Der rheinland-pfälzische Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) hat auf seinen Brief an die kommunalen Energieversorger zur Verhinderung von Stromsperren geteilte Reaktionen erhalten. Die Unternehmen wollten Strom- oder Gassperren durchaus verhindern, die verbrauchte Energie müsse aber auch bezahlt werden, teilten der Verband der kommunalen Unternehmer und der Verband der Energie- und Wasserwirtschaft der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mit.Der Landesgruppenvorsitzende im Verband kommunaler Unternehmen, Wolfgang Bühring, forderte die Ampel-Landesregierung auf, die erneuerbaren Energien stärker auszubauen, weil so meist am günstigsten Strom erzeugt werden könne. “Insbesondere im Ausbau der Windenergie liegt Rheinland-Pfalz jedoch meilenweit hinter den Erwartungen und auch den festgelegten Mengen im Koalitionsvertrag zurück.””Mein Ziel ist es, dass sich alle Anbieter zu dem Vorgehen bekennen, beim Einzug von Forderungen auf Inkasso-Unternehmen verzichten”, sagte Schweitzer. “Und dass sie auf Angebote von Verbraucherzentrale und Schuldnerberatung hinweisen, in sozialen Notlagen verträgliche Lösungen bei Ratenzahlungen finden und feste Ansprechpartner anbieten, die Kunden zur Seite stehen.”Es gehe nicht darum, dass Anbieter auf berechtigte Forderungen verzichteten. “Es geht darum, dass alle Unternehmen Geringverdienern, Rentnerinnen und Rentnern sowie Alleinerziehenden einen Weg aufzeigen, aus finanziellen Notlagen herauszufinden, ohne im Winter frieren zu müssen.”Die Verbraucherzentrale rechnet damit, dass das ganze Ausmaß der steigenden Kosten erst zum Jahreswechsel oder sogar erst 2023 spürbar wird. “Die drastisch gestiegenen Beschaffungskosten bei den Stromversorgern kommen erst zeitverzögert bei den Verbrauchern und Verbraucherinnen an”, sagte Fachbereichsleiter Hans Weinreuter. Er erwarte in der zweiten Jahreshälfte “einen richtig großen Andrang, der kaum zu bewältigen sein wird”.