Tag 568: Russland meldet Drohnenangriffe auf Brjansk. Die Ukraine berichtet von russischen Sturmangriffen. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Ukrainischer Geheimdienstchef: Nordkorea liefert Moskau bereits Waffen
3.55 Uhr: Noch am Mittwoch hatte Kreml-Machthaber Wladimir Putin beim Treffen mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un über eine “mögliche militärische Zusammenarbeit” gesprochen. Jetzt sagt der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, der ukrainischen New Voice: Seit eineinhalb Monaten liefert Nordkorea bereits Waffen und Munition. Es solle sich um 122mm- und 152mm-Projektile handeln. Außerdem habe Pjöngjang Munition für die “Grad”-Raketenwerfer geliefert. Beweise legte Budanow aber nicht vor. Kim Jong Un hatte bei seinem Treffen mit Putin in Wostotschny Russland seine Unterstützung im Krieg gegen die Ukraine zugesagt.Nach Einschätzungen aus Washington könnten die in Wostotschny geführten Gespräche zu Waffenlieferungen Nordkoreas an Russland führen. Russland habe es auf Nordkoreas Artilleriegeschosse abgesehen, sagte An Chan-il, Direktor des Internationalen Instituts für Nordkorea-Studien. Sollten nordkoreanische Mehrfachraketenwerfer und andere Artilleriegeschosse in großen Mengen an Russland geliefert werden, könnte dies nach seiner Einschätzung “einen erheblichen Einfluss auf den Krieg in der Ukraine haben”.Nach Einschätzung des amerikanischen “Institute for the Study of War” könnten die internationalen Sanktionen gegen Nordkorea eine Hürde darstellen. Offenbar sieht das auch Putin so. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Novosti sagte Putin: “Es gibt bestimmte Einschränkungen. Russland hält sich an alle diese Einschränkungen. Aber es gibt natürlich Dinge, über die wir reden, diskutieren, nachdenken können. Und auch hier gibt es Perspektiven. Russland ist ein autarkes Land. Aber im Rahmen der aktuellen Regeln haben wir Möglichkeiten, die wir auch beachten und diskutieren”.
Widersprüchliche Angaben über Schäden an russischen Kriegsschiffen
2.20 Uhr: Beim Angriff auf den Hafen von Sewastopol gibt es widersprüchliche Angaben über das Ausmaß der Zerstörung am Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Andrij Jussow vom ukrainischen Militärgeheimdienst bezeichnet die Schäden an einem großen russischen Landungsschiff und einem U-Boot in einem Fernsehkommentar als “beträchtlich”. “Wir können jetzt sagen, dass (die Schiffe) höchstwahrscheinlich nicht mehr zu reparieren sind”. Das russische Verteidigungsministerium bestätigt zwar Schäden an zwei in Reparatur befindlichen Militärschiffen. Die beiden Schiffe würden aber vollständig repariert und wieder in Dienst gestellt.
Russland meldet Drohnenangriff auf Brjansk
1.20 Uhr: Nach russischen Angaben sind am Donnerstag gegen Mitternacht (Ortszeit) zwei Drohnen von Luftverteidigungssystemen über der Region Brjansk zerstört worden. Dies teilte das russische Verteidigungsministerium Journalisten mit. “Die im Einsatz befindlichen Luftverteidigungssysteme zerstörten die unbemannten Luftfahrzeuge über dem Gebiet der Region Brjansk”, teilte die Abteilung mit. Später meldete das Verteidigungsministerium zwei weitere Angriffe, die gegen 0.30 Uhr Moskauer Zeit und 0.45 Uhr Moskauer Zeit gestoppt wurden. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Tass habe es keine Schäden oder Verletzten gegeben.
Ukraine: “Die Russen haben dort Sturmangriffe gestartet”
20.55 Uhr: Das ukrainische Militär hat über verstärkte russische Angriffe an der Front im östlichen Gebiet Donezk berichtet. “Wenn wir über den Osten sprechen, dann hat sich die Situation in Marjinka und Awdijiwka verschärft”, sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Mittwoch im ukrainischen Staatsfernsehen.”Die Russen haben dort den Beschuss erhöht. Darüber hinaus haben sie dort Sturmangriffe gestartet”, so Maljar. Zugleich betonte sie, die russische Armee versuche bereits seit rund einem Jahr vergeblich, die beiden Orte einzunehmen.Die Ukraine, die sich seit mehr als anderthalb Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, hat im Juni eine Gegenoffensive zur Befreiung besetzter Gebiete begonnen. Insbesondere im Süden des Landes verzeichnete sie dabei auch schon mehrfach kleinere Erfolge und kommt laut eigenen Angaben täglich im Schnitt 50 bis 200 Meter voran. Zuletzt befreite sie etwa das ukrainische Dorf Robotyne von russischer Besatzung.
Rumänien wirft Russland Luftraum-Verletzung vor
18.30 Uhr: Nach einem weiteren Fund von Drohnen-Teilen im rumänischen Donaudelta hat das Außenministerium in Bukarest Russland die Verletzung des Luftraums des Nato-Landes vorgeworfen und den russischen Botschafter einbestellt. Das berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax am Mittwoch unter Berufung auf das Ministerium.Die neu gefundenen Trümmer gehörten zu einer “Drohne, die jenen ähnelt, die die russische Armee benutzt”, erklärten Außen- und Verteidigungsministerium übereinstimmend. Man habe die Verbündeten der Nato informiert und berate mit diesen über die Entwicklungen an der rumänisch-ukrainischen Grenze, hieß es vom Außenministerium weiter.