Tag 62 seit Kriegsbeginn: Russland warnt erneut vor einem Atomkrieg. Die Ukraine erhält schwere Waffen aus dem Nachbarland Polen. Alle Informationen im Newsblog.
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Polen hat Panzer an die Ukraine geliefert
1.20 Uhr: Polen hat nach Angaben von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki Panzer in die Ukraine geschickt. Weitere Einzelheiten nannte er nicht. Die Ukraine hat den Westen wiederholt aufgefordert, dringend mehr Waffen, insbesondere schweres Gerät, zu liefern, während die russischen Streitkräfte ihre Offensive im Land fortsetzten.
“Ja”, sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters Morawiecki auf die Frage, ob Polen Panzer in die Ukraine entsendet oder entsendet. Er lehnte es ab, weitere Details preiszugeben, einschließlich der Anzahl der gesendeten Panzer. Anfang April hatte Polen 250 Kampfpanzer aus den USA bestellt. Polen besitzt T-72 Panzer sowjetischer Bauart, die auch von der ukrainischen Armee eingesetzt werden können.
Selenskyj: Haben 931 Dörfer zurückerobert
1 Uhr: In seiner abendlichen Videoansprache hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verteidigungsbereitschaft seines Landes gelobt. Viele Kritiker hätten zu Kriegsbeginn einen schnellen Sieg Russlands vorhergesagt. “Manche sprachen von drei Tagen. Jetzt gehen wir in den dritten Monat”, sagte Selenskyj. In den vergangenen Wochen seien nach seinen Aussagen 931 Dörfer und Städte wieder aus russischer Hand befreit worden. Auch in den Separatistenregionen Luhansk und Donezk sei der Widerstand größer als von Russland angenommen. “Sie haben nicht die geringste Unterstützung”, sagte der Staatschef.
Geheimdienst: 20 Prozent weniger Ernte in der Ukraine
0 Uhr: Der britische Militärgeheimdienst geht von einer 20 Prozent geringeren Getreideernte in der Ukraine aus. Durch den Krieg sei die Landwirtschaft erheblich beeinträchtigt worden, heißt es in einer Einschätzung. Die Ukraine ist einer der größten Produzenten von landwirtschaftlichen Gütern weltweit. Eine Reduzierung der Ernte könnte sowohl die Inflation ankurbeln als auch weltweite Preise. Außerdem sei die globale Versorgung mit Getreide gefährdet.
Lawrow warnt erneut vor Möglichkeit eines Atomkriegs
23 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat erneut vor dem Einsatz von Atomwaffen gewarnt, will die Gefahr aber auch nicht heraufbeschwören. “Die Risiken eines Atomkriegs sind jetzt sehr groß, diese Gefahr darf nicht unterschätzt werden, aber es gibt viele, die bereit sind, diese Bedrohung künstlich aufzublähen”, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow laut der russischen Nachrichtenagentur RIA im Fernsehen. Lesen Sie hier mehr dazu.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow bei einer Pressekonferenz (Archivbild): Er schließt die Gefahr eines Atomkriegs nicht aus. (Quelle: ITAR-TASS/imago images)
Mariupol: Russland wirft Ukraine Verhinderung von Evakuierung vor
22.31 Uhr: Russland hat der ukrainischen Regierung vorgeworfen, Zivilisten am Verlassen des belagerten Industriegeländes Asow-Stahl in Mariupol zu hindern. Trotz der Ankündigung einer Feuerpause habe niemand den von Russland vorgeschlagenen Fluchtkorridor genutzt, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Montagabend. “Die Kiewer Behörden haben diese humanitäre Operation erneut auf zynische Weise untergraben.”
Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte eine Feuerpause für das Asow-Stahlwerk angekündigt, die ab 13.00 Uhr am Montag gelten sollte. In dem Stahlwerk eingekesselte Zivilisten würden “in jegliche Richtung gebracht, die sie wählen”, erklärte das Ministerium. Die ukrainische Seite rief es auf, ihre “Bereitschaft” zur Öffnung der Fluchtkorridore für die Zivilisten durch das “Hissen weißer Flaggen” zu signalisieren.
Russland hatte in der vergangenen Woche erklärte, mit Ausnahme der Stahlwerke die vollständige Kontrolle über die strategisch wichtige Hafenstadt Mariupol erlangt zu haben. Kreml-Chef Wladimir Putin hat eine Belagerung des Industriegeländes Asow-Stahl angeordnet. In dem Komplex sollen sich neben ukrainischen Soldaten hunderte Zivilisten befinden.
Russland meldet Verletzte in Grenzgebiet
22.29 Uhr: Die Behörden in der russischen Region Belgorod melden zwei Verletzte bei Angriffen auf ein Dorf in dem Grenzgebiet zur Ukraine. Einige Häuser seien bei dem jüngsten Beschuss beschädigt worden, erklärt Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow in den sozialen Medien. Einzelheiten nannte er nicht. Die Behörden südrussischer Regionen haben in den vergangenen Wochen wiederholt Vorfälle gemeldet, bei denen es sich nach ihrer Darstellung um Angriffe aus der Ukraine gehandelt haben soll. Berichte über verletzte Zivilisten hat es bisher allerdings selten gegeben.
Merz: Wollen gemeinsamen Antrag zu Waffenlieferungen
21.48 Uhr: Im Streit über die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine hat der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz den Einigungswillen der Union mit der Koalition unterstrichen. Mit Blick auf einen Antrag der Unionsfraktion zu Waffenlieferungen sagte Merz am Montag in den ARD-“Tagesthemen”: “Wir tun das mit dem festen Willen, die Koalition dazu zu bringen, dass wir einen gemeinsamen Entschließungsantrag am nächsten Donnerstag im Deutschen Bundestag einbringen und verabschieden”.
Friedrich Merz: Der CDU-Chef ist offenbar bereit, sich mit der Ampelparteien auf einen gemeinsamen Antrag zu Waffenlieferungen im Bundestag zu einigen. (Quelle: Christoph Hardt/imago images)
Die Union habe den Text ihres Antrages den Ampel-Partnern am Wochenende zur Verfügung gestellt: “Wenn ihr wollt, dass wir uns einigen, dann sagt uns Bescheid. Wir sind zum Gespräch jederzeit bereit”, sagte Merz in Richtung Koalition. Bisher gebe es aber keine Reaktion darauf. Es ist allerdings bereits bekannt, dass die Ampel-Fraktionen an einem eigenen Antrag arbeiten.
Merz hatte bereits zuvor vor weiteren Aggressionen durch den Kreml gewarnt. “Wenn Putin jetzt nicht gestoppt wird, dann macht er weiter. Und dann ist nicht nur die Ukraine in Gefahr”, sagte der CDU-Vorsitzende dem Nachrichtensender “Welt”.
Bericht: Rheinmetall soll Panzerlieferung beantragt haben
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18.54 Uhr: Die Firma Rheinmetall hat bei der Bundesregierung vergangene Woche die Lieferung von 88 Leopard vom Typ 1A5 an die Ukraine beantragt, berichtet die “Welt” unter Berufung auf ihr vorliegende Dokumente. Das Blatt zitiert eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums zu den Angaben mit den Worten: “Aus Gründen der Vertraulichkeit äußern wir uns grundsätzlich nicht zu etwaigen anhängigen Verfahren.”
Ukraine: Russland will mit Angriffen Waffenlieferungen unterbrechen
18.33 Uhr: Russland will nach Einschätzung des ukrainischen Militärs mit der Bombardierung des Schienennetzes eine Unterbrechung von Waffenlieferungen aus dem Ausland erreichen. “Sie versuchen, die Nachschub-Linien für militärisch-technische Unterstützung von Partnerländern zu zerstören”, erklärt das ukrainische Militärkommando auf Facebook. Deshalb würden sich die russischen Truppen bei ihren Angriffen auf Knotenpunkte des Schienennetzes konzentrieren.
Russland: Ukrainischer Geheimdienst wollte russische Medienvertreter ermorden lassen
18.17 Uhr: Moskauer Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben sechs “Neonazis” festgenommen, die angeblich im ukrainischen Auftrag Vertreter russischer Staatsmedien ermorden sollten. Drahtzieher der geplanten Anschläge sei der ukrainische Geheimdienst SBU, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB am Montag mit. Überprüfbar waren die Angaben trotz einiger veröffentlichter Videos nicht.
Präsident Wladimir Putin übernahm die Geschichte und sprach davon, dass eine Terrorgruppe unschädlich gemacht worden sei. Der Fernsehmoderator Wladimir Solowjow habe ermordet werden sollen, sagte er bei einem Treffen mit der Generalstaatsanwaltschaft.
In Kiew teilte der SBU mit, man werde diese Fantasien der russischen Geheimdienste nicht kommentieren. Der von der EU und Kanada mit Sanktionen belegte Solowjow ist im staatlichen russischen Fernsehen einer der wichtigsten Propagandisten der Kreml-Linie. Die Ukraine und Kremlgegner nennen ihn einen “Hetzer”.
Nach Angaben des Staatlichen Ermittlungskomitees in Moskau wurden sechs russische Mitglieder der “Neonazi”-Splittergruppe National Socialism/White Power festgenommen. Bei ihnen seien Sprengsätze, Handfeuerwaffen und Granaten gefunden worden. Die Attentäter hätten Solowjow in dessen Auto in die Luft sprengen sollen, hieß es. Danach hätten sie sich in die Ukraine absetzen sollen.
Russische Angaben: Serie von Explosionen in Transnistrien
18.12 Uhr: In der von Moldau abgespaltenen, selbsterklärten Republik Transnistrien ist es im Ministerium für Staatssicherheit zu mehreren Explosionen gekommen, berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS unter Verweis auf einen örtlichen TV-Sender. In sozialen Medien sind von Reuters nicht verifizierte Bilder von dem Gebäude in Tiraspol zu sehen, in dem alle Fenster zersplittert sind.
Nur Russland hat bislang die an die Ukraine angrenzende Region als unabhängig anerkannt und dort Truppen stationiert. Russlands Kriegsziel ist es, auch eine Landverbindung zu Transnistrien herzustellen.
Britisches Verteidigungsministerium geht von 15.000 getöteten russischen Soldaten aus
17.37 Uhr: Die britische Regierung geht davon aus, dass seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine etwa 15.000 russische Soldaten getötet worden sind. Diese Zahl nannte Verteidigungsminister Ben Wallace am Montag im Parlament in London.
“Außer der Zahl der Todesopfer gibt es Verluste an Ausrüstung, und insgesamt deuten mehrere Quellen darauf hin, dass bisher mehr als 2.000 gepanzerte Fahrzeuge zerstört oder erbeutet wurden”, sagte Wallace. In dieser Zahl seien mindestens 530 Panzer, 560 Schützenpanzer sowie 530 gepanzerte Mannschaftstransporter enthalten. “Russland hat zudem mehr als 60 Hubschrauber und Kampfjets verloren”, betonte Wallace.
Russische Soldaten in Luhansk: Das britische Verteidigungsministerium geht von hohen Verlusten bei der Armee aus. (Quelle: Stanislav Krasilnikov/imago images)
Die Ukraine gibt deutlich höhere russische Verluste an. Demnach wurden knapp 22.000 Soldaten getötet sowie 181 Kampfflugzeuge, 154 Hubschrauber, 884 Panzer und 2.258 Transportpanzer zerstört. Moskau hatte am 25. März von 1.351 getöteten russischen Soldaten berichtet.
USA kaufen für Ukraine Munition
17.34 Uhr: Die US-Regierung will für die schweren Waffen der ukrainischen Streitkräfte Munition russischer Bauart im Wert von 165 Millionen US-Dollar (153 Millionen Euro) kaufen. Dabei geht es unter anderem um Munition für Haubitzen, Granatwerfer, Kanonen, Panzer und Mörser, wie eine Behörde des Verteidigungsministeriums am Montag mitteilte. Das Außenministerium habe dem Verkauf zugestimmt, hieß es.
Die Munition hat für die Ukraine große Bedeutung, um Nachschub für ihre bestehenden Waffensysteme zu bekommen, die teils noch sowjetischer oder russischer Bauart sind. Die US-Regierung hat der Ukraine bereits massiv Waffen und Munition aus ihren eigenen Beständen geliefert. Die Waffensysteme der Nato-Staaten sind jedoch oft nicht kompatibel mit jenen russischer Bauart.
Aus Washington hieß es, die Ukraine habe die nun zu kaufende Munition oder ähnliche Varianten bereits in ihren Beständen, weswegen es “keine Schwierigkeit” geben werde, sie den Streitkräften für den Einsatz zu überlassen. Die Munition werde der Ukraine helfen, “anhaltenden Bedrohungen” zu begegnen und ihre Landesverteidigung zu stärken. Die US-Regierung wird eine Firma mit dem Ankauf der Munition beauftragen. Die Munition wird teils in Osteuropa gefertigt – manche Länder des früheren Warschauer Paktes haben auch noch Bestände.
Estland: Deutschland wird uns im Falle eines russischen Angriffs verteidigen
15.44 Uhr: Estlands Regierungschefin Kaja Kallas hat sich überzeugt gezeigt, dass Deutschland und die Nato ihr Land im Falle eines russischen Angriffs verteidigen würden. Nach der Nato-Beistandsklausel sei “ein Angriff auf ein Land auch ein Angriff auf alle Länder” der Militärallianz, sagte Kallas bei ihrem Besuch in Berlin dem Sender Welt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erklärte nach einem Treffen, Deutschland nehme “die Sorgen Estlands und aller Verbündeter sehr ernst”.
“Wenn Russland wirklich Estland oder Lettland oder Litauen angreifen würde, dann bedeutet das, dass es sofort zu einem vollen Krieg mit Deutschland, den USA, Polen und anderen Ländern ausufern würde”, sagte Kallas in dem Interview. Sie betonte, ihr Land mache sich “keine Illusionen” mit Blick auf Russland: “Obwohl die Sowjetunion zusammengebrochen ist, sind die Träume von einem Imperium immer geblieben.”
Scholz und Kallas betonten laut Bundesregierung bei ihrem Treffen “die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit Estlands und Deutschlands”. Es gelte nun, “weiter alles daran zu setzen, den russischen Angriffskrieg zu beenden und die Unterstützung für die Ukraine weiter auszubauen”.
Russland weist deutsche Diplomaten aus
15.24 Uhr: Russland hat 40 deutsche Diplomaten zu “unerwünschten Personen” erklärt und damit deren Ausweisung verfügt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Russland verkündet Feuerpause für Stahlwerk in Mariupol
Das Stahlwerk Azovstal: In der Anlage suchten viele Zivilisten Schutz vor den Gefechten und Raketenangriffen in Mariupol. (Quelle: Alexander Ermochenko/Reuters)
14.14 Uhr: Seit Tagen hält die russische Armee das Stahlwerk Asowstal in Mariupol umzingelt. Dort sollen sich noch Tausende Menschen aufhalten. Nun will Russland nach eigenen Angaben den Zivilisten die Flucht ermöglichen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Steinmeier verurteilt Kriegsbegründung Putins
14.03 Uhr: Bei einer Begegnung mit ukrainischen Holocaust-Überlebenden hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den russischen Angriffskrieg und die von Russlands Präsident Wladimir Putin genannte Begründung dafür scharf verurteilt. “Vielleicht zeigt nichts so sehr wie das Schicksal dieser Holocaust-Überlebenden, wie bösartig der Zynismus ist, mit dem dieser Krieg von Putin begründet worden ist”, sagte Steinmeier in einer Pflegestätte in Berlin-Marzahn. Er verwies darauf, dass Putin von einem angeblichen Kampf gegen den Faschismus und einer “Entnazifizierung der Ukraine” gesprochen habe.
In der Einrichtung in Marzahn leben sieben hochbetagte jüdische Menschen, die nach Kriegsbeginn aus der Ukraine nach Deutschland in Sicherheit gebracht wurden. Die meisten von ihnen seien schon mehrfach vertrieben worden und hätten mehrmals ihre Heimat aufgeben müssen, sagte Steinmeier. Nun müssten sie Schutz in Deutschland suchen, “ausgerechnet in der Stadt, wo der Holocaust geplant und organisiert wurde, hier in Berlin”.
Putin wirft Westen Mordversuche auf russische Journalisten vor
13.30 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin wirft dem Westen Mordversuche an russischen Journalisten vor. Der russische Geheimdienst FSB habe einen derartigen Anschlag vereitelt, sagt er im Fernsehen. Belege für die Anschuldigungen präsentiert er nicht.
Wladimir Putin: Der russische Präsident wirft dem Westen vor, russische Journalisten ermorden zu wollen. (Quelle: dpa)
Außerdem veröffentlichte der Kreml nicht, wer genau im Westen Pläne für die Ermordung russischer Journalisten habe. Die russische Führung versucht damit, das Narrativ zu bedienen, dass Russland im Krieg mit der Nato sei. Damit möchte die russische Führung in erster Linie rechtfertigen, warum die eigene Armee in der Ukraine kaum vorwärts kommt und große eigene Verluste zu beklagen hat. Putin ließ zu Kriegsbeginn die Kritik an der sogenannten “Spezialoperation” in Russland unter Strafe stellen, wogegen in den westlichen Demokratien weiterhin russische Journalisten zur Sprache kommen können – selbst wenn sie Kreml-Propaganda verbreiten.
Viele Opfer von Butscha wurden durch kleine Metallpfeile getötet
13.10 Uhr: In den Leichen Dutzender Zivilisten bei Kiew haben Ermittler kleine Metallpfeile gefunden, sogenannte Fléchettes. Diese werden mit Artilleriegranaten verschossen und töten wahllos auf großer Fläche. Mehr dazu lesen Sie hier.
Fléchettes der Schweizer Armee von 1915: Eine Granate enthält bis zu 8.000 der Minigeschosse, die furchtbare Verletzungen auslösen. (Quelle: Flieger Flab Museum/CreativeCommons)
Interfax: Russland will friedliche Lösung für Transnistrien
13.04 Uhr: Russlands Vizeaußenminister Andrej Rudenko spricht sich für eine friedliche Lösung im Streit um die abtrünnige Region Transnistrien in der Republik Moldau aus. Aus Russlands Sicht gebe es dort keine Risiken, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax Rudenko. Zuvor hatten staatliche russische Nachrichtenagenturen einen ranghohen Militärvertreter Russlands mit den Worten zitiert, eine vollständige Kontrolle über den Süden der Ukraine würde Russland Zugang zu Transnistrien verschaffen. Transnistrien ist ein schmaler Landstreifen in der Republik Moldau, der von prorussischen Separatisten gehalten wird und an die Ukraine grenzt.
Esken skeptisch bei Waffenlieferungen
12.50 Uhr: Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken hat direkte Waffenlieferungen in die Ukraine infrage gestellt. Die Frage, dass die Industrie dem Land direkt etwa Panzer liefert, stelle sich derzeit nicht, sagt Esken. Mehr dazu lesen Sie hier.
Bundesregierung wird “zeitnah” über Marder für Ukraine entscheiden
12.28 Uhr: Die Bundesregierung wird “zeitnah” über die von Rheinmetall beantragte Lieferung von 100 Marder-Schützenpanzer an die Ukraine entscheiden. Das sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin.
Moskau kündigt Waffenruhe in Stahlwerk Mariupols an
Asow-Stahlwerk in Mariupol: Dort fanden zuletzt verstärkt Kampfhandlungen statt. (Quelle: ITAR-TASS/imago images)
11.52 Uhr: Moskau hat für Montag eine Feuerpause für das Gebiet um das Asow-Stahlwerk in der ukrainischen Stadt Mariupol angekündigt. Die russischen Truppen würden ab 13 Uhr (MESZ) “alle Kampfhandlungen einstellen” und “ihre Einheiten auf eine sichere Entfernung zurückziehen”, um die Evakuierung der Zivilisten zu gewährleisten, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die Zivilisten würden “in jede von ihnen gewählte Richtung” gebracht.
Die ukrainische Seite solle ihre “Bereitschaft” zur Feuerpause “durch das Hissen weißer Flaggen” auf dem Gelände des Stahlwerks deutlich machen, fügte das Ministerium hinzu.
Russland warnt USA vor weiteren Waffenlieferungen
11.45 Uhr: Russland warnt die USA vor Waffenlieferungen in die Ukraine. “Wir haben betont, dass es inakzeptabel ist, wenn die USA Waffen in die Ukraine liefern. Wir haben ein Ende dieser Praxis gefordert”, sagt der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, in einem Interview mit dem Fernsehsender Rossiya 24. Es sei eine offizielle diplomatische Notiz an Washington geschickt worden, in der die Bedenken Russlands zum Ausdruck gebracht worden seien. Solche Waffenlieferungen verschlimmerten die Situation und verschärften den Konflikt.
Moskau dementiert Pläne zu Abspaltungsreferendum in Südukraine
11.35 Uhr: Das russische Außenministerium hat Pläne dementiert, wonach Moskau ein Referendum über die Abspaltung des südukrainischen Gebiets Cherson plane. “Davon habe ich nichts gehört”, sagte der stellvertretende Außenminister Andrej Rudenko bei einer Pressekonferenz auf Nachfrage von Journalisten. Spekulationen über die Vorbereitung eines solchen Referendums wie auf der Halbinsel Krim 2014 oder in den Separatistenrepubliken im Donbass haben sich zuletzt verstärkt. Unter anderem sollen in der Region Cherson Flugblätter mit entsprechenden Aufrufen aufgetaucht sein.
Ein Treffen zwischen Russlands Außenminister Sergej Lawrow und seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba sei derzeit ebenfalls nicht geplant, führte Rudenko aus. Ehe es weitere persönliche Treffen der Verhandlungsdelegationen gebe, müssten deutliche inhaltliche Fortschritte erzielt werden.
Moskau: Raketenangriff auf Raffinerie bei Krementschuk
11.09 Uhr: Russische Streitkräfte haben nach Moskauer Angaben eine Raffinerie und ein Treibstofflager bei der zentralukrainischen Stadt Krementschuk mit Raketen beschossen. Das teilte das Verteidigungsministerium mit.
Die ukrainische Militärverwaltung des Gebiets Poltawa teilte mit, dass am Sonntagabend neun Raketen in der Raffinerie und einem Heizkraftwerk von Krementschuk eingeschlagen seien. Es gebe erheblichen Schaden an Gebäuden, die entstandenen Brände seien aber eingedämmt worden, schrieb Verwaltungschef Dmytro Lunin auf Telegram. Ein Mensch sei getötet, sieben weitere seien verletzt worden.
Dem Moskauer Militärbericht zufolge richteten sich 19 weitere Raketenangriffe in der Nacht zum Montag gegen militärische Ziele in der Ukraine. Die russischen Streitkräfte nahmen dabei für sich in Anspruch, jedes dieser Ziele auch zerstört zu haben. Durch Raketenabschüsse von Flugzeugen aus seien sechs militärische Ziele im ostukrainischen Gebiet Charkiw zerstört worden.
Furcht vor Putins Zorn – USA zögern bei Sanktionen gegen Kabajewa
10.57 Uhr: Alina Kabajewa gehört zur russischen Machtelite und soll drei Kinder mit Wladimir Putin haben. Eigentlich steht sie ganz oben auf der US-Sanktionsliste – doch die Bedenken wiegen offenbar schwerer. Den Text lesen Sie hier.
Alina Kabajewa: Die frühere Athletin soll die Geliebte von Waldimir Putin sein. (Quelle: Valery Sharifulin/imago images)
Grüne wollen U-Bahnhöfe und Tiefgaragen als Schutzräume nutzen
10.12 Uhr: Russlands Angriffskrieg in der Ukraine verändert auch die Sicherheitsarchitektur in Europa. Die Grünen möchten nun den Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland mit einem 15-Punkte-Programm reformieren. Mehr dazu lesen Sie hier.
Putin gratuliert Macron zur Wiederwahl
9.55 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat Macron Medienberichten zufolge zur Wiederwahl gratuliert. Putin habe Macron eine Glückwunsch-Botschaft übermittelt, melden russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf den Kreml.
Ukrainische Eisenbahnstationen sollen beschossen worden sein
9.33 Uhr: In der West- und Zentralukraine sind nach ukrainischen Angaben am Montagmorgen mehrere Raketen eingeschlagen. Dabei seien auch fünf Eisenbahnstationen getroffen worden, teilte der Chef der ukrainischen Eisenbahn, Olexander Kamyschin, auf dem Telegram-Kanal des Unternehmens mit. “Die russischen Streitkräfte zerstören weiter systematisch die Infrastruktur der Eisenbahn”, kommentierte Kamyschin.
Seinen Angaben nach mussten aus Sicherheitsgründen die Route und der Fahrplan von mehreren Zügen geändert werden. Zu möglichen Verletzten gibt es widersprüchliche Angaben. Über Raketenangriffe hatten auch die Behörden des westukrainischen Gebiets Lwiw und von Winnyzja, südwestlich von Kiew, berichtet.
Im Video: Russische TV-Star drohen der Nato
9.31 Uhr: Die Staatspropaganda in Russland ist mächtig und wirkungsvoll. Im Fernsehen verbreiten Moderatoren ständig gezielte Falschmeldungen – und drohen nicht nur den Ukrainern. Sehen Sie das Video hier.
Austin: Ukraine kann den Krieg gewinnen
9.27 Uhr: Die Ukraine kann den Krieg gegen Russland nach Einschätzung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin gewinnen, falls sie ausreichend militärische Unterstützung erhält. “Der erste Schritt zum Sieg ist der Glaube daran, dass man gewinnen kann”, sagte der Pentagon-Chef am Montag während seiner Rückreise von einem Besuch in Kiew. Davon sei die Ukraine überzeugt. “Sie können gewinnen, wenn sie die richtige Ausrüstung und die richtige Unterstützung haben”, betonte Austin.
Russland müsse hingegen weiter geschwächt werden. Durch den Krieg habe das Land bereits “viele militärische Fähigkeiten eingebüßt” und viele Soldaten verloren. “Wir wollen, dass Russland so weit geschwächt wird, dass zu so etwas wie dem Einmarsch in die Ukraine nicht mehr in der Lage ist”, sagte der Pentagon-Chef.
Empörung nach Schröder-Interview: “Bundeskanzler der Schande”
9.09 Uhr: Kein Zeichen der Reue: Trotz des Angriffskrieges in der Ukraine steht Gerhard Schröder zu seinem Freund Wladimir Putin. In einem Interview stellt der Altkanzler klar, dass er nichts bereut. Das löst Kritik aus. Mehr dazu lesen Sie hier.
Gerhard Schröder: Der Altkanzler steht wegen seiner Putin-Nähe massiv in der Kritik. (Quelle: dpa)
Gouverneur: Ukrainische Drohnen abgeschossen
8.53 Uhr: In der an die Ukraine grenzenden russischen Region Kursk hat die Flugabwehr nach Angaben von Gouverneur Roman Starowojt zwei ukrainische Drohnen abgeschossen. Es habe keine Opfer gegeben, schreibt der Gouverneur auf Telegram. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Das russische Flugabwehrsystem S-400: Laut russischen Angaben sollen ukrainische Drohnen über Russland abgeschossen worden sein. (Quelle: imago images)
London: Russland nur wenig voran gekommen
8.20 Uhr: Russland hat nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums noch keinen “bedeutenden Durchbruch” erzielt, seit es den Schwerpunkt seines Militäreinsatzes auf eine vollständige Besetzung des Donbass verlegt hat. Die Fortschritte seien bislang geringfügig ausgefallen.
Neue Angriffsversuche in Richtung Kramatorsk
6.50 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben mehrere russische Angriffe im Osten der Ukraine abgewehrt. “In Richtung Isjum – Barwinkowe und Isjum – Kramatorsk hat der Feind Sturmversuche unternommen, aber keinen Erfolg gehabt, dabei hat er die Ortschaften Welika Komyschuwacha, Wirnopillja und Nowa Dmytriwka beschossen”, teilte der ukrainische Generalstab am Montag in seinem Lagebericht mit.
Im Bereich Donezk und weiter südlich beschränkten sich die russischen Kampfhandlungen demnach vor allem auf starkes Artilleriefeuer auf die ukrainischen Stellungen. Einzig in der seit Wochen umkämpften Kleinstadt Popasna habe es weitere Sturmversuche gegeben. In der Stadt Mariupol sei das Stahlwerk Azovstal mit Bomben und Raketen beschossen worden, heißt es weiter. Zu eigenen Verlusten machte der Generalstab dabei keine Angaben. Die russische Seite soll 13 Panzer und darüber hinaus weitere Militärtechnik verloren haben.
Bericht: Huliaipole unter Beschuss
5 Uhr: Nach Angaben der Behörden bauen russische Streitkräfte Kommandostrukturen und Luftverteidigungssysteme in Richtung Huliaipole, zwischen Mariupol und der Stadt Saporischschja gelegen, auf. Es soll Angriffe auf Stellungen der ukrainischen Armee geben. Das berichtet die Nachrichtenwebseite “Kyiv Independent”.
Grüne wollen U-Bahnen als Schutzräume nutzen
3.45 Uhr: Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine wollen die Grünen in der Ampelkoalition den Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland reformieren. So sollen bundesweit deutlich mehr Schutzräume geschaffen werden, heißt es in einem 15-Punkte-Programm, das dem “Tagesspiegel” (Montag) vorliegt. “Eine Möglichkeit besteht zum Beispiel darin, grundsätzlich geeignete Bauten wie U-Bahnhöfe, Tiefgaragen oder Keller in öffentlichen Gebäuden in Schutzkonzepte einzubeziehen”, steht demnach in der Vorlage, die der Bundesvorstand an diesem Montag beschließen will.
Russisches Öldepot nahe der Grenze brennt
3.15 Uhr: In einem oder zwei russischen Öldepots unweit der Grenze zur Ukraine ist in der Nacht zum Montag ein schwerer Brand ausgebrochen. Das Feuer habe in der Stadt Brjansk Lagertanks erfasst, teilte der örtliche Katastrophenschutz der Nachrichtenagentur Tass mit. Es liefen Löscharbeiten. Weitere Details gab es zunächst nicht. Auf im Internet veröffentlichten Videos waren aus der Entfernung hohe Flammen an zwei unterschiedlichen Orten zu sehen. Brjansk ist weniger als 150 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Feuer steigt über der Stadt Brjansk auf: Ein Foto auf Twitter zeigt die Explosionen. (Quelle: @RUTLARA4/Twitter)
EU arbeitet an Öl-Embargo gegen Russland
3.10 Uhr: Die Europäische Union (EU) bereitet weitere Sanktionen gegen Russland vor. “Wir arbeiten an einem sechsten Sanktionspaket, und eines der Themen, die wir in Betracht ziehen, ist eine Form von Ölembargo. Wenn wir Sanktionen verhängen, müssen wir dies auf eine Weise tun, die den Druck auf Russland maximiert und gleichzeitig den Kollateralschaden für uns selbst minimiert”, sagt der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis, der Zeitung “Times”. Der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borrell, sieht hingegen derzeit keine ausreichende Unterstützung unter den Mitgliedsländern für ein Embargo von russischem Öl und Gas. Das gelte auch für alternative Sanktionen wie einen Strafzoll auf russische Öl- und Gaslieferungen, sagte Borrell der Tageszeitung “Welt” (Montag).
Russlands Militärausgaben schon vor Krieg gestiegen
3 Uhr: Russland hat in der Zeit vor seinem Einmarsch in die Ukraine mehr Geld in sein Militär investiert als zuvor. Die russischen Militärausgaben stiegen 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent auf 65,9 Milliarden Dollar (rund 60 Milliarden Euro), wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri hervorgeht. Russland steckte 2021 somit 4,1 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts ins Militär, das ist ein deutlich höherer Anteil als zum Beispiel in Deutschland.
Bilder zeigen Ausmaß der Zerstörung ukrainischer Städte
1.50 Uhr: Die Nachrichten-Webseite Kyiv Independent hat Bilder aus Städten der Ukraine zusammengetragen und einen Vorher-Nachher-Vergleich gemacht. Zu sehen sind unter anderem die einstmals blühende Hafenstadt Mariupol, Wohn- und Regierungsgebäude in Tschernihiw und Charkiw und Luftaufnahmen aus Irpin.
Britischer Geheimdienst: Russland plant inszenierte Abstimmung in Cherson
1.45 Uhr: Das britische Verteidigungsministerium bezeichnet ein offenbar in der Region Cherson geplantes Referendum als inszeniert. Man habe ähnliches in der Krim gesehen, um eine Besetzung zu rechtfertigen.
Video soll Lage im Bunker unter Stahlwerk zeigen
1.20 Uhr: Ein Video, das im Internet und sozialen Netzwerken verbreitet wurde, soll die dramatische Situation im Asowstal-Stahlwerk in Mariupol zeigen. Es wurde von Asow-Regiment auf YouTube hochgeladen. Die Soldaten des Regiments sind ebenfalls eingeschlossen und gehören zu den letzten ukrainischen Einheiten in der Stadt. In dem Video sagt eine Frau, sie habe nur noch genug Wasser für eine weitere Woche. Ein anderer sagt, Kleinkinder schlafen in Windeln aus Plastiktüten und Stoff.
Klitschko fordert Sanktionen gegen Schröder
0.30 Uhr: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko fordert nach den jüngsten Interview-Äußerungen von Gerhard Schröder über den Krieg in der Ukraine Sanktionen des Westens gegen den Altkanzler. “Alle diejenigen, die weiterhin für Kriegsverbrecher Putin arbeiten, müssen hart sanktioniert werden, sagte Klitschko der Zeitung “Bild”. Schröder sei Teil des Putin-Systems und damit “mitverantwortlich für das Abschlachten von Frauen und Kindern in der Ukraine. Angesichts seiner Propaganda für den Kreml fragt man sich, warum Schröder in Hannover wohnt und nicht in Moskau.”
Vitali Klitschko bei einer Ansprache (Archivbild): Der Bürgermeister von Kiew hat Ex-Kanzler Gerhard Schröder kritisiert. (Quelle: Maxym Marusenko/imago images)
Selenskyjs Heimatstadt: Sind auf Offensive vorbereitet
23.10 Uhr: Der Militärchef der südzentralen Stadt Krywyi Rih sagte nach Berichten des US-Sender CNN, dass man Vorbereitungen für eine mögliche Offensive russischer Streitkräfte aus der Region Cherson beobachtet habe.
In einer Fernsehansprache sagte Oleksandr Vilkul, die russischen Streitkräfte “bilden in der Region Cherson eine offensive Streikformation in unsere Richtung. Wir warten auf ihren möglichen Übergang in die Offensive in den kommenden Tagen. Aber wir wissen mehr über sie, als sie denken; wir verstehen alle ihre Pläne; und wir sind voll und ganz auf jede Entwicklung der Situation vorbereitet.” Krywyi Rih ist eine Garnisonsstadt und Heimatort des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
US-Außenminister Blinken offenbar in Kiew angekommen
21.59 Uhr: Eine ranghohe US-Delegation mit Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin ist nach ukrainischen Angaben wie angekündigt in Kiew eingetroffen. Die beiden Minister träfen sich in der Hauptstadt mit Präsident Wolodymyr Selenskyj, sagte sein Berater Olexij Arestowytsch am Sonntagabend in einem Videointerview. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.
Selenskyj hatte den Besuch bei einer Pressekonferenz am Samstag angekündigt. In Washington hatte es keinen Kommentar dazu gegeben. Der ukrainische Präsident wollte mit den US-Ministern über weitere Waffenlieferungen und Unterstützung zur Abwehr des russischen Angriffs sprechen.
Antony Blinken spricht am 22. April mit dem Premierminister der Ukraine, Schmyhal, im US-Außenministerium: Nun ist der US-Außenminister nach ukrainischen Angaben nach Kiew gereist. (Quelle: Susan Walsh/dpa)
OSZE fordert Freilassung von vier gefangenen Mitarbeitern
21.53 Uhr: Die Spitze der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat die sofortige Freilassung von vier lokalen Mitarbeitern im Osten der Ukraine gefordert. Sie seien in Gebieten der Bezirke Luhansk und Donezk festgenommen worden, die nicht unter der Kontrolle der Regierung in Kiew stehen. “Sie werden schon seit einiger Zeit ohne Anklage festgehalten, und die OSZE und ihre Familien werden nicht ausreichend über ihre Situation informiert”, sagte der polnische Außenminister und derzeitige OSZE-Vorsitzende Zbigniew Rau am Sonntag.
Ukrainische Regierung schlägt Sonderverhandlung in Mariupol vor
19.46 Uhr: Kiew schlägt eine Sonderrunde bei den Verhandlungen mit Russland zu den in Mariupol eingeschlossenen Zivilisten und Soldaten vor. Dies erklärte der Präsidialberater Oleksiy Arestowytsch in einer Videoansprache, die vom Büro des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj veröffentlicht wurde.
Die Gespräche sollten im Schatten des Azovstal-Stahlwerks abgehalten werden, wo sich ukrainische Kräfte und Zivilisten verschanzt halten, sagte Arestowytsch. Ziel der Gespräche wären demnach eine sofortige Feuerpause in der Hafenstadt, die Einrichtung humanitärer Korridore über mehrere Tage hinweg sowie ein Abzug oder ein Austausch der im Stahlwerk eingeschlossenen ukrainischen Kämpfer.
Mariupol, Ukraine: Neben ukrainischen Kämpfern harren in dem Stahlwerk offenbar auch unzählige Zivilisten aus. (Quelle: Victor/Xinhua/dpa)
Nach ukrainischen Angaben haben die russischen Streitkräfte am Sonntag versucht, das Stahlwerk zu stürmen – entgegen der früheren Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, von weiteren Angriffen auf die Anlage abzusehen. Der unter russischer Besatzung eingesetzte Bürgermeister Konstantin Ivaschenko widersprach dieser Darstellung gegenüber der russischen Nachrichtenagentur TASS. Demnach werde in Mariupol nicht mehr gekämpft. Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Kritik aus London: “Wäre gut, mehr von Frankreich und Deutschland zu sehen”
17.37 Uhr: Deutschland und Frankreich könnten aus Sicht der britischen Regierung mehr tun, um die Ukraine im Kampf gegen die russischen Streitkräfte zu unterstützen. “Es wäre gut, mehr von Frankreich und auch Deutschland zu sehen”, sagte Oliver Dowden, Minister ohne Geschäftsbereich und Vorsitzender der Konservativen Partei, am Sonntag dem Fernsehsender Sky News.
Angesichts der Verstärkung der russischen Offensive im Osten und Süden der Ukraine müsse der Westen den Druck auf Moskau weiter erhöhen. “Der Westen muss erneut reagieren, und wir haben die Absicht, das zu tun”, sagte Dowden. “Es gibt den Wunsch bei uns allen, das zu tun, aber es wäre gut, mehr von Frankreich und auch Deutschland zu sehen”.
Der amtierende britische Premierminister Boris Johnson hatte der ukrainischen Hauptstadt Kiew am 9. April einen Besuch abgestattet und die Lieferung von gepanzerten Fahrzeugen und von Anti-Schiffs-Raketen zugesagt. Am Freitag kündigte er an, Polen bei der Lieferung von Kampfpanzern sowjetischer Bauart an die Ukraine unterstützen. London prüfe die Möglichkeit, “Panzer nach Polen zu schicken”, während Warschau seinerseits T-72-Panzer an Kiew liefere.
Ukraine: Neuer Versuch für Fluchtkorride aus Mariupol am Montag
16.27 Uhr: Auch heute ist die Einrichtung eines Fluchtkorridors aus Mariupol nach Angaben der ukrainischen Regierung gescheitert. Ein weiterer Versuch solle am Montag unternommen werden, teilt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres solle sich bei seinem in der neuen Woche geplanten Besuch in Moskau für Fluchtkorridore aus Mariupol und einen Waffenstillstand einsetzen.
Erdoğan bietet Selenskyj Unterstützung bei Verhandlungen an
15.05 Uhr: Die Türkei bietet jegliche Unterstützung der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine an. Das habe der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat zugesagt, teilt das Präsidialamt in Ankara mit. Erdoğan habe zudem erklärt, eine Evakuierung von Verletzten und Zivilisten aus der Stadt Mariupol müsse sichergestellt werden.
Ukraine meldet Zurückeroberungen im Gebiet Cherson
15.03 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über acht Ortschaften im Gebiet Cherson im Süden der Ukraine wieder erlangt. Der ukrainische Generalstab in Kiew machte aber in seiner Mitteilung am Sonntag keine Angaben zu den Namen der Ortschaften oder zu ihrer genauen Lage.
Das russische Militär hatte zuvor mitgeteilt, die gesamte Region Cherson eingenommen zu haben. Die Ukraine befürchtet, dass dort wie im Donbass nach dem Vorbild der von Russland anerkannten “Volksrepubliken Luhansk und Donzek” ebenfalls eine Unabhängigkeit von der Ukraine ausgerufen werden könnte.
Kiew bietet Moskau Verhandlungen über Stahlwerk an
14.55 Uhr: Kiew hat Moskau angesichts der schwierigen Lage der im ukrainischen Stahlwerk in Mariupol eingeschlossenen Kämpfer und Zivilisten Verhandlungen angeboten. Bei einer “Sonderrunde” könne über den Austausch von Militär gesprochen werden, teilte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Kinder im Keller des Stahlwerks von Mariupol: Sie möchten wieder nach draußen gehen und die Sonne sehen, sagen sie im Video. (Quelle: Azov Battalion/Handout /Reuters)
In dem Werk Azovstal sollen sich nach russischen Angaben 2.500 ukrainische Kämpfer und ausländische Söldner verschanzt haben. Nach ukrainischen Angaben befinden sich in den noch für einen Atomkrieg gebauten Bunkeranlagen auch 1.000 Zivilisten, darunter viele Kinder und Frauen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Russland solle an den Rest seines Rufes denken und eine echte Waffenruhe zu Ostern verkünden, meinte Podoljak in dem Tweet. Es sei umgehend ein humanitärer Korridor nötig, forderte Podoljak. Die ukrainische und die russische Seite geben sich immer wieder gegenseitig die Schuld daran, dass die Korridore für eine Flucht von Zivilisten nicht zustandekommen. Der Vizekommandeur des ukrainischen Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, sagte in einer neuen Videobotschaft, dass “in Mariupol der Feind Bomben abwirft über den Köpfen völlig unschuldiger Kinder”, während Ostern gefeiert wird.
Moskau: Seit Kriegsbeginn 951.000 Ukrainer nach Russland gebracht
14.30 Uhr: Seit Kriegsbeginn sollen nach russischen Angaben mehr als 951.000 Ukrainer nach Russland gebracht worden sein, das berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax – darunter offenbar 174.689 Kinder, so wird der Leiter des russischen Verteidigungskontrollzentrums, Mikhail Mizintsev, zitiert.
Während Russland davon spricht, die Menschen aus “gefährlichen Regionen evakuiert” zu haben, bezeichnet die Ukraine Russlands Handeln als Zwangsdeportationen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte speziell die vom russischen Militär eingerichteten “Filtrationslager”, in denen nach offizieller Darstellung eventuelle Kämpfer von Zivilisten getrennt werden sollen. Er kritisierte, dass Ukrainer aus diesen Lagern auch nach Russland gebracht würden. Russland hingegen streitet ab, Bürger gegen ihren Willen außer Landes zu bringen. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig prüfen.
Ukraine berichtet über Rückeroberung von Orten im Gebiet Cherson
14.08 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über acht Ortschaften im Gebiet Cherson im Süden der Ukraine wieder erlangt. Der ukrainische Generalstab in Kiew machte aber in seiner Mitteilung am Sonntag keine Angaben zu den Namen der Ortschaften oder zu ihrer genauen Lage.
Das russische Militär hatte zuvor mitgeteilt, die gesamte Region Cherson eingenommen zu haben. Die Ukraine befürchtet, dass dort wie im Donbass nach dem Vorbild der von Russland anerkannten “Volksrepubliken Luhansk und Donezk” ebenfalls eine Unabhängigkeit von der Ukraine ausgerufen werden könnte.
Der Generalstab berichtete auch über den Beschuss eines russischen Militärkonvois nahe der Ortschaft Kyseliwka nordwestlich von Cherson. “Nachdem er empfindliche Verluste erlitten hat, zog sich der Feind nach Tschornobajiwka zurück”, heißt es im Lagebericht. Die gesamten Tagesverluste der russischen Truppen im Gebiet Cherson bezifferte Kiew dabei auf 74 Soldaten, 2 Panzer, 1 Raketenwerfer, 6 gepanzerte Truppenfahrzeuge und 4 Drohnen.
Berichte: Italien prüft Lieferung schwerer Waffen an Ukraine
14.01 Uhr: Italien prüft laut Medienberichten die Möglichkeit, weitere Waffen an die Ukraine zu liefern. Rom denke über ein weiteres Paket für Militärhilfen nach, das in den kommenden Tagen feststehen könnte, berichteten mehrere italienische Zeitungen übereinstimmend in ihren Sonntagsausgaben. Die Regierung wollte die Berichte auf Nachfrage nicht kommentieren und verwies darauf, dass Italien bereits militärische Hilfen geliefert habe. Die Liste, was geliefert wurde, ist allerdings geheim.
Der “Corriere della Sera” berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, dass gerade untersucht werde, welche schwere Artillerie zur Verfügung stünde. Die Zeitungen nannten verschiedene Typen von Panzerfahrzeugen, die in Frage kommen könnten. Einige davon befinden sich demnach in der Reserve.
Am Dienstag treffen sich auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz Vertreter mehrerer Länder, um laut US-Angaben auch über den Verteidigungsbedarf der Ukraine zu sprechen. Für Italien soll dem “Corriere della Sera” zufolge Verteidigungsminister Lorenzo Guerini anreisen.
Kiew bietet Moskau Verhandlungen zu Stahlwerk in Mariupol an
13.09 Uhr: Kiew hat Moskau angesichts der schwierigen Lage der im ukrainischen Stahlwerk in Mariupol eingeschlossenen Kämpfer und Zivilisten Verhandlungen angeboten. Bei einer “Sonderrunde” könne über den Austausch von Militär gesprochen werden, teilte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. In dem Werk Azovstal sollen sich nach russischen Angaben 2.500 ukrainische Kämpfer und ausländische Söldner verschanzt haben. Nach ukrainischen Angaben leben in den noch für einen Atomkrieg gebauten Bunkeranlagen auch 1.000 Zivilisten, darunter viele Kinder und Frauen.
Russland solle an den Rest seines Rufes denken und eine echte Waffenruhe zu Ostern verkünden, meinte Podoljak in dem Tweet. Die orthodoxen Christen in der Ukraine und in Russland feierten am Sonntag Ostern – eine Woche später als die Katholiken und Protestanten, die sich nach einem anderen Kalender richten. Trotz des Osterfestes werde das Stahlwerk weiter mit Bomben und Artillerie beschossen, kritisierte Podoljak.
Es sei umgehend ein humanitärer Korridor nötig, forderte Podoljak. Die ukrainische und die russische Seite geben sich immer wieder gegenseitig die Schuld daran, dass die Korridore für eine Flucht von Zivilisten nicht zustandekommen. Der Vizekommandeur des ukrainischen Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, sagte in einer neuen Videobotschaft, dass “in Mariupol der Feind Bomben abwirft über den Köpfen völlig unschuldiger Kinder”, während Ostern gefeiert wird.
Russland greift Ukraine auch zum Osterfest mit Raketen an
11.51 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben ihre Raketenangriffe gegen die Ukraine auch zum orthodoxen Osterfest mit aller Härte fortgesetzt. Es wurden erneut Dutzende Militärobjekte und zahlreiche Stellungen des ukrainischen Militärs beschossen, wie der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag mitteilte.
Mit Hochpräzisionswaffen sei in Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk eine unterirdische Anlage zur Produktion von Munition für die ukrainischen Streitkräfte zerstört worden. Im Gebiet Charkiw seien zudem vier Munitionslager und Truppenansammlungen mit Raketen beschossen worden.
Nach Angaben von Konaschenkow wurden bei den Angriffen auch 150 ukrainische Kämpfer getötet. Insgesamt wurde demnach in der Osternacht 423 Mal mit Raketen und Artillerie geschossen. Auch in anderen Regionen im Osten der Ukraine seien Munitionslager getroffen worden, hieß es. Überprüfbar waren diese Angaben von unabhängiger Seite nicht. Russland hatte eine Feuerpause an Ostern abgelehnt.
Ein russischer Mehrfachraketenwerfer vom Typ Smerch: Auch an Ostern tötete die Kreml-Armee weitere Zivilisten in der Ukraine. (Quelle: Russisches Militär/imago images)
Die orthodoxen Christen richten sich nach einem anderen Kalender und feiern deshalb in diesem Jahr eine Woche später als die Katholiken und Protesten Ostern. Die russisch-orthodoxe Kirche steht in dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine fest an der Seite des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der die Invasion am 24. Februar befohlen hatte.
Gouverneur: Zwei Kinder bei russischem Beschuss in Donezk getötet
11.37 Uhr: Bei russischem Beschuss in der ostukrainischen Region Donezk sind den örtlichen Behörden zufolge zwei Kinder getötet worden. Dabei handele es sich um zwei Mädchen im Alter von fünf und 14 Jahren, teilt Gouverneur Pawlo Kyrylenko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.
Das Gebäude in der Ortschaft Otscheretynsk, in dem sie gewohnt hätten, sei bei dem Beschuss zerstört worden. Kyrylenko fordert die Menschen auf, die Umgebung der Kampfgebiete zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen.
Lettlands Botschafter kehrt nach Kiew zurück
08.35 Uhr: Gut acht Wochen nach Beginn des Krieges in der Ukraine ist Lettlands Botschafter Ilgvars Klava wieder nach Kiew zurückgekehrt. Der diplomatische Vertreter des baltischen EU- und Nato-Landes hat wieder seine Arbeit in der ukrainischen Hauptstadt aufgenommen. Dies teilte der lettische Außenminister Edgars Rinkevics am Freitagabend auf Twitter mit.
Lettlands Botschafter und das Botschaftspersonal hatten Kiew wie viele Diplomaten anderer Länder mit Kriegsausbruch verlassen. Nach ihrer zwischenzeitlichen Verlegung nach Lwiw öffnete die lettische Vertretung am 7. April wieder ihre Türen in der Hauptstadt. Der Botschafter blieb zunächst aber noch zu Konsultationen in Riga.
Großbritannien: Ukraine wehrt zahlreiche russische Angriffe ab
08.21 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach britischen Angaben in dieser Woche zahlreiche russische Angriffe entlang der Kontaktlinie in der Donbass-Region im Osten des Landes zurückgeschlagen. Trotz einiger russischer Geländegewinne sei der ukrainische Widerstand an allen Fronten stark gewesen und habe den Streitkräften Russlands erhebliche Verluste zugefügt, twitterte das britische Verteidigungsministerium aus einem regelmäßigen Lagebericht des Militärgeheimdienstes.
“Die schlechte Moral der russischen Truppen und die begrenzte Zeit für die Wiederherstellung, Neuausrüstung und Reorganisation der Kräfte nach früheren Offensiven behindern wahrscheinlich die russische Kampfeffizienz”, heißt es in dem Lagebericht weiter.
Mariupol: Russland nimmt Angriffe auf Stahlwerk Asowstal wieder auf
07.49 Uhr: Russische Truppen haben die Angriffe auf das Stahlwerk Azovstal in der Hafenstadt Mariupol nach ukrainischen Angaben wieder aufgenommen. “Der Feind versucht, den letzten Widerstand der Verteidiger von Mariupol zu ersticken”, sagte Präsidentenberater Olexij Arestowytsch am Samstag in einer Videobotschaft.
Eingesetzt würden Artillerie und Luftwaffe. Die ukrainischen Soldaten würden jedoch ihre Positionen halten und “sogar Gegenangriffe starten”. Die Angaben sind nicht überprüfbar.
Acht Tote bei russischen Angriffen in Region Luhansk
07.25 Uhr: Bei russischen Angriffen in der ostukrainischen Region Luhansk sind nach Angaben der Behörden am Samstag acht Menschen getötet worden. Dies teilt der Regionalgouverneur Serhij Gajdaj in sozialen Medien mit.
Selenskyj empfängt US-Minister in Kiew
05.23 Uhr: Während die erbitterten Kämpfe in vielen Landesteilen weitergehen, bereitet sich die Ukraine auf den ersten Besuch von US-Regierungsvertretern seit Beginn des russischen Angriffs vor zwei Monaten vor. Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin wurden am Sonntag in der ukrainischen Hauptstadt erwartet, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj mitteilte. Im Süden und Osten des Landes meldeten die Behörden durch russischen Beschuss getötete Zivilisten. In der seit Wochen heftig umkämpften Hafenstadt Mariupol schlug ein weiterer Evakuierungsvesuch fehl.
Die Gespräche mit Blinken und Austin würden sich um die US-Waffenlieferungen für die ukrainischen Streitkräfte drehen, kündigte Selenskyj während einer in einer U-Bahn-Station im Zentrum Kiews abgehaltenen Pressekonferenz an. US-Präsident Joe Biden hatte am Donnerstag ein zweites Paket Waffenlieferungen im Umfang von 800 Millionen Dollar (rund 740 Millionen Euro) an die Ukraine zugesagt.
Kiew wirft Moskau Deportationen von Einwohnern vor
03.47 Uhr: Die Ukraine wirft russischen Behörden vor, Menschen aus besetzten Gebieten tief nach Russland zu transportieren. So seien 308 Ukrainer aus der lange belagerten Hafenstadt Mariupol mit dem Zug in die 8.000 Kilometer entfernte Stadt Nachodka im russischen Fernen Osten gebracht worden, schrieb die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, am Samstag im Online-Dienst Telegram. Von ihnen werde erwartet, sich russische Ausweispapiere zu besorgen und Arbeit zu suchen.
Die Ukraine hatte bereits vielfach kritisiert, dass russische Truppen bei einigen Fluchtkorridoren aus umkämpften Städten nur die Ausreise nach Russland erlaubten. Russland bestreitet, dass Menschen gegen ihren Willen ins Land gebracht würden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte speziell die vom russischen Militär eingerichteten Filtrationslager, in denen nach offizieller Darstellung eventuelle Kämpfer von Zivilisten getrennt werden sollen. “Der ehrliche Name dafür ist ein anderer – das sind Konzentrationslager. So wie sie die Nazis seinerzeit gebaut haben”, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Er kritisierte, dass Ukrainer aus diesen Lagern auch nach Russland gebracht würden. “Unter anderem deportieren sie Kinder – in der Hoffnung, dass sie vergessen, wo sie herkommen, wo ihr Zuhause ist.”
UN-Chef Guterres reist nach Ankara vor Besuchen in Moskau und Kiew
03.20 Uhr: UN-Generalsekretär Antonio Guterres wird am Montag zu einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach Ankara reisen. Dies teilte Guterres stellvertretende Sprecherin Eri Kaneko am Samstag auf einer Pressekonferenz mit. Der Chef der UN-Hilfsorganisation, Martin Griffiths, hatte am 18. April gesagt, die Türkei sei ein wertvoller Partner für Gespräche zu humanitären Maßnahmen zwischen der Ukraine und Russland. Am Dienstag wird Guterres zu Gesprächen nach Moskau und am Donnerstag in die Ukraine reisen
Ukraine: Zwei weitere russische Raketen bei Odessa abgeschossen
1.20 Uhr: Wenige Stunden nach dem russischen Raketenangriff auf Odessa hat das ukrainische Militär nach eigenen Angaben zwei weitere Marschflugkörper abgeschossen, die auf den Hafen der Stadt zielten. Die Raketen seien am Samstagabend von einem Schiff im Schwarzen Meer abgefeuert worden, schrieb die Südgruppe der ukrainischen Streitkräfte bei Facebook. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Zuvor hatte Russland Odessa am Samstag nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit sieben Raketen angegriffen, von denen zwei abgeschossen worden seien. Selenskyj zufolge wurde unter anderem ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen, acht Menschen starben, darunter ein dreimonatiges Kind. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es sei ein Logistikterminal auf einem Militärflugplatz getroffen worden, in dem eine “große Lieferung” Waffen aus den USA und Europa gelagert habe.
Polen lieferte Waffen im Wert von 1,5 Milliarden Euro an Ukraine
1.04 Uhr: Polen hat der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffs Waffen im Wert von umgerechnet 1,5 Milliarden Euro geliefert. Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki nannte am Samstag nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Denys Schmyhal in Krakau die Summe von sieben Milliarden Zloty. “Diese Ausrüstung rettet die ukrainische, polnische und europäische Souveränität”, erklärte er.
Nach polnischen Angaben hat Warschau unter anderem Panzerabwehrraketen, Luftabwehrraketen, Mörser, Munition und Drohnen in die Ukraine geschickt. 40 Panzer sowie etwa 60 gepanzerte Transporter sollen laut polnischen Medien ebenfalls ins Nachbarland geliefert worden sein. Die Regierung hat dies bislang nicht offiziell bestätigt.
Ukraine spricht von Zwangsrekrutierung in besetzten Gebieten
00.45 Uhr: Die Ukraine wirft russischen Truppen eine Zwangsrekrutierung von Einwohnern in besetzten Gebieten vor. Neben jungen Menschen seien davon in den Regionen Cherson, Saporischja und Charkiw speziell auch Mediziner betroffen, schrieb die ukrainische Militäraufklärung am Samstag bei Facebook. So sei medizinisches Personal aus der Stadt Wowtschansk im Gebiet Charkiw unter Androhung von Hinrichtungen gezwungen worden, russische Soldaten an der Front zu behandeln. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Im Gebiet Saporischja suchten russisches Militär und Geheimdienstler nach Personen im Wehrpflichtigen-Alter, schrieb die Militäraufklärung weiter. Es heiße, dass sie russische Einheiten verstärken sollen.
Ukraine warnt vor Einbruch des russischen Erdgastransits
23.34 Uhr: Der ukrainische Staatskonzern Naftogaz hat vor einem Einbruch des russischen Gastransits über die Ukraine gewarnt. “Wir schätzen, dass ein Drittel der von Russland in die EU über die Ukraine exportierten Gasmenge verloren gehen kann, wenn die Besatzungskräfte nicht damit aufhören, die Funktion unserer Stationen zu stören”, schrieb Naftogaz-Chef Jurij Witrenko am Samstag bei Twitter. Naftogaz betreibt das ukrainische Gastransportsystem. Nach Angaben des Unternehmens wurden am Freitag mehr als 58 Millionen Kubikmeter Erdgas aus Russland nach Westen transportiert.
Trotz des russischen Angriffs vor zwei Monaten hat die Ukraine weder den Erdgas-, noch den Erdöltransit nach Westen eingestellt. Seit Kriegsbeginn wurden über das Territorium der Ukraine mehr als fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Westen gepumpt.
OSZE: Mitarbeiter werden in der Ost-Ukraine festgehalten
21.41 Uhr: Nach Angaben der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) werden einige ihrer Mitarbeiter in der Ost-Ukraine festgehalten. Man sei “extrem besorgt” über diesen Vorgang in Donezk und Luhansk, heißt es auf Anfrage. Die OSZE nutze alle verfügbaren Kanäle, um die Freilassung ihrer Mitarbeiter zu erwirken. Einzelheiten werden nicht genannt.
Selenskyj kündigt Besuch hochrangiger US-Delegation an
20.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat inmitten des russischen Angriffskrieges überraschend einen Besuch einer hochrangigen US-Delegation für diesen Sonntag in Kiew angekündigt. “Ich denke nicht, dass es ein großes Geheimnis ist. Morgen werde ich ein Treffen mit dem US-Verteidigungsminister (Lloyd Austin) und mit Außenminister (Antony) Blinken haben”, sagte Selenskyj. Er hoffe, dass auch US-Präsident Joe Biden – “sobald es die Sicherheitssituation zulasse” – nach Kiew komme. Eine Bestätigung aus den USA gab es zunächst nicht.
Mit Austin und Blinken werde er über die “Liste der notwendigen Waffen und über die Geschwindigkeit ihrer Lieferung” reden. In der vergangenen Woche hätten sich die Nachrichten zu Waffenlieferungen verbessert, meinte Selenskyj. Er erwarte auch, dass die USA mit Deutschland über die Bereitstellung von Waffen für sein Land sprechen.
Pressekonferenz in der U-Bahn: Kiew droht mit Verhandlungsabbruch
19.32 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut einen möglichen Abbruch jeglicher Gespräche mit Russland für ein Ende des Krieges ins Spiel gebracht. “Wenn unsere Leute in Mariupol vernichtet werden, wenn ein Pseudoreferendum über die Unabhängigkeit in Cherson stattfindet, dann tritt die Ukraine aus allen Verhandlungsprozessen heraus”, sagte er bei einer Pressekonferenz in einer Kiewer U-Bahnstation.
Er sei weiter bereit, direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu verhandeln, sagte Selenskyj. Er fürchte keine Attentate bei einem Treffen in einem Drittstaat. “Zu Attentaten: Ich fürchte sie nicht sehr, meine Leibwache fürchtet sie sehr, genauso wie meine Familie.”
Wolodymyr Selenskyj: Bei einer Pressekonferenz in einer U-Bahn-Station nannte der Präsident Bedingungen für eine Fortsetzung der Friedensverhandlungen. (Quelle: Youtube/Sky News)
Türkei sperrt Luftraum für alle russischen Flugzeuge auf Weg nach Syrien
19.29 Uhr: Die Türkei hat ihren Luftraum für russische Zivil- und Militärflugzeuge auf dem Weg nach Syrien gesperrt. “Wir haben den Luftraum für russische Militärflugzeuge – und auch für zivile Flugzeuge –, die nach Syrien fliegen, geschlossen”, sagte Außenminister Mevlut Cavusoglu am Samstag nach Angaben türkischer Medien. Die russische Seite sei darüber bereits im März informiert worden.
Russland meldet Zerstörung ausländischer Waffen in Odessa
18.50 Uhr: Russland meldet die Zerstörung von Waffen aus den USA und von europäischen Staaten in Odessa. Sie seien in einem Logistik-Terminal gelagert worden und durch Hochpräzisions-Raketen vernichtet worden, schreibt das Verteidigungsministerium im Internet. Es gibt zudem bekannt, dass die russischen Streitkräfte heute bis zu 200 ukrainische Soldaten getötet und mehr als 30 Fahrzeuge zerstört hätten. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
Russland will Hinweisen auf britische Spezialkräfte in der Ukraine nachgehen
17.35 Uhr: Russlands oberste Ermittlungsbehörde geht nach eigenen Angaben Hinweisen auf Aktivitäten britischer Spezialkräfte in der Ukraine nach. Das staatliche Untersuchungskomitee verweist auf einen Bericht der Nachrichtenagentur RIA.
Diese meldet unter Berufung auf russische Sicherheitskreise, das Nato-Mitglied Großbritannien habe rund 20 Mitglieder des Special Air Service (SAS) in die Region Lwiw im Westen der Ukraine entsandt. Sie sollten ukrainische Kräfte bei Sabotageakten unterstützen. Russland hat westliche Staaten aufgefordert, sich in den von Russland als “Spezialoperation” bezeichneten Angriffskrieg nicht einzumischen.
Evakuierung aus Mariupol offenbar gescheitert
16.45 Uhr: Ein erneuter Versuch zur Evakuierung von Zivilisten aus Mariupol ist nach Angaben der Stadtverwaltung gescheitert. Ein Sprecher des Bürgermeisterbüros teilt mit, das russische Militär habe eine Gruppe von 200 zur Flucht entschlossenen Einwohnern aufgelöst und vor möglichem Beschuss gewarnt.
Ukraine: Fünf Tote bei Raketenangriff auf Odessa
16.30 Uhr: Bei dem am Nachmittag gemeldeten Raketenangriff auf Odessa sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens fünf Menschen getötet worden. 18 weitere seien verletzt worden, teilt der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, mit. Unter den Todesopfern ist demnach auch ein dreimonatiger Säugling.
Nach Angaben des ukrainischen Militärs schlugen zwei Raketen ein und trafen eine Militäreinrichtung und zwei Wohngebäude. Zwei weitere Raketen seien von der Luftabwehr abgefangen worden.
Gouverneuer: Zivilisten in Solote sterben durch Artilleriebeschuss
15.15 Uhr: Durch Artilleriebeschuss sind nach ukrainischen Angaben in der Stadt Solote im Osten des Landes zwei Zivilisten getötet worden. Zwei weitere seien verletzt worden, teilt der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, mit.
Ukraine meldet Raketenangriff auf Odessa
15.08 Uhr: Die Hafenstadt Odessa ist nach Angaben örtlicher Behörden Ziel eines Raketenangriffs geworden. Dabei sei Infrastruktur getroffen worden, heißt es in einer knappen Mitteilung.
In den Sozialen Medien kursieren mehrere Aufnahmen, die zeigen, wie Rauch aus einem Gebäude aufsteigt. Dabei soll es sich um ein von diesem Angriff betroffenes Wohngebäude handeln. Verifizieren ließen sich diese Angaben zunächst nicht.
Kreml nimmt neue Interkontinentalrakete Sarmat ab Herbst in Dienst
12.47 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben angekündigt, ihre neue Interkontinentalrakete Sarmat ab Herbst in Dienst zu stellen. Es gehe jetzt darum, die Raketentests zu einem vernünftigen Abschluss zu bringen, die Reichweiten zu regulieren und die Sarmat (Nato-Codename: SS-X-30 Satan 2) dann dem Militär zu übergeben, sagte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Samstag in einem Fernsehinterview. “Wir planen das nicht später als im Herbst”, fügte er hinzu.
Am Mittwoch hatte Russland auf dem nordrussischen Weltraumbahnhof Plessetzk einen Testabschuss mit der Interkontinentalrakete durchgeführt. Präsident Wladimir Putin nutzte vor dem Hintergrund des Kriegs gegen die Ukraine den Raketenstart zu Drohungen gegen den Westen. Die Waffe könne alle Arten der Raketenabwehr überwinden und zwinge “jene zum Nachdenken, die im Feuereifer einer abgebrühten, aggressiven Rhetorik versuchen, unser Land zu bedrohen”, sagte er.
Interkontinentalrakete vom Typ Sarmat beim Abschuss: atomwaffenfähig und mit einer Reichweite von 18.000 Kilometern. (Quelle: Russian Defence Ministry/Reuters)
Die Sarmat hat eine Reichweite von 18.000 Kilometern und ist mit atomaren Sprengköpfen bestückbar. Damit kann Russland sowohl über den Nord- als auch über den Südpol angreifen und Ziele weltweit erreichen. Die ersten Einheiten sollen im sibirischen Großbezirk Krasnojarsk stationiert werden.
Russland greift Stahlwerk in Mariupol erneut an
12.26 Uhr: Nach ukrainischen Angaben haben die russischen Streitkräfte ihre Angriffe gegen das Gelände des Asow-Stahlwerks in Mariupol wieder aufgenommen. Sie griffen das Werksgelände aus der Luft an und versuchten, die von ukrainischen Kräften kontrollierten Anlagen zu stürmen, sagt Olexij Arestowytsch, einer der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, im Fernsehen. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Donnerstag erklärt, eine Erstürmung des Stahlwerk solle vorerst aufgegeben und stattdessen eine Blockade eingerichtet werden.
Ukraine-Treffen in Ramstein: Mehr als 20 Länder nehmen teil
11.34 Uhr: Mehr als 20 Länder haben nach US-Angaben bislang ihre Teilnahme an der Ukraine-Konferenz zugesagt, die am kommenden Dienstag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein geplant ist. Rund 40 Staaten seien eingeladen worden, teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, im Pentagon mit. Welche Länder genau schon zugesagt haben, erwähnte er nicht. Auch Nicht-Nato-Staaten seien darunter. Das Treffen finde nicht unter dem Dach des Bündnisses statt.
Zu der Konferenz auf dem Stützpunkt in Rheinland-Pfalz hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin eingeladen. Ein Ziel der Beratungen seien die dauerhafte Sicherheit und Souveränität der Ukraine, hatte Kirby zuvor gesagt. Es solle daher um den Verteidigungsbedarf der Ukraine auch über den aktuellen russischen Angriffskrieg hinaus gehen.
Russland meldet Flugzeugabschuss und Vernichtung von Munitionsdepots
10.47 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben eigenen Angaben nach mehr als 20 Munitionsdepots der Ukraine zerstört. Luftgestützte Raketen und die taktische Luftwaffe hätten jeweils drei Depots vernichtet, die Raketenstreitkräfte weitere 16 Munitionslager, teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag mit. Unabhängig lassen sich die Berichte nicht überprüfen.
“Die russischen Luftabwehrsysteme haben im Bereich Nowa Dmytriwka im Gebiet Charkiw ein ukrainisches Flugzeug vom Typ Su-25 abgeschossen. Darüber hinaus wurden im Laufe der Nacht 15 ukrainische Drohnen vernichtet, darunter eine Bayraktar TB-2 über der Ortschaft Nowa Sorja im Gebiet Mykolajiw”, erklärte Konaschenkow zudem.
Insgesamt seien durch die Luftwaffe 66 ukrainische Militärobjekte getroffen worden, durch Raketenstreitkräfte und Artillerie sogar 1.098 Objekte. Zumeist handle es sich um Truppenansammlungen, Militärkonvois und Kommandopunkte der ukrainischen Armee, sagte Konaschenkow.
Medwedew: Europa “überlebt keine Woche” ohne russisches Gas
10.30 Uhr: Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat auf eine Leitlinie der EU-Kommission reagiert, wonach es scheine, dass EU-Unternehmen russisches Gas ohne Sanktionsverstoß bezahlen könnten. Man schätze die “Konsequenz und Prinzipientreue der europäischen Partner”, schrieb Medwedew in der Nacht zum Samstag auf Telegram und fügte einen lachenden Smiley und ein Clown-Emoji hinzu. Vor allem, wenn man bedenke, dass nach aktuellen Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) Europa höchstens sechs Monate ohne russisches Gas auskomme. “Aber ernsthaft, sie werden keine Woche überleben.”
Am Freitag hieß es aus Brüssel, EU-Unternehmen dürften nach Einschätzung Brüssels weiter für russisches Gas bezahlen können, ohne europäische Sanktionen gegen Moskau zu verletzen. Ein Sprecher der Behörde sagte mit Blick auf das russische Dekret, das Rubelzahlungen für Gaslieferungen an den Westen vorsieht: “Wir haben das neue Dekret sorgfältig analysiert und stehen in Kontakt mit den Behörden der Mitgliedstaaten und den betroffenen Energieunternehmen.” Bereits am Donnerstag habe man den EU-Staaten mit Blick auf Gasimporte einen Leitfaden geschickt. Darin heißt es, dass es nach dem russischen Dekret weiter möglich erscheine, für russisches Gas zu zahlen, ohne gegen EU-Recht zu verstoßen.
Satellitenaufnahmen zeigen offenbar weiteres Massengrab bei Mariupol
10.20 Uhr: Unweit der von russischen Truppen belagerten südostukrainischen Hafenstadt Mariupol deuten Satellitenbilder auf ein mögliches weiteres Massengrab hin. “Dieses Mal im linksufrigen Stadtbezirk beim Friedhof von Wynohradne”, teilte der Stadtratsabgeordnete Petro Andrjuschtschenko am Freitag im Nachrichtendienst Telegram mit. Die Besatzungskräfte würden so versuchen, Kriegsverbrechen zu verschleiern. Die vom US-Satellitenfotodienst Maxar verbreiteten Aufnahmen aus dem Zeitraum vom 22. März bis 15. April sollen einen Friedhof bei Wynohradne vor, während und nach einer Erweiterung der Gräber zeigen.
Satellitenaufnahmen von einem Friedhof bei Wynohradne, nahe Mariupol: Die Aufnahmen aus dem Zeitraum vom 22. März bis 15. April sollen den Friedhof vor, während und nach einer Erweiterung der Gräber zeigen. (Quelle: Maxar Technologies/Handout/Reuters)
Wynohradne befindet sich am Ostrand der Hafenstadt am Asowschen Meer. Am Vortag hatten ukrainische Behördenvertreter, gestützt auf Satellitenbilder, bereits ein mögliches Massengrab in Manhusch circa 20 Kilometer westlich des Stadtrands vermutet. Der Bürgermeister der Stadt schätzte die Anzahl der Toten darin auf bis zu 9.000. Mehr dazu lesen Sie hier. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Bereits kurz nach der kompletten Einschließung von Mariupol durch russische Truppen Anfang März tauchten mehrere Fotos mit Toten in Massengräbern mutmaßlich aus Mariupol auf. Vertreter der ukrainischen Stadtverwaltung gehen infolge der schweren Kämpfe und Bombardierungen von mindestens 20.000 getöteten Einwohnern aus. Die Großstadt hatte vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges vor knapp zwei Monaten rund 440.000 Einwohner. Jetzt sollen sich noch mehr als 100.000 in der zu großen Teilen zerstörten Stadt aufhalten. Russland hat Mariupol trotz ukrainischen Widerstands um das Stahlwerk Azow für komplett erobert erklärt.
Ukrainischer Protest gegen KZ-Gedenkfeier
9.09 Uhr: Nach scharfem Protest des ukrainischen Generalkonsulats in Hamburg hat die KZ-Gedenkstätte Neuengamme das Programm einer Veranstaltung zum 77. Jahrestag des Kriegsendes geändert. Generalkonsulin Iryna Tybinka hatte der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen vorgeworfen, weder Taktgefühl noch Einfühlungsvermögen im Zusammenhang mit dem von Russland geführten Krieg zu haben.
Sie kritisierte insbesondere, dass das Programm für den 3. Mai auch einen Beitrag mit “Stimmen aus der ukrainischen/russischen Zivilgesellschaft” vorgesehen hatte.
Die Generalkonsulin hinterfragte den Begriff Zivilgesellschaft mit Blick auf Russland: “Handelt es sich hier um die Gesellschaft, welche in der letzten unabhängigen Befragung zu 81 Prozent Freude, Stolz und Zufriedenheit über Putins Politik gegenüber der Ukraine empfand? Und deren Vertreter ukrainische Kinder und Frauen mit besonderem Vergnügen vergewaltigen, foltern und töten?” Die Gedenkstätten-Stiftung präzisierte nun, dass Stimmen aus der Ukraine, aber auch den Krieg ablehnende Stimmen aus Russland und Belarus verlesen werden sollen.
Fluchtkorridor für Mariupol bestätigt
8.32 Uhr: Die ukrainischen Behörden haben das Zustandekommen eines Fluchtkorridors für die vom Krieg zerstörte Hafenstadt Mariupol bestätigt. “Die Evakuierung aus dem okkupierten Mariupol beginnt um 11.00 Uhr vom Einkaufszentrum ‘Port-City’ aus”, teilte der ukrainische Stadtrat von Mariupol am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Busse in die von der Ukraine kontrollierte Großstadt Saporischschja seien für Frauen, Kinder und Alte gedacht, teilte die Behörde weiter mit.
In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Versuche, Zivilisten aus der Stadt zu evakuieren. Allerdings scheiterten diese Bemühungen mehrfach. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, für das Scheitern verantwortlich zu sein. Russland hat eigenen Angaben nach inzwischen die “volle Kontrolle” über die Hafenstadt im Südosten der Ukraine. Im weitläufigen Komplex des Stahlwerks Azowstal halten sich aber nach wie vor ukrainische Soldaten und Kämpfer des nationalistischen Regiments Azow auf. Daneben sollen sich auch Zivilisten in der Fabrik versteckt halten.
Ukraine spricht von russischen Angriffen auf ganzer Front bei Donezk
7.00 Uhr: Die russischen Truppen haben ihre Angriffsbemühungen nach ukrainischen Angaben im Donbass-Gebiet verstärkt. “In Richtung Donezk führt der Feind Angriffshandlungen entlang der gesamten Frontlinie durch”, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Samstagmorgen mit.
Die stärksten russischen Angriffe zielen demnach auf die Großstadt Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk. Daneben berichtet der Generalstab von anhaltenden Sturmversuchen in Rubischne, Popasna und Marjinka. Die Angriffe seien abgewehrt worden.