Newsblog zum Ukraine-Krieg Selenskyj: Ukraine braucht 160 Kampfflugzeuge
Von t-online, dpa, afp, ReutersAktualisiert am 31.08.2023 – 23:52 UhrLesedauer: 38 Min.Rauch steigt auf: In der nördlich gelegenen Stadt Pskow hat es einen Angriff auf den dortigen Militärflugplatz gegeben. (Quelle: t-online)Tag 555: Moskau meldet einen Raketenangriff auf die Krim. Selenskyj will gegen Korruption bei der Musterung vorgehen. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Nach Drohnenattacken: Moskau will seine Luftverteidigung ausbauen
23.55 Uhr: Angesichts sich häufender Drohnenangriffe auf die russische Hauptstadt hat Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin vom Ausbau der eigenen Luftverteidigung gesprochen. “In diesem Jahr haben wir viel getan, um Moskau vor Drohnen und versuchten Terroranschlägen zu schützen”, sagte Sobjanin der Agentur Interfax zufolge am Donnerstagabend vor Vertretern kommunaler Unternehmen. In den vergangenen Wochen seien teils täglich neue Flugabwehrsysteme errichtet worden, behauptete Sobjanin, der sich in mehr als einer Woche wiederwählen lassen will. “Manchmal hat der Asphalt gar keine Zeit zum Abkühlen – und schon sind die Raketen im Einsatz, die die fliegenden Drohnen abschießen.”
Medien: Ukraine greift Russen mit Papp-Drohnen an
22.00 Uhr: Die Ukraine hat Medienberichten zufolge vor einigen Tagen den militärischen Teil eines Flughafens im russischen Grenzgebiet Kursk mit einem neuen Drohnentyp angegriffen. Mehr über die Attacke mit 16 aus Karton gefertigten Flugkörpern lesen Sie hier.
Selenskyj: Ukraine braucht 160 Kampfflugzeuge
18.15 Uhr: Über bereits erfolgte Zusagen hinaus braucht die Ukraine Aussagen von Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg rund 100 weitere Kampfflugzeuge. “Insgesamt brauchen wir für eine schlagkräftige Luftwaffe etwa 160 Kampfflugzeuge”, sagte Selenskyj in einem Interview des portugiesischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Damit solle Russland die Möglichkeit genommen werden, den ukrainischen Luftraum zu beherrschen.Bisher habe Kiew Zusagen für “50 oder 60” F-16-Kampfjets erhalten, sagte Selenskyj. Am Vortag hatte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat beim ukrainischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen von einem Bedarf von “ungefähr 128 F-16-Jagdflugzeugen” gesprochen.Die ukrainische Luftwaffe verfügt aktuell nur über veraltete Flugzeuge sowjetischer Bauart. Für F-16-Lieferungen hat Kiew Zusagen aus Dänemark, den Niederlanden und Norwegen erhalten. Mehrere Länder wollen außerdem die nötige Ausbildung von Piloten und Technikern unterstützen.
Ukraine dringt auf deutsche Marschflugkörper
15.50 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Deutschland erneut zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern für den Kampf gegen Russland aufgerufen. “Es gibt wirklich kein einziges objektives Argument gegen diese Entscheidung”, sagte Kuleba am Rande eines EU-Außenministertreffens im spanischen Toledo, an dem auch seine deutsche Kollegin Annalena Baerbock teilnahm. Er rufe “die deutsche Regierung konstruktiv, freundlich und ohne Druck” auf, diese Entscheidung zu treffen.”Das ergibt Sinn, weil es unserer Gegenoffensive hilft und damit dazu beiträgt, den Krieg früher zu beenden”, sagte Kuleba. Frankreich und Großbritannien lieferten bereits weitreichende Marschflugkörper.Als Grund für die bisher ausgebliebene deutsche Entscheidung für Taurus-Lieferungen gelten Befürchtungen, dass die modernen Marschflugkörper von der Ukraine auch auf Ziele auf russischem Territorium abgefeuert werden könnten und Russland dann Vergeltung üben könnte.
Großmanöver “Northern Coasts” startet in der Ostsee
13.51 Uhr: Das maritime Großmanöver “Northern Coasts” beginnt unter deutscher Leitung am übernächsten Wochenende in der Ostsee. Das Manöver ist eine Übung der Deutschen Marine und soll die Zusammenarbeit zwischen den Ländern im Ostseeraum stärken, wie ein Sprecher der Bundeswehr am Donnerstag mitteilte. Die Übungsserie wird seit 2007 jährlich wechselnd von einem anderen Land verantwortet.Vom 9. September an nehmen für zwei Wochen etwa 3.200 Soldatinnen und Soldaten aus 14 Ländern an der Übung teil, dazu gehören Italien, Frankreich, Kanada und die USA. Rund 30 Schiffe, U-Boote, bis zu 15 Luftfahrzeuge sowie diverse Landeinheiten werden dabei zusammen trainieren. Das Übungsgebiet umfasst den Angaben zufolge hauptsächlich die Küstengewässer und den Land- und Luftraum Estlands und Lettlands sowie den östlichen und zentralen Teil der Ostsee.Für den Schutz des Landes und seiner Menschen seien “Üben, Präsenz und permanente Wachsamkeit – und das gemeinsam mit unseren Partnern in NATO und EU” wichtig, sagte Jan Christian Kaack, Inspekteur der Marine und Vizeadmiral. Dabei sollen taktische Verfahren in küstennahen Gewässern geübt werden. Ziel ist, dass die verschiedenen Systeme, Teams und Länder möglichst nahtlos zusammenarbeiten können. Erstmals soll zudem ein realistisches Szenario einer Verteidigung eines Landes, sowie der Bündnisse geübt werden.