Tag 570: Ukrainische Behörden ordnen die Evakuierung von Siedlungen in Cherson an. Selenskyj will zu den Vereinten Nationen reisen. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Ukraine: Russland verlegt Kriegsschiffe von der Krim
4.45 Uhr: Nachdem die jüngsten ukrainischen Angriffe auf die russische Schwarzmeerflotte auf der Halbinsel Krim versucht Moskau offenbar, Kriegsschiffe aufs offene Meer zu bringen. Nach Angaben der Leiterin des gemeinsamen Koordinierungspressezentrums der südlichen Verteidigungskräfte der Ukraine, Natalja Gumenjuk, sei die russische Flotte “unruhig in den Buchten” geworden. “Wir sehen, dass sie ihre Schiffe in großen Formationen auf See einsetzen”, sagte Gumenyuk in einem YouTube-Beitrag vom 15. September.Sie sagte, dass die Russen durch den Einsatz verteilter Schiffsverbände versuchen, den Manövrierraum zu vergrößern und es den Seestreitkräften so ermöglichen, ihre Präsenz im Schwarzen Meer zu vergrößern. “Sie [verlassen den Hafen in Richtung des offenen] Schwarzen Meeres, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben, weil sie wissen, dass es in der engen Bucht unmöglich ist zu manövrieren und eine Niederlage wahrscheinlicher ist”, erklärt Gumenjuk.
Selenskyj bestätigt Rückeroberung von Andrijiwka
0.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Rückeroberung der Ortschaft Andrijiwka nahe Bachmut im Gebiet Donezk bestätigt. “Für die Ukraine ist es ein bedeutendes und dringend benötigtes Resultat”, charakterisierte er die Befreiung Andrijiwkas am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. Auch in den anliegenden Ortschaften Klischtschijiwka und Kurdjumowka seien die eigenen Truppen aktiv, sagte er.Die Befreiung von Andrijiwka hatte der Generalstab bereits am Morgen gemeldet, nachdem sich ähnliche Meldungen am Vortag noch als verfrüht heraus stellten. Am Freitag gab es ähnliche Verwirrung um den Ort Klischtschijiwka, den die dort kämpfenden ukrainischen Truppen erst als befreit meldeten, um die Erfolgsmeldung dann zurückzunehmen und von noch anhaltenden Kämpfen um das Dorf zu berichten.
Rumänien droht mit Abschuss russischer Drohnen
22.20 Uhr: Rumänien will bei Gefahr russische Drohnen abschießen und “alle militärische Macht” benutzen, um sein Staatsgebiet zu verteidigen. Das sagte nach Angaben des rumänischen Senders Digi24 der stellvertretende Stabschef, Gheorghiță Vlad. In den vergangenen Tagen waren drei Mal russische Drohnen auf rumänisches Gebiet gestürzt. Man habe außerdem 600 Soldaten und Radarausrüstung an die Grenze zur Ukrainer geschickt.”Wir haben unsere Verteidigung aktiviert und wir haben Gespräche mit unseren Nato-Partnern, um eine Lösung gegen die russische Aggression zu finden”, sagte Vlad nach Angaben von Digi24 in einem Interview. In der Umgebung der Dörfer Victoria, Nufaru und Plauru im Donaudelta waren Trümmerteile von mutmaßlich russischen Drohnen gefunden worden. Sie liegen nahe an ukrainischen Häfen, die immer wieder Ziel russischer Angriffe sind. Die Regierung hatte den russischen Botschafter einbestellt.
Baerbock und Blinken üben Schulterschluss gegen Russland
20.07 Uhr: Kurz vor der UN-Woche in New York haben die USA und Deutschland den Schulterschluss gegen Russland geübt und die Stärke des transatlantischen Bündnisses beschworen. Kremlchef Wladimir Putin laufe “ins Leere”, wenn er denke, die Welt würde sich an den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gewöhnen, sagte Außenministerin Annalena Baerbock nach einem Treffen mit ihrem amerikanischen Amtskollegen Antony Blinken am Freitag in Washington.Sie und Blinken hätten immer wieder deutlich gemacht, dass ein Krieg nicht nur abstrakte Zahlen und die Einhaltung von territorialer Integrität und Souveränität bedeute, sondern dass “hinter jeder einzelnen Zahl ein Opfer, ein Mensch, ein Gesicht steht”, sagte die Grünen-Politikerin. “Putins Brechstange aus Hass beugt eben nicht den ukrainischen Überlebenswillen, sondern er stärkt damit den Kampf für Freiheit.”
Weißes Haus bestätigt Selenskyj-Besuch nächste Woche
19.51 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will nach seiner geplanten Rede bei der UN-Generalversammlung in New York auch die US-Hauptstadt Washington besuchen. Für nächsten Donnerstag sei ein Treffen mit Präsident Joe Biden und Mitgliedern des Kongresses geplant, um die anhaltende Unterstützung der USA für die Ukraine zu bekräftigen, bestätigte das Weiße Haus am Freitag.