem Vorfall gingen Alarmanlagen von Autos los – wohl durch eine Druckwelle ausgelöst. Belgorod liegt nahe der ukrainischen Grenze. Vor einigen Tagen hat es einen Brand in einer Militäreinrichtung gegeben, gestern gab es erneut Berichte von Explosionen. Unklar ist, ob diese durch ukrainische Angriffe ausgelöst wurden.
USA: Russland will Donezk und Luhansk nach Referendum annektieren
2.32 Uhr: Russland will nach Einschätzung der USA in Kürze die selbsternannten “Volksrepubliken” Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine annektieren. Russland wolle vermutlich Mitte Mai manipulierte Referenden über einen Anschluss der beiden Separatisten-Regionen im Donbass abhalten, sagte der US-Botschafter bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Michael Carpenter, am Montag. Ein ähnliches Vorgehen sei in der inzwischen von Russland kontrollierten südukrainischen Region Cherson geplant, wo Moskau bereits die Nutzung des Rubels als Währung durchsetzen will.Rauch über Mariupol: Nach stundenlangem Beschuss des Asow-Stahlwerks sollen Menschen freigekommen sein. (Quelle: Alexander Ermochenko/Reuters-bilder)
Angeblich mehr als eine Million Ukrainer nach Russland gebracht
2.30 Uhr: Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums fast 200.000 Kinder und 1,1 Millionen Erwachsene aus der Ukraine nach Russland gebracht worden. Sie seien auf eigenen Wunsch evakuiert worden, teilt das Ministerium mit. Die Ukraine sagt, die Regierung in Moskau habe seit Beginn des Krieges am 24. Februar Tausende von Menschen gewaltsam nach Russland verschleppt.
Baerbock: Verbrechen müssen zur Anklage gebracht werden
2.00 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock droht einer Zeitung zufolge dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit einer Anklage vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag.”Der russische Präsident bricht auf brutalste Art und Weise mit dem internationalen Recht und mit dem humanitären Völkerrecht”, sagt sie der “Rheinischen Post” einem Vorabbericht zufolge. “Man bombardiert keine Mütter, Väter, Kinder, Alte oder Kranke.” Wer dies tue, begehe schwerste Kriegsverbrechen. “Diese Verbrechen müssen zur Anklage gebracht werden.”
Ärzte ohne Grenzen: Situation in Mariupol “totale Katastrophe”
1.20 Uhr: Die humanitäre Lage in der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist nach Einschätzung der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen desaströs. “Nach dem, was wir bisher an Informationen haben, lässt sich klar sagen: Es ist die totale Katastrophe”, sagte die Notfallkoordinatorin der Organisation für die Ukraine, Anja Wolz, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Das tatsächliche Ausmaß an menschlichem Leid in der belagerten Metropole werde erst in Zukunft vollständig sichtbar werden. “Wir machen uns, glaube ich, keine Vorstellung davon, was wir dort noch sehen werden. Butscha, Irpin und Hostomel sind nur die Spitze des Eisbergs”, sagte Wolz.Rauch steigt über dem Asow-Stahlwerk in Mariupol auf (Archivbild): Vertreter humanitärer Organisationen sprechen von katastrophalen Zuständen. (Quelle: Valery Melnikov/imago-images-bilder)
Bericht: Russland kontrolliert Internet in Cherson
1.10 Uhr: Russland hat den Internetverkehr in der besetzten ukrainischen Region Cherson nach Angaben der Organisation NetBlocks auf russische Kommunikationsinfrastruktur umgestellt. Nach einem fast vollständigen Internetausfall in der Region Cherson am Samstag werden nun “die Verbindungen über das russische Internet statt über die ukrainische Telekommunikationsinfrastruktur geleitet und unterliegen nun wahrscheinlich den russischen Internetvorschriften, der Überwachung und Zensur”, schreibt die in London ansässige Organisation zur Überwachung der Cybersicherheit und Internetfreiheit auf ihrer Webseite. Russland hat eine Rückgabe von Cherson ausgeschlossen und will dort den Rubel als Zahlungsmittel einführen.
Ukrainischer Sicherheitsrat gibt sich siegesgewiss
0.40 Uhr: Angesichts des teils erfolgreichen Widerstands der ukrainischen Armee gegen russische Truppen verbreitet der nationale Sicherheitsrat in Kiew Siegesgewissheit. Der Sekretär des Rates, Olexij Danilow, äußerte sich überzeugt, der Krieg werde nicht mit einem Friedensabkommen, sondern mit einer Kapitulation des Angreifers enden. “Mit Russland können wir nur dessen Kapitulation unterzeichnen”, sagte Danilow am Montag im ukrainischen Fernsehen. Er rechne auch nicht mit Sicherheitsgarantien internationaler Partner für die Ukraine. Bei den Verhandlungen mit Moskau über ein Ende des Krieges hatte die Kiewer Führung Garantien durch Staaten wie die USA, Großbritannien oder Polen ins Spiel gebracht. Die beste Garantie für die Ukraine sei die Macht ihres Volkes, sagte Danilow nun.
Selenskyj empört über Lawrow-Interview
0.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat empört auf den antisemitischen Ausfall von Russlands Außenminister Sergej Lawrow reagiert. In einer Umkehrung von Tätern und Opfern habe Russlands oberster Diplomat das jüdische Volk für die Verbrechen der Nazis verantwortlich gemacht, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft am Montag in Kiew. Aus Moskau gebe es keinen Widerspruch dagegen. “Solch ein antisemitischer Angriff ihres Ministers bedeutet, dass die russische Führung alle Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg vergessen hat oder sie vielleicht nie gelernt hat”, sagte Selenskyj. Der 44-Jährige ist jüdischer Herkunft. Lawrow hatte am Sonntag im italienischen Fernseher die russische Kriegspropaganda wiederholt, in der Ukraine seien Nazis am Werk. Lesen Sie hier mehr zum Thema.
Großbritannien gibt der Ukraine mehr Geld
23.45 Uhr: Großbritannien sagt der Ukraine weitere Militärhilfe im Volumen von 300 Millionen Pfund zu. Das gibt das Büro von Premierminister Boris Johnson bekannt. Die Regierung in London hat Kiew bereits rund 200 Millionen Pfund an militärischer Unterstützung zur Verfügung gestellt.
Ukraine macht Druck auf EU wegen Energielieferungen
23.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert im nächsten Sanktionspaket der EU “klare Schritte” zu einer Blockade russischer Energielieferungen. In seiner abendlichen Videobotschaft nannte Selenskyj Russland am Montag einen Terrorstaat, dem man nicht täglich eine Milliarde Euro für fossile Brennstoffe zahlen dürfe. Darüber hinaus sollte ein vollständiger Stopp von Export-Import-Geschäften mit Russland vorbereitet werden. “Denn ohne dies wird Moskau niemals verstehen, dass Völkerrecht und Frieden in Europa respektiert werden müssen”, sagte der ukrainische Präsident in Kiew. Deutschland sieht sich mittlerweile gewappnet für eine Absage an russische Öllieferungen und wirbt in der EU für ein Embargo.Wolodymyr Selenskyj bei einem Besuch des Grenzschutzes (Archivbild): Der ukrainische Präsident macht der EU Druck wegen der Energielieferungen aus Russland. (Quelle: Ukraine Presidency/dpa-bilder)
Habeck rechnet mit Ölembargo
23.30 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat nach einem Treffen der EU-Energieminister in Brüssel ein Öl-Embargo gegen Russland als “sehr wahrscheinlich” bezeichnet. Morgen werde die EU-Kommission Vorschläge für ein sechstes Sanktionspaket vorlegen, sagte Habeck am Montagabend in den ARD-Tagesthemen einer redaktionellen Fassung zufolge. “Da wird sicherlich einiges zu Öl drin stehen”, erklärte der Minister.
Weitere 20 Menschen aus Asow-Stahlwerk evakuiert
23.10 Uhr: 20 Zivilisten haben nach ukrainischen Angaben am Montagabend das belagerte Asow-Stahlwerk in der Hafenstadt Mariupol verlassen. Das an der Verteidigung des Stahlwerks beteiligte Asow-Regiment erklärte, die Evakuierungsaktion habe erst mit fünfstündiger Verspätung stattfinden können, da das Werksgelände wieder von russischen Soldaten beschossen worden sei. “Die Artillerie des Feindes verursachte neue Trümmer und Zerstörung”, erklärte der stellvertretende Kommandeur Swjatoslaw Palamar.
Erneut Tote bei Brand in russischer Rüstungsfabrik
23.02 Uhr: Bei einem Brand in einer russischen Munitionsfabrik in der Millionenstadt Perm am Ural sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Drei Arbeiterinnen seien bei dem Unfall zu Schaden gekommen, davon sei eine noch vor Ort gestorben, zwei seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte die regionale Behörde für Arbeitsschutz mit. Beide Opfer erlagen schließlich dort ihren Verletzungen.Der Vorfall selbst soll sich am Sonntagabend ereignet haben. Videobilder zeigen eine kilometerhohe Rauchsäule. Zudem berichteten Augenzeugen davon, dass die gesamte Produktionshalle in die Luft geflogen sei. Die staatliche “Schießpulverfabrik Perm” stellt unter anderem Ladungen für die Mehrfachraketenwerfer “Grad” und “Smertsch” her, die Russland auch im Krieg gegen die Ukraine verwendet.
US-Außenministerium nennt Lawrows Nazi-Vergleich widerwärtig
22.56 Uhr: Das US-Außenministerium hat einen Nazi-Vergleich des russischen Außenministers Sergej Lawrow mit Bezug auf den Ukraine-Krieg scharf kritisiert. “Es war die niedrigste Form von Rassismus, es war die niedrigste Form von Propaganda, es war die niedrigste Form einer heimtückischen Lüge”, sagte Ministeriumssprecher Ned Price in Washington und sprach von “widerwärtigen Kommentaren”. Die russische Regierung beweise immer wieder, dass es für sie keine Untergrenze dafür gebe, wie tief sie sinke mit ihren Äußerungen. Dies sei das jüngste Beispiel dafür. Lesen Sie hier mehr zum dem Thema.
Habeck: Öl-Embargo der EU gegen Russland “sehr wahrscheinlich”
22.54 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat nach einem Treffen der EU-Energieminister in Brüssel ein Öl-Embargo gegen Russland als “sehr wahrscheinlich” bezeichnet. Morgen werde die EU-Kommission Vorschläge für ein sechstes Sanktionspaket vorlegen, sagte Habeck in den ARD-Tagesthemen einer redaktionellen Fassung zufolge. “Da wird sicherlich einiges zu Öl drin stehen”, erklärte der Minister. Er sei zuversichtlich, dass es gelingen werde, “auch widerspenstige Staaten zur Zustimmung zu bewegen”. Ein Embargo werde zu einem Anstieg der globalen Öl-Preise führen, sagte Habeck weiter. Man müsse sehr aufpassen, dass der russische Präsident Wladimir Putin nicht “mit weniger Importen trotzdem mehr Einnahmen hat”.Insidern zufolge könnte Europa ein Öl-Embargo gegen Russland mit Ausnahmen für Ungarn und die Slowakei beschließen. Beide Staaten sind noch deutlich abhängiger als Deutschland von russischem Öl.
Mariupol: Neue Gefechte um Asowstal statt weiterer Evakuierung
22.53 Uhr: Eine geplante Rettung von weiteren Zivilisten aus dem belagerten Werk Asowstal in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol ist offenbar gescheitert. “Heute haben uns die russischen Besatzer keine Möglichkeit gegeben, Leute aus Asowstal herauszuholen”, sagte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, im ukrainischen Fernsehen.Zuvor hatte es Berichte über schwere Bombardierungen und den Beschuss des Werksgeländes aus Schiffskanonen und mit Artillerie gegeben. Bilder zeigten eine dicke schwarze Rauchwolke. Aus Mariupol seien Kyrylenko zufolge aber 56 Menschen in Richtung Regierungsgebiet gefahren. Den Donezker Separatisten zufolge sind zugleich mehr als 200 Menschen nach Besimenne in östlicher Richtung aus der Stadt herausgebracht worden. In der stark zerstörten Hafenstadt mit einst über 400.000 Menschen sollen noch mehr als 100.000 Menschen leben.
Deshalb reist Scholz nicht nach Kiew
20.09 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz will wegen der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch die ukrainische Seite vorerst nicht in die Hauptstadt Kiew reisen. Es sei “ein ganz bemerkenswerter Vorgang” gewesen, den gerade mit großer Mehrheit wiedergewählten Bundespräsidenten auszuladen, sagte der SPD-Politiker am Montag in der ZDF-Sendung “Was nun?”. Was er außerdem sagte, lesen Sie hier.
Erneut Raketenangriffe auf ukrainische Städte
19.13 Uhr: Bei einem Raketenangriff auf die Hafenstadt Odessa im Südwesten der Ukraine sind nach Angaben des Gouverneurs Maksym Martschenko mehrere Menschen gestorben. Weitere seien verletzt worden, teilt er auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Der Sender Suspilne berichtet unter Berufung auf das Militär, ein religiöses Gebäude sei getroffen worden.In den umkämpften Gebieten Charkiw und Donezk sind den Behörden zufolge am Montag mindestens vier Zivilisten getötet und 16 verletzt worden.
US-Insider: Russland mit “bestenfalls minimalen” Gewinnen im Donbass
18.34 Uhr: Russland hat einem US-Insider zufolge in den vergangenen Tagen “bestenfalls minimale” Fortschritte bei seiner Offensive im Donbass erzielt. Die Person, die namentlich nicht genannt werden will, gibt auch Zahlen zu der Ausbildung von ukrainischen Soldaten an westlichen schweren Waffen an. So sollen insgesamt grob 200 von ihnen an Haubitzen des Typs M777 geschult werden.Zudem können die USA offenbar Medienberichte nicht bestätigen, wonach der russische Generalstabschef in der vergangenen Woche bei Kämpfen im Donbass verletzt worden sei. Dass Waleri Gerassimow die Region im Osten der Ukraine besucht habe, sei dagegen wahr.
Putinfreund droht, Großbritannien mit Atom-Tsunami zu zerstören
18.12 Uhr: Zur besten Sendezeit spricht Putins Chefstratege Dmitri Kisseljow davon, “Großbritannien von der Karte zu tilgen” – mit einem nuklear bestückten Riesentorpedo. Was ist dran an der Gefahr namens “Poseidon”? Mehr dazu lesen Sie hier.
Pelosi: Nicht durch russische Drohungen einschränken lassen
16.20 Uhr: Die demokratische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat bei einem Besuch in Warschau dazu aufgerufen, die Unterstützung der Ukraine ungeachtet russischer Drohungen zu verstärken. Die Nachrichtenagentur PAP zitierte die Politikerin am Montag mit den Worten: “Wir sollten uns nicht durch die Drohungen einschränken lassen, die die Russen äußern. Sie haben schon genug gedroht und viele dieser Drohungen auch wahrgemacht: Sie haben Menschen getötet, Familien, Zivilisten.”Auch die Sanktionen gegen Russland sollten weiter verschärft werden, sagte Pelosi: “Die Russen haben bereits genug getan, um den größtmöglichen Einsatz von militärischer Hilfe und von schärfsten Sanktionen zu rechtfertigen, um zu zeigen, dass ihr Verhalten inakzeptabel ist.” Die USA planten deshalb, russische Vermögen nicht nur einzufrieren, sondern später für den Wiederaufbau in der Ukraine zu verwenden. Ihrem polnischen Gastgeber, Präsident Andrzej Duda, dankte die US-Demokratin für die großzügige Hilfe Polens an die Ukraine.Nancy Pelosi in Warschau: Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses besucht Polen. (Quelle: Tomasz Gzell/PAP/dpa-bilder)
UN: Zahl der getöteten Zivilisten übersteigt 3.000
15.13 Uhr: In der Ukraine sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) inzwischen mehr als 3.000 Zivilisten seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar getötet worden. Die Zahl sei seit Freitag um 254 auf nunmehr 3.153 gestiegen, teilt das Büro der Hohen Kommissarin für Menschenrechte mit. Die tatsächliche Zahl liege wahrscheinlich viel höher. Die meisten Opfer seien durch Sprengkörper getötet worden, etwa bei Raketenangriffen oder Luftschlägen.
EU-Vorschlag zu Öl-Embargo bis Mittwoch
14.22 Uhr: Die EU-Kommission unter Leitung von Ursula von der Leyen will spätestens am Mittwoch ihren Vorschlag für ein neues Paket mit Russland-Sanktionen präsentieren. Das bestätigten Mitarbeiter der Behörde am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Das mittlerweile sechste Sanktionspaket soll demnach auch die Einführung eines Öl-Embargos umfassen.
Stadtrat von Mariupol: Bislang keine Evakuierung
13.37 Uhr: Die Stadtverwaltung von Mariupol widerspricht Angaben eines Bürgermeister-Beraters, wonach am Montag weitere Evakuierungsbusse die Stadt verlassen haben. Die Busse, die Zivilisten aus Mariupol bringen sollen, hätten den vereinbarten Abholpunkt noch nicht erreicht, erklärt der Stadtrat. Der Grund dafür war zunächst nicht klar.
Auch Linken-Politiker Gysi fährt in die Ukraine
13.44 Uhr: Der Linken-Außenpolitiker Gregor Gysi wird von Dienstag bis Sonntag durch die Ukraine reisen und neben der Hauptstadt Kiew auch die Vororte Butscha und Irpin sowie die westukrainische Stadt Lwiw besuchen. Wie Fraktionssprecher Michael Schlick am Montag mitteilte, wird Gysi vom Kandidaten der Linken bei der Bundespräsidentenwahl im vergangenen Februar, Gerhard Trabert, begleitet. Geplant seien Besuche von Krankenhäusern, Notkliniken und Gespräche mit Vertretern von Hilfsorganisationen.Die Reise durch das Kriegsgebiet findet ohne Personenschutz durch das Bundeskriminalamt und ohne Genehmigung des Bundestagspräsidiums statt. Schlick sagte, BKA und Bundestag hätten der dreiköpfigen Delegation, der neben Gysi und Trabert auch er selbst angehört, eine eintägige Reise vorgeschlagen. Das habe man aber abgelehnt und reise nun ohne BKA-Schutz.Treffen mit ukrainischen Parlamentariern oder der Regierung in Kiew sind bisher nicht geplant. Gysi habe den ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk um die Vermittlung von Gesprächen gebeten, aber keine Antwort erhalten, erklärte Schlick. “Die Mitglieder der Delegation bedauern dies, lassen aber deshalb die Reise nicht ausfallen, weil die humanitäre Hilfe wichtiger ist.”
Ukraine: Rakete trifft wichtige Brücke bei Odessa
12.25 Uhr: Russland hat nach ukrainischen Angaben ein weiteres Mal eine strategisch wichtige Brücke im Südwesten des Landes mit einer Rakete getroffen. Weitere Details nennt die Regionalverwaltung von Odessa nicht. Die Brücke wurde bereits zweimal getroffen. Sie liegt an der Mündung des Dnister in das Schwarze Meer und stellt auf ukrainischem Territorium die einzige Straßen- und Eisenbahnverbindung zu einem großen Bereich im Süden der Region Odessa dar.
Weitere Zivilisten wohl aus Mariupol evakuiert
10.59 Uhr: Die Evakuierung von Mariupol ist am Montagvormittag nach Angaben eines Beraters des Bürgermeisters fortgesetzt worden. Mehrere Zivilisten hätten die südostukrainische Hafenstadt in Bussen verlassen. Es habe sich dabei aber anders als bei einigen vorherigen Konvois nicht um Zivilisten aus dem umkämpften Stahlwerk Asowstal gehandelt, das von russischen Truppen belagert wird. Dort befindet sich immer noch eine unbekannte Zahl an Zivilisten und Kämpfern.
Russland meldet Abschuss eines ukrainischen Kampfjets
10.19 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium meldet den Abschuss eines ukrainischen Kampfjets. Das Flugzeug des Typs MiG-29 sei in der Nähe der ostukrainischen Stadt Slowjansk getroffen worden, teilt das Ministerium mit. Zudem seien 38 militärische Ziele getroffen worden, darunter Munitionslager und Kontrollzentren. Auch zehn ukrainische Drohnen seien zerstört worden. Diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Ukraine meldet Zerstörung zweier russischer Patrouillenboote
09.51 Uhr: Die Ukraine meldet die Zerstörung von zwei russischen Patrouillenbooten. Eine ukrainische Drohne des Typs Bayraktar habe die Schiffe aus der Raptor-Serie am frühen Morgen nahe der Schlangeninsel im Schwarzen Meer zerstört, teilt der ukrainische Generalstabschef Walerij Saluschnyj über den Messengerdienst Telegram mit.Aus Moskau gibt es dazu zunächst keine Reaktion. Mitte April war das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, der Raketenkreuzer “Moskwa”, gesunken. Russland hatte damals die Darstellung der Regierung in Kiew zurückgewiesen, die “Moskwa” sei von ukrainischen Raketen getroffen worden. Vielmehr habe ein Feuer an Bord eine Munitionsexplosion ausgelöst, das Schiff sei bei schwerem Seegang während des Abschleppens gesunken.
Großbritannien: Ein Viertel der russischen Bataillone kampfunfähig
09.53 Uhr: Der Krieg in der Ukraine verursacht auf russischer Seite nach britischen Angaben immer größere Verluste. Wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte, sei es wahrscheinlich, dass ein Viertel der eingesetzten 120 Bataillone mittlerweile kampfunfähig sei. Auch einige der russischen Eliteeinheiten wie Luftlandetruppen hätten erhebliche Verluste erlitten, erklärt das Ministerium am Montag auf Twitter. “Es wird wahrscheinlich Jahre dauern, bis Russland diese Truppen wieder aufstellen kann.”Die Ukraine und Russland sprechen von sehr hohen Verlusten der jeweils anderen Seite. Während ukrainische Behörden von 23.000 getöteten russischen Soldaten sprechen, gibt die russische Regierung eine ähnlich hohe Anzahl an Toten auf ukrainischer Seite an. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen.
Bericht: Finnland will Antrag zu Nato-Beitritt am 12. Mai beschließen
09.25 Uhr: Finnland wird einem Zeitungsbericht zufolge am 12. Mai formell beschließen, eine Nato-Mitgliedschaft zu beantragen. Zunächst werde Präsident Sauli Niinistö an dem Tag erklären, dass er einen Beitritt befürworte. Anschließend solle das Parlament einem Antrag zur Aufnahme in das Militärbündnis zustimmen, meldet das Blatt “Iltalehti” unter Berufung auf Regierungskreise. Die Entscheidung werde dann noch auf einem Treffen des Präsidenten und den entscheidenden Ministern bestätigt. Für den Bericht war zunächst keine Bestätigung zu erhalten.Russlands Invasion in die Ukraine hat in Finnland und Schweden bei vielen Menschen zu einem Umdenken hinsichtlich eines Nato-Beitritts geführt. Über Jahrzehnte hinweg vertrat man dort die Haltung, dass der Frieden am besten gewahrt bleibe, indem man sich nicht offiziell auf eine Seite schlage. Finnland und Russland teilen sich eine 1.300 Kilometer lange Grenze. Moskau hat erklärt, Atomwaffen und Hyperschallwaffen in seiner Ostsee-Enklave Kaliningrad zu stationieren, wenn Finnland und Schweden der Nato beitreten sollten.
Ungarn bleibt bei “Nein” zu Öl- und Gasembargo
08.51 Uhr: Trotz zunehmender Rufe in der Europäischen Union nach einem Stopp russischer Öl- und Gasimporte hält Ungarn an seinem Widerstand dagegen fest. “Die ungarische Haltung hinsichtlich eines Öl- und Gasembargos hat sich nicht geändert: Wir unterstützen dies nicht”, antwortet ein Sprecher der Regierung in Budapest in einer E-Mail auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. In Brüssel sollen die EU-Energieminister heute debattieren, ob ein Ölembargo Teil des sechsten Sanktionspakets gegen Russland sein soll. Bundesaußenministerium Baerbock hatte sich am Sonntagabend dafür ausgesprochen. Mehr dazu lesen Sie hier. Eine Raffinerie in Schwedt, die russisches Öl verarbeitet (Archvbild): Deutschland will jetzt ein Ölembargo forcieren. (Quelle: /imago-images-bilder)
Neuseeland weitet Sanktionen gegen Russland aus
08.35 Uhr: Neuseeland weitet seine Sanktionen gegen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine aus. Die neuen Strafmaßnahmen richten sich gegen 170 Abgeordnete des russischen Parlaments, den Föderationsrat und sechs im Verteidigungsbereich tätige Unternehmen und Organisationen. Außenministerin Nanaia Mahuta sagte am Montag in Wellington, ihr Land werde die Beteiligten an der “Kriegsmaschinerie” von Präsident Wladimir Putin bezahlen lassen. “Wir sind entschlossen, Präsident Putin und seinen Kader von Kriegstreibern zur Rechenschaft zu ziehen.”Der Pazifikstaat hatte zuvor schon Sanktionen gegen die größten russischen Banken verhängt. Weitere Strafmaßnahmen richten sich gegen Putin selbst, Mitglieder seiner Regierung und Oligarchen. Auch wurden Einfuhrzölle in Höhe von 35 Prozent auf alle russischen Importe erhoben.
Ukraine meldet neue russische Angriffe im Osten
08.05 Uhr: Russland setzt nach Angaben der Ukraine seine Angriffe im Osten des Landes fort. Die russischen Truppen versuchten, die Stadt Rubischne einzunehmen und bereiteten einen Angriff auf Sjewjerodonezk vor, erklärt der ukrainische Generalstab. Im weiter östlich gelegenen Dnipro traf eine russische Rakete ein Getreidesilo, wie der zuständige Gouverneur Walentyn Resnitschenko mitteilt. Niemand sei verletzt worden. In der Region Luhansk wurden nach Angaben von Gouverneur Serhij Gaidai in den vergangenen 24 Stunden drei Menschen bei Angriffen getötet.
Weitere Zivilisten sollen aus eingekesseltem Stahlwerk in Mariupol evakuiert werden
07.06 Uhr: Nach einer ersten Evakuierungsaktion sollen am Montagmorgen weitere Zivilisten aus dem heftig umkämpften Asow-Stahlwerk im südukrainischen Mariupol in Sicherheit gebracht werden. Die Evakuierung beginne um 07.00 Uhr (06.00 Uhr MESZ), kündigte der Leiter der Militärverwaltung von Donezk, Pawlo Kyrylenko, in der Nacht zum Montag an. Nach zahlreichen gescheiterten Evakuierungsversuchen hatten am Wochenende nach ukrainischen Angaben mehr als hundert Menschen das Stahlwerk verlassen.Es sei “endlich gelungen”, mit der Evakuierung der Menschen aus dem umkämpften Industriekomplex zu beginnen, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag in einer Videoansprache. “Mehr als hundert Zivilisten sind bereits evakuiert worden – vor allem Frauen und Kinder”, fügte er hinzu. Sie sollen am Montagmorgen in der von der ukrainischen Armee kontrollierten Stadt Saporischschja eintreffen.Nach Angaben eines UN-Sprechers hatte ein humanitärer Konvoi am Samstagmorgen Mariupol erreicht. Koordiniert wurde die Evakuierungsaktion demnach vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das sich dazu mit beiden Kriegsparteien abstimmte.
Strack-Zimmermann: Panzer schnell fahrtüchtig machen
4.40 Uhr: Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, erwartet zügige Fortschritte bei der vereinbarten Lieferung von Flugabwehrpanzern Gepard an die Ukraine. “Die politische Entscheidung ist jetzt da”, sagte die FDP-Politikerin in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Die Ausfuhr von Kriegswaffen müsse nun im Wirtschaftsministerium gezeichnet werden. “Dann bedarf es aber eines Vertrages zwischen der Ukraine und der Industrie, auch wenn wir das bezahlen. Es ist nun der Job der Industrie, die Panzer schnellstens fahrtüchtig zu machen, zu liefern und dafür zu sorgen, dass entsprechend Munition dazukommt.” Hier lesen Sie mehr.Marie-Agnes Strack-Zimmermann im Bundestag (Archivbild): Die FDP-Politikerin drängt bei Panzerlieferungen zur Eile. (Quelle: F.Kern/imago-images-bilder)
Russland soll bereits Transnistrien als Brücke nutzen
4.20 Uhr: Nach einem Bericht der britischen “The Times” sollen in der Hauptstadt von Transnistrien, Tiraspol, bereits russische Hubschrauber und Flugzeuge stationiert sein. Die Zeitung beruft sich auf ukrainische Sicherheitskreise. “Das heißt, sie bereiten eine Luftlandeoperation vor und es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Luftlandetruppen von der Krim geliefert werden”, zitiert die Zeitung einen Mitarbeiter aus dem ukrainischen Militär. Derzeit sollen sich etwa 1.500 russische Truppen in Transnistrien befinden. Es wird vermutet, dass man die von Moldau abtrünnige Region als Landbrücke zur Krim nutzen will. Aber auch ein Angriff auf Moldau selbst ist nicht auszuschließen.
Lawrow: Russland will Militäreinsatz nicht bis zum 9. Mai beenden
3.10 Uhr: Russland will seinen Militäreinsatz in der Ukraine nicht bis zum Jahrestag des Sieges über Nazideutschland am 9. Mai beenden. “Unser Militär wird seine Handlungen nicht künstlich an irgendeinem Datum ausrichten”, sagte Außenminister Sergej Lawrow dem italienischen Fernsehsender Mediaset. Hier lesen Sie mehr dazu.Russischer Außenminister Sergej Lawrow (Archiv): “Unser Militär wird seine Handlungen nicht künstlich an irgendeinem Datum ausrichten.” (Quelle: Itar-Tass/imago-images-bilder)
Gutachten: Ausbildung ukrainischer Soldaten kann Kriegsbeteiligung sein
0.10 Uhr: Die Ausbildung ukrainischer Soldaten an westlichen Waffen kann einem Gutachten zufolge völkerrechtlich eine Kriegsbeteiligung darstellen. Die Waffenlieferungen an sich gelten demnach völkerrechtlich nicht als Kriegseintritt, “erst wenn neben der Belieferung mit Waffen auch die Einweisung der Konfliktpartei beziehungsweise Ausbildung an solchen Waffen in Rede stünde, würde man den gesicherten Bereich der Nichtkriegsführung verlassen”, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland aus einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages. Hier lesen Sie mehr.
So können Sie für die Ukraine spenden
Angesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier zeigen wir Ihnen eine Auswahl an Hilfsorganisationen.Ältere Nachrichten lesen Sie hier in unserem vorherigen Newsblog.