Gaza-News | Israelische Armee soll tote Geisel in Gaza gefunden haben


Israel greift erneut Hisbollah-Ziele im Libanon an. Ein UN-Vertreter sieht höchste Gefahr, dass sich der Krieg ausweitet. Alle Infos im Newsblog.Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Liveblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:

Hamas bekennt sich zu tödlichem Angriff in der West Bank

20.05 Uhr: Die Hamas hat sich am Donnerstag zu einem Angriff im besetzten Westjordanland mit mindestens einem getöteten israelischen Soldaten bekannt. Die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der islamistischen Palästinenserorganisation, erklärte, der Angriff solle “das Blut der Märtyrer von Gaza rächen”. Bei dem Angriff auf einen Kontrollposten nahe Jerusalem wurden nach israelischen Angaben ein 20-jähriger israelischer Soldat getötet und fünf weitere Angehörige der Sicherheitskräfte teils schwer verletzt.Laut Polizei attackierten drei Männer den Kontrollpunkt zwischen Jerusalem und dem von Israel besetzten Westjordanland. Polizeichef Kobi Schabtai zufolge hatten die Angreifer Pistolen, Äxte und Munition für “einen größeren Angriff oder ein Massaker in Israel” bei sich. Die drei Angreifer seien getötet worden.

Chef von Palästinenser-Hilfswerk beklagt Behinderungen

19.51 Uhr: Die humanitären Aktivitäten des UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) im Gazastreifen werden nach Überzeugung seines Leiters absichtlich behindert. Anders sei es nicht zu erklären, dass Israel seit Wochen nicht auf die dringende Bitte nach Treibstofflieferungen eingehe, sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini am Donnerstag in Genf. “Ich glaube, es gibt einen absichtlichen Versuch, unsere Operation zu strangulieren”, sagte er. “Es ist empörend, dass UN-Organisationen um Treibstoff betteln müssen.”Am Mittwoch durfte erstmals seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober ein Tankwagen in den abgeriegelten Gazastreifen fahren. Dieser hatte rund 23 000 Liter Treibstoff an Bord – für Beobachter ein Tropfen auf den heißen Stein. Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind für eine minimale humanitäre Versorgung täglich rund 200 000 Liter nötig.Lazzarini sagte weiter, Kinder in den Zufluchtsstätten von UNRWA bettelten Ankömmlinge um einen Schluck Wasser oder ein Stück Brot an. Diese verheerende Situation sei menschengemacht. Mit politischem Willen könne sie im Handumdrehen beendet werden.

Armee: Tote israelische Geisel nahe Krankenhaus in Gaza gefunden

19.41 Uhr: Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die Leiche einer Geisel aus einem Nachbargebäude des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen geborgen.Die tote Frau wurde den Angaben zufolge nach Israel gebracht und dort identifiziert. Sie sei am 7. Oktober bei dem Massaker der Hamas aus dem israelischen Grenzort Beeri entführt worden. Nach Angaben der Armee soll es sich um Yehudit Weiss handeln. Die genaue Todesursache wurde zunächst nicht mitgeteilt.In dem Gebäude, in dem Streitkräfte die Leiche entdeckten, fanden sie den Angaben nach auch militärische Ausrüstung wie Maschinenpistolen vom Typ Kalaschnikow und Panzerfäuste. Die Armee habe die Familie der Toten am Donnerstag informiert. Israelischen Medien zufolge ist sie 65 Jahre alt.

Militär: Israelische Armee findet Hamas-Kontrollzentren in Klinik

18.19 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der größten Klinik im Gazastreifen Kommando- und Kontrollzentren der Hamas gefunden. Was damit konkret gemeint ist, ließ ein Militärvertreter am Donnerstag offen. Unklar ist damit auch, ob die Armee die unter dem Schifa-Krankenhaus vermutete Kommandozentrale der palästinensischen Islamistenorganisation entdeckte. Die Hamas bestreitet die Existenz einer solchen Basis unter der Klinik.Auch Informationen und Filmmaterial, das Geiseln zeigen soll, entdeckten die Streitkräfte nach Darstellung des Vertreters auf Computern und anderen Geräten im Schifa-Krankenhaus. Das Material werde nun geprüft. Weiterhin seien unter anderem Waffen und Geheimdienstmaterial auch über die Massaker vom 7. Oktober gefunden worden. Den Angaben nach sind israelische Spezialeinheiten weiterhin in der Klinik im Einsatz.Die Soldaten durchkämmten die einzelnen Gebäude und Stockwerke nach terroristischer Infrastruktur. Hunderte Patienten und Mitarbeiter halten sich Militärkreisen zufolge noch dort auf.

Frankreich: Siedler-Gewalt in der Westbank ist “Politik des Terrors”

18.01 Uhr: Die französische Regierung verurteilt die Gewalt israelischer Siedler im Westjordanland. Sie verurteile diese “auf das Schärfste”, sagt eine Sprecherin des Außenministeriums. “Die Gewalt hat das klare Ziel, die Palästinenser zu vertreiben und eine Politik des Terrors” zu betreiben. Die israelischen Behörden müssten die notwendigen Schritte unternehmen, um die palästinensische Bevölkerung zu schützen.

UN: Erneuter Kommunikationsausfall im Gaza-Streifen

17.42 Uhr: Wegen des Treibstoffmangels im Gazastreifen ist es nach Angaben der Vereinten Nationen am Donnerstag zu einem kompletten Ausfall der Kommunikation gekommen. “Gaza leidet erneut an einem kompletten Kommunikationsausfall (…) weil es keinen Treibstoff gibt”, sagte der Leiter des UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, in Genf. Sollte der Ausfall anhalten, könnten auch UNRWA-Mitarbeiter vor Ort nicht mehr miteinander kommunizieren und ihre Hilfe anbieten, fügte er hinzu.