Tag 63 seit Kriegsbeginn: Die Ukraine ist auf einen Angriff aus Transnistrien vorbereitet. Russland greift vermehrt Bahnlinien und Brücken an. Alle Informationen im Newsblog.
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Bericht: Bundesregierung plant Waffen-Ringtausch mit Tschechien
18.42 Uhr: Die Bundesregierung plant einem Bericht zufolge einen weiteren Ringtausch, um die Ukraine mit Waffen zu beliefern. Nach Slowenien sei nun auch Tschechien ein entsprechender Vorschlag unterbreitet worden, berichtet die “Welt” am Mittwoch. Es sei eine “Liste mit möglichem für einen Ringtausch infrage kommendem Waffenmaterial” an Tschechien übergeben worden, zitierte das Medium aus einem vertraulichen Papier aus dem Verteidigungsministerium.
Söder: Deutschland darf sich nicht in Krieg “hineinzerren” lassen
18.39 Uhr: CSU-Chef Markus Söder befürwortet Waffenlieferungen an die Ukraine, warnt aber davor, dass Deutschland sich in den von Russland begonnenen Angriffskrieg hineinziehen lässt. “Ich bin da weniger euphorisch als Grüne und FDP. Natürlich helfen wir. Aber wir müssen aufpassen, dass Deutschland am Ende nicht plötzlich selbst im Krieg ist. Andererseits müssen wir als freier Westen die Aggression stoppen”, sagte der bayerische Ministerpräsident in einem Interview mit den “Nürnberger Nachrichten” (Donnerstag). “Ich mache mir große Sorgen, wie der Konflikt weitergeht.” Deutschland dürfe sich nicht in den Krieg “hineinzerren lassen”.
Russische Kräfte lösen proukrainische Demonstration auf
17.49 Uhr: Russische Kräfte im eroberten Cherson haben nach Angaben des ukrainischen Generalstaatsanwalts eine proukrainische Kundgebung mit Tränengas und Blendgranaten aufgelöst. Eine Stellungnahme Russlands lag zunächst nicht vor.
Nach Angaben lokaler Behörden haben russische Truppen am Dienstag einen neuen Bürgermeister ernannt. Die Regierung in Kiew geht davon aus, dass Russland mit einem angeblichen Referendum eine neue Separatisten-Region im Süden schaffen will. Vorbild sind die selbsternannten, prorussischen Volksrepubliken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine.
Putin droht bei Einmischung mit “blitzschneller” Antwort
17.22 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Unterstützern der Ukraine mit schnellen Gegenschlägen gedroht. Wer sich von außen einmischen wolle und eine für Russland unannehmbare strategische Bedrohung schaffe, müsse wissen, dass die Antwort “blitzschnell, rasch” sein werde. Das sagte Putin am Mittwoch in St. Petersburg.
Wladimir Putin: Der russische Präsident drohte dem Ausland. (Quelle: Sputnik/Alexei Danichev/Kremlin/Reuters)
“Wir haben dafür alle Instrumente”, sagte der Kremlchef bei einer Versammlung von Spitzenfunktionären. “Und wir werden nicht prahlen. Wir werden sie anwenden, wenn es nötig ist. Und ich will, dass alle das wissen.” Die notwendigen Entscheidungen seien bereits gefällt.
Zugleich erklärte Putin den westlichen Versuch für gescheitert, die russische Wirtschaft mit Sanktionen abzuwürgen. Die “militärische Spezialoperation” in der Ukraine und im Donbass, wie er den Krieg nannte, werde alle ihre vorgegebenen Ziele erreichen, betonte er. Der Kremlchef hatte auch die Atomwaffen des Landes als Warnung an die Nato in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen lassen.
Russland weist Diplomaten aus Japan und Norwegen aus
17.16 Uhr: Als Reaktion auf die Ausweisung russischer Diplomaten wegen des Angriffs auf die Ukraine hat Russland seinerseits Vertreter aus Japan und Norwegen des Landes verwiesen. Acht japanische Diplomaten müssten Moskau bis zum 10. Mai verlassen, teilte das russische Außenministerium am Mittwoch mit. Japan habe sich auf die Seite der Ukraine gestellt, unterstütze sie politisch, wirtschaftlich und militärisch und habe acht russische Diplomaten ausgewiesen, hieß es zur Begründung.
Im Fall von Norwegen wurden drei Diplomaten ausgewiesen. Zuvor hatte die Regierung in Oslo drei Russen zu unerwünschten Personen erklärt.
Ukraine meldet Angriff auf russische Truppen auf der Schlangeninsel
17.10 Uhr: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben russische Stellungen auf der zu einem Symbol des ukrainischen Widerstands gewordenen Schlangeninsel bombardiert. Auf der Insel im Schwarzen Meer sei ein russischer Kontrollposten getroffen und ein Luftabwehrsystem zerstört worden, meldete die Armee am Dienstagabend auf ihrer Facebook-Seite. Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung des Angriffs.
Die Schlangeninsel wurde berühmt, nachdem die Besatzung des inzwischen gesunkenen russischen Kriegsschiffes “Moskwa” die auf der Insel stationierten ukrainischen Grenzschützer zu Beginn des Krieges aufforderte, sich zu ergeben: “F…k dich, russisches Kriegsschiff!”, antwortete ein Grenzschützer in rüder Sprache über Funk. Kurze Zeit später wurden die Insel beschossen und die ukrainischen Soldaten gefangen genommen. Später kamen sie im Zuge eines Gefangenenaustausches frei.
Der Spruch des Grenzschützers wurde zur Legende und findet sich inzwischen auf T-Shirts, Demo-Plakaten und sogar auf einer ukrainischen Sonderbriefmarke.
Slowakei verspricht weitere Waffenlieferungen
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17.05 Uhr: Die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova hat weitere Waffenlieferungen an das Nachbarland Ukraine angekündigt. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier am Mittwoch erklärte sie, derzeit liefen Verhandlungen über einen Ankauf der Radpanzer-Haubitze Zuzana aus slowakischer Produktion durch die Ukraine. Die Slowakei sei aber auch für weitere Waffenlieferungen offen.
“Die Position der Slowakischen Republik ist klar”, sagte Caputova. “Von Anfang an haben wir außer humanitärer auch militärische Hilfe geleistet. Was den Umfang betrifft, handelt es sich um die größte Hilfe in der Geschichte der Slowakischen Republik.” Wie allgemein bekannt sei, habe die Slowakei an die Ukraine unter anderem ihr Luftabwehr-Raketensystem S-300 als Geschenk übergeben.
Voraussetzung für weitere Waffenlieferungen sei allerdings, so schränkte Caputova ein, dass die Verteidigung der Slowakei selbst gewährleistet bleibe. Deshalb führe man darüber Gespräche nicht nur mit ukrainischen Vertretern, sondern auch mit den Nato-Verbündeten. Die Präsidentin sprach damit eine große Tauschaktion an, bei der Deutschland eine wesentliche Rolle spielte. Anstelle des zuvor von der Slowakei selbst verwendeten Systems S-300 wird das Land an der Nato-Ostflanke seit Mitte April von zwei Batterien des Patriot-Abwehrsystems aus Deutschland und je einer aus den Niederlanden und den USA geschützt.
Union schließt sich Ampel-Antrag zu Waffenlieferungen an
15.30 Uhr: Die Regierungsfraktionen der Ampelkoalition und die Union als größte Oppositionsfraktion wollen an diesem Donnerstag im Bundestag einen gemeinsamen Antrag zur Unterstützung der Ukraine mit schweren Waffen beschließen. Darauf haben sich beide Seiten verständigt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Berlin aus Unionskreisen. Auch aus der Ampelkoalition von SPD, Grünen und FDP wurde ein entsprechender Kompromiss bestätigt. Hier lesen Sie mehr.
Russland droht weiteren Ländern mit Gaslieferstopps
15.27 Uhr: Russland hat nach dem Gaslieferstopp für Polen und Bulgarien anderen Ländern mit ähnlichen Schritten gedroht, sollten die Zahlungen beim Staatskonzern Gazprom nicht in Rubel eingehen. Ein entsprechendes Dekret von Präsident Wladimir Putin werde umgesetzt, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Putin hatte im März angewiesen, dass “unfreundliche Staaten”, darunter alle EU-Mitglieder, für russisches Gas nur noch in Rubel bezahlen. Zugleich wies Peskow Vorwürfe von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zurück, dass es sich dabei um ein “Erpressungsinstrument” handele.
“Das ist keine Erpressung”, sagte Peskow. Russland verlange lediglich, dass die Kunden Konten bei der Gazprombank eröffnen, um die Zahlungen abzuwickeln. Demnach können Kunden dort wie bisher weiter in Euro oder Dollar einzahlen, die Bank konvertiert den Betrag und überweist die Rubel an Gazprom. Es gebe keinerlei Mehrbelastungen, sagte Peskow, auch nicht durch Wechselkurse.
Zugleich machte der Vertraute Putins deutlich, dass Russland auf dem System bestehe und andernfalls die Lieferungen einstelle. Der Staatshaushalt sei auf etwaige Ausfälle eingestellt. “Natürlich, alles ist eingerechnet, alle Risiken sind prognostiziert, die entsprechenden Maßnahmen ergriffen.”
Ukraine: Russland nutzt Transnistrien zum Vorrücken
15.20 Uhr: Russland nutzt nach Darstellung einer ukrainischen Regierungsvertreterin die abtrünnige moldauische Region Transnistrien als Brücke für ein weiteres militärisches Vorrücken. Dies betreffe sowohl den Krieg in der Ukraine als auch die Möglichkeit, in Moldau weiter nach Westen vorzudringen, sagt die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar. Transnistrien wird von prorussischen Separatisten kontrolliert.
Selenskyj: Einladung zum G20-Gipfel
14.54 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach eigenen Angaben von Gastgeber Indonesien zum G20-Gipfel im November eingeladen worden. Der indonesische Präsident Joko Widodo habe ihn eingeladen, teilt Selenskyj auf Twitter mit. Vom Präsidialamt und vom Außenministerium in dem südostasiatischen Staat lag zunächst keine Stellungnahme dazu vor. Russlands Präsident Wladimir Putin plant nach früheren Angaben, zu dem G20-Treffen zu reisen. Der Gipfel findet am 15. und 16. November auf Bali statt.
Verteidigungsministerium: Industrie soll sich um Gepard-Munition kümmern
14.44 Uhr: Das Verteidigungsministerium sieht die Verantwortung für die Bereitstellung von Munition für den Gepard-Flugabwehrpanzer bei der Industrie. “Wir stehen im Austausch mit der Industrie”, sagt ein Ministeriumssprecher. Die Unternehmen führten eventuell Gespräche mit Ländern, in denen noch Gepard-Munition verfügbar sei. Die Bundesregierung hatte entschieden, dass eine Lieferung von der Bundeswehr bereits ausgemusterter Flugabwehrpanzer an die Ukraine möglich ist. Die Wirtschaft müsse auch sagen, was es an Ausbildungsnotwendigkeiten für die ukrainische Seite gebe.
Ukrainische Exporte in die EU sollen von Zöllen befreit sein
13.54 Uhr: Exporte aus der Ukraine in die EU könnten künftig von Einfuhrzöllen befreit werden. Einen entsprechenden Vorschlag präsentierte die EU-Kommission am Mittwoch. Die auf ein Jahr angelegte Maßnahme soll dazu beitragen, die ukrainischen Ausfuhren in die EU anzukurbeln und Probleme der ukrainischen Wirtschaft zu mildern.
Der für Handel zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis sagte, die EU habe noch nie zuvor derartige Maßnahmen zur Handelsliberalisierung ergriffen. Auch Anti-Dumping-Maßnahmen gegen ukrainische Stahlexporte sollen für ein Jahr ausgesetzt werden. Das EU-Parlament und die EU-Länder müssen allerdings noch zustimmen, Änderungen an dem Vorschlag sind möglich.
Polens Präsident kündigt rechtliche Schritte an
13.38 Uhr: Polen wird Präsident Andrzej Duda zufolge wahrscheinlich rechtliche Schritte gegen Russlands Gasliefer-Stopp einleiten. “Einfache rechtliche Grundlagen sind gebrochen worden, wurden verletzt”, sagt Duda bei einem Besuch in Prag. Deshalb würden entsprechende Schritte eingeleitet und entsprechender Schadenersatz von Gazprom eingefordert.
Russland verhängt Sanktionen gegen britische Parlamentarier
13.27 Uhr: Russland hat 287 britische Unterhausabgeordnete wegen ihres Eintretens für die Ukraine mit Einreiseverboten belegt. Dies sei die Reaktion auf britische Strafmaßnahmen gegen 386 russische Parlamentarier, teilte das Außenministerium in Moskau am Mittwoch mit. Von den betroffenen Abgeordneten im Londoner Unterhaus gehören 213 den regierenden Konservativen an, 74 sind Labour-Abgeordnete. Andere Parteien waren nicht betroffen.
Es seien die Parlamentarier bestraft worden, die am meisten zu den Sanktionen gegen Russland und zur anti-russischen Stimmung in Großbritannien beigetragen hätten, schrieb das Moskauer Ministerium. Zuvor waren bereits auch Premierminister Boris Johnson und weitere Regierungsmitglieder mit Einreiseverboten belegt worden.
Von der Leyen wirft Russland “Erpressung” vor
12.15 Uhr: Russland liefert kein Gas mehr nach Polen und Bulgarien. Die Reaktionen aus Europa fallen einheitlich aus. Die EU sieht sich für derartige Maßnahmen jedoch gewappnet. Lesen Sie hier mehr.
Ursula von der Leyen: Die Präsidentin der Europäischen Kommission verurteilt den Gas-Lieferstopp Russlands scharf. (Quelle: Xinhua/imago images)
Melnyk: Ohne Munition wird auf Gepard-Panzer verzichtet
10.15 Uhr: Überrascht von der deutschen Ankündigung, Gepard-Panzer in die Ukraine zu schicken, erklärt der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk nun: Ein Aspekt könne die Lieferung noch verhindern. Hier lesen Sie mehr.
Transnistrien meldet Beschuss aus der Ukraine
10.07 Uhr: Das Innenministerium der abtrünnigen prorussischen Region Transnistrien in Moldawien meldet Beschuss von ukrainischem Gebiet aus. In der Nacht sei ein Ort, in dem es ein großes Munitionslager gebe, beschossen worden. Zudem seien Drohnen aus der Ukraine gesichtet worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Russland: “Große Mengen” westlicher Waffen in der Ukraine zerstört
10.03 Uhr: Russland hat nach Angaben seiner Armee eine “große Menge” westlicher Waffen in der Ukraine zerstört. Die von den USA und europäischen Ländern an die Ukraine gelieferten Waffen seien bei einem Raketenangriff im Südosten der Ukraine zerstört worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch. Die Waffen waren demnach in Lagerhallen auf dem Gelände eines Aluminiumwerks in Saporischschja gelagert worden.
Das russische Verteidigungsministerium machte zunächst keine Angaben zur Art der zerstörten Waffen. Die russische Armee erklärte, sie habe Luftangriffe auf insgesamt 59 Ziele in der Ukraine geflogen, darunter vier Munitionsdepots. Auf dem Gelände des Aluminiumwerks seien hochpräzise Langstreckenraketen vom Typ Kalibr zum Einsatz gekommen, die vom Meer aus abgeschossen werden.
Russische Panzer in Saporischschja: Die Armee hat angeblich viele Waffen der Ukraine zerstört. (Quelle: SNA/imago images)
Politiker fordern Sanktionen gegen Schröder
10 Uhr: Für seine Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin steht Altkanzler Gerhard Schröder in der Kritik. Mehrere Politiker sprechen sich nun nicht nur für seinen Parteiausschluss aus – sondern auch für weitere Strafen. Lesen Sie hier mehr dazu.
Historiker Baberowski: “Diese Demütigung hat Putin niemals vergessen”
9.46 Uhr: Wladimir Putins Angriff kam überraschend, doch die Welt hätte vorgewarnt sein können. Denn am Neubau des russischen Imperiums arbeitet der Kremlchef schon lange, erklärt Historiker Jörg Baberowski. Lesen Sie hier das Interview.
Wladimir Putin: Der russische Präsident wird den Krieg gegen die Ukraine notfalls noch sehr lange Zeit weiterführen, sagt der Historiker Jörg Baberowski. (Quelle: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa)
Ukraine bestätigt Einnahme mehrerer Orte
9.15 Uhr: Die russische Armee hat bei ihrer Offensive in der Ostukraine nach ukrainischen Angaben mehrere Ortschaften erobert. Wie das Verteidigungsministerium in Kiew am Mittwoch mitteilte, rücken die russischen Streitkräfte derzeit von der bereits eroberten Stadt Isjum südlich von Charkiw in Richtung der weiter südlich gelegenen Stadt Barwinkowe vor. Dabei hätten sie die Ortschaften Sawody und Welyka Komyschuwacha erobert.
Weiter östlich rückt die russische Armee den Angaben zufolge auf die Stadt Lyman in der Region Donezk vor. Dabei habe sie die Ortschaften Saritschne und Nowotoschkiwske erobert. Saritschne ist nur 50 Kilometer von der Großstadt Kramatorsk entfernt, wo Anfang April bei einem Angriff auf einen Bahnhof Dutzende Menschen getötet wurden.
Kiew meldet Verstärkung der russischen Truppen in der Ostukraine
7.34 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben Militär aus Russland ins Angriffsgebiet verlegt, um die Offensive in der Ostukraine zu beschleunigen. “Um die Truppen zu verstärken, haben die Okkupanten zwei taktische Bataillone der 76. Luftlandedivision aus dem Gebiet Belgorod in die Stadt Isjum verlegt”, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite mit. Zudem seien in der russischen Grenzregion Belgorod zwei weitere Raketendivisionen vom Typ Iskander-M aufgestellt worden.
Dem Lagebericht nach konnten die russischen Truppen einige Geländegewinne im nordostukrainischen Gebiet Charkiw erzielen. Südlich der Kleinstadt Isjum haben sie das Dorf Sawody eingenommen und sind bis zum Nordrand der Ortschaft Welyka Komyschuwacha vorgedrungen. Beide Orte befinden sich schon auf der Südseite des Flusses Siwerskyj Donez, den die Truppen damit überquert haben. Das weitere Vordringen der russischen Truppen Richtung Süden zielt darauf ab, die ukrainischen Truppen im Donbass einzukesseln.
Russische Truppen: Die Ost-Offensive wird Kiew zufolge verstärkt. (Quelle: Itar-Tass/imago images)
Auch an der Frontlinie um Donezk gab es demnach heftige Kämpfe. Die russischen Truppen hätten Angriffe Richtung Sjewjerodonezk, Popasna, Kurachowe und Liman geführt und dabei die Ortschaften Saritschne und Nowotoschkiwske eingenommen, teilte der ukrainische Generalstab mit. Die Bombardierung des Stahlwerks Azovstal in Mariupol gehe weiter.
Expertin: “Entweder Scholz verlor die Nerven oder er weiß mehr”
7.15 Uhr: Doch schwere Waffen an die Ukraine und Russlands Drohung vor einem Atomkrieg: Wie weit wird Putin gehen? Bei Markus Lanz gab eine Talkshow-Teilnehmerin eine wichtige Hintergrundinformation. Hier lesen Sie mehr dazu.
Überblick: Die Ereignisse der Nacht
7 Uhr: Polen und Bulgarien bekommen kein Gas aus Russland mehr. Ein Berater des ukrainischen Präsidenten rechnet mit einem lang andauerndem Krieg. In Russland brennt ein Munitionsdepot. Lesen Sie hier den Überblick aus der Nacht.
Prorussische Soldaten stehen vor zerstörten Häusern in Mariupol (Archivbild): Die Kämpfe im Osten des Landes dauern an. (Quelle: lya Pitalev/imago images)
Gaslieferung nach Polen am Morgen eingestellt
4.55 Uhr: Russland hat wie angekündigt Polen den Gashahn zugedreht. Der tatsächliche Gasdurchfluss durch die Jamal-Pipeline von Belarus nach Polen lag um 4.07 Uhr MESZ bei null Kilowattstunden, wie Daten des europäischen Netzes der Fernleitungsnetzbetreiber zeigen. Lesen Sie hier mehr dazu.
Chinesischer Drohnenproduzent stellt Geschäft in der Ukraine und Russland ein
4.30 Uhr: Der chinesische Drohnenproduzent DJI Technology stellt seine Geschäfte in Russland und der Ukraine vorläufig ein. “DJI verurteilt jegliche Verwendung unserer Drohnen, um Schaden anzurichten, und wir setzen den Verkauf in diesen Ländern temporär aus, damit niemand unsere Drohnen im Kampf einsetzt”, erklärt ein Konzernsprecher der Nachrichtenagentur Reuters.
Dies sei “keine Aussage über ein Land, sondern eine Aussage über unsere Prinzipien”. Damit ist DJI das erste große chinesische Unternehmen, das seine Verkäufe nach Russland vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges einstellt.
Kanada schickt acht gepanzerte Fahrzeuge in die Ukraine
3.40 Uhr: Die kanadische Verteidigungsministerin Anita Anand kündigte auf Twitter den Kauf von gepanzerten Fahrzeugen der heimischen Firma Roshel an. Diese sollen dann umgehend der Ukraine zur Verfügung gestellt werden.
Berichte: Explosionen im russischen Belgorod
3.30 Uhr: Mehrere Berichte und Videos auf Twitter sprechen von Explosionen in der russischen Stadt Belgorod. Unklar ist die Ursache. Es werde versucht, den genauen Ort und die Ursache der Explosionen zu ermitteln, erklärte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow in den sozialen Medien. Die Stadt liegt nicht weit von der ukrainischen Grenze entfernt. Vor drei Wochen hat es einen Angriff auf ein Öldepot gegeben.
Nach Angaben ukrainischer Medien handele es sich um einen Brand in einem Munitionsdepot. Der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow wird von der Nachrichtenseite TCH mit den Worten zitiert: “Ich bin gegen 3.35 Uhr wegen lauter Geräusche aufgewacht. Nach ersten Informationen soll ein Munitionsdepot in Staraja Nelidowka brennen.” Bislang gebe es keine Berichte über Tote oder Verletzte.
Ukrainische Streitkräfte für Angriff auf Transnistrien vorbereitet
3.15 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte sind auf einen möglichen Angriff russischer Truppen aus der moldauischen Separatistenregion Transnistrien vorbereitet. Das sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in Kiew. Man kenne die Stärke dieser Truppen und die ukrainischen Streitkräfte hätten keine Angst vor ihnen. Lesen Sie hier mehr dazu.
Beschuss in Charkiw und Region Sumy
3.10 Uhr: Die Ukraine hat nach neuen russischen Angriffen weitere Tote und Verletzte in mehreren Regionen des Landes beklagt. Im Gebiet Donezk im Osten seien bei drei separaten Zwischenfällen drei Zivilisten getötet worden, teilte der Gouverneur der Region, Pawel Kyrylenko, am Dienstagabend auf Telegram mit. Weitere mindestens sechs Personen seien verletzt worden. Genauere Angaben zu den Vorfällen wurden nicht gemacht.
In der Großstadt Charkiw im Osten des Landes seien infolge von Beschuss drei Menschen getötet und weitere sieben verletzt worden, teilte der Gouverneur der Region, Oleh Synjehubow, am Dienstagabend auf Telegram mit.
Aus der Region Sumy im Nordosten des Landes hieß es, am Dienstag sei erneut ein Ort an der Grenze zu Russland von russischer Seite beschossen worden.
So können Sie für die Ukraine spenden
Angesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier zeigen wir Ihnen eine Auswahl an Hilfsorganisationen.
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